Das lässt sich schon seit Jahren beobachten. Muslime fordern etwas – damit man es ihnen nicht geben muss, gehen Religionskritiker gegen die Kirchen vor. Zum Beispiel: Muslime fordern Religionsunterricht – also: Religionsunterricht ganz abschaffen – usw. Muslime fordern Gleichberechtigung mit Kirchen – also: das gute Verhältnis Kirche und Staat abschaffen. http://www.cicero.de/berliner-republik/religion-und-staat-wir-brauchen-eine-gleichstellung-nach-unten/59424
Kirchenkritiker springen auf diesen Zug auf, obgleich der Ansatz gesellschaftspolitisch gesehen, gar keinen Anhaltspunkt hat. Wir haben schließlich – zumindest noch – dass Prinzip des Subsidiarismus. Und in diesem Zusammenhang haben Kirchen noch über 50% der Bevölkerung als Follower. Muslime müssen ihrer Zahl angemessen unterstützt werden, wie alle anderen Gruppen in unserem Land auch.
Aber da diese Leute das sowieso nicht kapieren, fordern sie wahrscheinlich auch: Na, dann schaffen wir den Sub-irgendwas auch gleich mit ab.
Unabhängig davon kann man natürlich fragen, ob die Kirchen nicht ohne das enge Verhältnis zum Staat besser fahren, weil sie dann selbstbewusster und staatskritischer auftreten würden, aber das ist eine ganz andere Frage. Ob nun in enger Beziehung zum Staat oder stärker losgelöst: Kirche muss dem Staat auf die Finger schauen, wenn sie es für notwendig erachtet. Um der Menschen Willen. Nicht nur dem Staat. Auch solchen Menschen, die unter der Hand das System ändern wollen. Sollen sie es doch zur insgesamt Diskussion stellen – und nicht nur einzelne Steine herauszuklopfen versuchen.
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