Münchener Wirte sind bunt: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/gegen-rechtsradikalismus-kein-bier-fuer-neonazis-1.2489285 Abgesehen davon, dass sie sicher kaum einem Menschen ansehen dürften, ob er rechtsradikale Gesinnung vertritt, werden Menschen, die für Meinungsfreiheit eintreten, sicher einen Bogen um diese Lokale machen. Ich bin gegen Nazis und co. Das dürfte jeder in meinem Blog herausgefunden haben. Aber ich bin auch dagegen, dass man Menschen mit einer Gesinnung, die mir nicht passt, nicht Nahrungsmittel zukommen lässt.
Solche Gesinnungslokale (die einen mögen Linke nicht, die anderen Rechte, die dritten Heteros oder Schwule nicht, die vierten mögen keine Frauen und Kinder, die fünften keine Behinderten, die sechsten keine Senioren, die siebten keine Ausländer, die achten keine Christen oder Atheisten…) sind mir nicht geheuer. Da muss ich auch meinem sehr verehrten Herrn Klopp widersprechen: http://www.sueddeutsche.de/sport/bvb-kampagne-gegen-rechts-mit-bierdeckeln-gegen-rassismus-1.2387557
Kommende Diskussionen:
Raus mit dir aus meinem Lokal! Ich bin nicht rechtsradikal! Egal, du siehst aber so aus!
Freilich geht es darum, rechtsradikale Gruppen auszuschließen, damit sie keinen Raum haben, ihre Gemeinschaft auszuüben. Auf diese Weise will man den Rechtsradikalismus austrocknen. Das Dumme ist nur: Man wird damit auch Gruppen austrocknen, die nicht rechtsradikal sind, sondern konservativ, rechts – also alles, was sich nicht wie die Linken gebärdet, alles, was einer linken Stadtregierung nicht passt und quer kommt. Denn wie die Vergangenheit zeigt, können da viele nicht unterscheiden.
Übrigens: Wirte dürfen weiterhin rechten Gruppen das Lokal zur Verfügung stellen – das ist nicht verboten- Ist das von der Stadt München nicht gnädig? Aber die Stadt wird dann mit den Bierfirmen reden – damit diese dann nicht mehr liefern. Nun setzt einmal die oben genannten Gruppen ein. Was würde passieren? Das, was München hier macht, ist schlicht und ergreifend diskriminierend und antidemokratisch. Aber die Demokraten (?) fühlen sich wohl gut dabei.
Zuerst holten sie die Kommunisten;
ich schwieg, denn ich war kein Kommunist.
Dann holten sie die Juden;
ich schwieg, denn ich war kein Jude.
Dann holten sie die Gewerkschaftsmitglieder unter den Arbeitern;
ich schwieg, denn ich war kein Gewerkschafter.
Danach holten sie die Katholiken;
ich schwieg, denn ich war Protestant.
Schließlich holten sie mich,
und da war keiner mehr, der für mich hätte sprechen können. (Martin Niemöller)