Wenn die Informationen, die wir bekommen, stimmen, dann ist das, was in Russland geschieht, wirklich schwer zu verstehen. Es ist für ein fortschrittliches Land nicht akzeptabel, wenn Nichtregierungsorganisationen beschnitten werden – vor allem auch dann, wenn es um Menschenrechts-Organisationen geht.
Ein so großes und großartiges Land wie Russland sollte für Menschen dankbar sein, die sich für Recht und Gerechtigkeit einsetzen.
Freilich gibt es auch NGOs, die versuchen, Regierungen zu unterlaufen und sich eben nicht für Recht und Gerechtigkeit einsetzen, sondern darum, Macht zu erlangen. Aber dafür bedarf es eigener Gesetze und nicht eines solchen pauschalen Gesetzes, das allen Engagierten das Leben schwer macht.
Meine Frage an den Ökumenischen Rat der Kirchen ist: Die russisch Orthodoxe Kirche ist ja Mitglied. Ich weiß, dass die Zusammenarbeit mit ihr nicht immer leicht ist – und selbst in Sowjetzeiten nicht leicht war. Wie sieht es heute aus? Sperrt sie sich noch immer gegen Offenheit? Ist sie politisch noch immer nationalistisch eingestellt, statt international? Die russische Kirche hat viel erleiden müssen und dürfte noch immer eher vorsichtig mit der Regierung agieren, um nicht wieder unter Druck zu geraten. Meine Frage: Agiert sie vorsichtig zum Guten oder angepasst bzw. gar das Ungute fördernd?
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