Islamisten, Atheisten, Christen, Gleichgültige

Die Medien reagieren zögerlich mit ihren Solidaritätsbekundungen, wenn es darum geht, sich mit den ermordeten – überwiegend christlichen  – Studentinnen und Studenten zu solidarisieren, heißt es in dem Artikel: http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/weltweit/detailansicht/aktuell/je-suis-kenyan-91651/ Medien und ihre Leser sind – manchmal hat man den Eindruck – rassistisch oder nationalistisch. Sie machen ein Aufhebens davon, wenn es um Europäer geht – aber wenn es um Afrikaner geht, finden wir nur notgedrungene Anteilnahme. Das sieht man ständig bei den vielen, vielen Morden der Boko Haram, der ISIS, den wiederholten Entführungen der Mädchen in Nigeria, das sieht man an der Ebola-Berichterstattung, man könnte noch sehr viel aufzählen. Rassistisch sind sie natürlich nicht – denn sie schreien: Rassismus! – wenn in unserem Land ein nicht deutschstämmiger Mensch von anderen ermordet oder verletzt wird. Dann sind sie ganz schnell auf der Seite der vermeintlichen Antirassisten, auch wenn die kriminelle Tat gar nichts mit Rassismus, Nationalismus zu tun hat.

Vielleicht sollte ich mich korrigieren. Wenn man diesem Eindruck, den man hat, nicht folgt, sondern die Situation sachlich analysiert, handelt es sich weder um Rassismus noch um Nationalismus – es ist schlicht und ergreifend die Kleinbürgerliche lokale Situation im Blick: Was interessieren mich die Menschen in Afrika, in Asien – der einsame, kleine Hase, der bei irgendeinem bösartigen Menschen in der Nachbarschaft sein Leben in Gefangenschaft fristen muss, der ist mir schlicht und ergreifend näher.

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Auch bei diesem Thema: Was interessiert unsere Mitbürger, dass islamistische Frauen ein Trainingscamp für ihre grausamen Taten in der ältesten byzantinischen Kirche in Syrien einrichten? http://www.jihadwatch.org/2015/04/syria-female-jihadis-screaming-allahu-akbar-set-up-jihad-training-camp-in-worlds-oldest-byzantine-church

Wie überall diese lächerliche Theatralik:

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Religionskritik mit der Axt: http://www.cicero.de/berliner-republik/extremisten-und-islam-kritiker-wer-am-lautesten-schreit-bekommt-das-mikrofon/58395

Sehr gut, dieser Satz von Tahir Chaudhri: „Gerade im Westen braucht es daher Foren für einen innerislamischen Dialog, die Differenzen ans Tageslicht bringen und eine offene Debattenkultur fördern. Erst dann wird sich jene Theologie durchsetzen, die einen intellektuellen Zugriff ermöglicht und die Vernunft des Menschen anspricht.“

Wieweit diskutieren eigentlich in unserem Land Sunniten, Schiiten miteinander? Wieweit beziehen sie die Ahmadiyyas mit ein?

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Ein sehr guter Beitrag zu dem Thema, was der Islam Europa gebracht hat und was nicht von Heiko Heinisch: http://www.theeuropean.de/heiko-heinisch/9989-was-der-islam-europa-gebracht-hat-und-was-nicht

Er zeigt auf, wie eine Islam-Apologie vieles ausblendet – vor allem aber auch das Byzantinische Reich. Dass Christen vieles vorgeworfen wird – aber die islamischen Expansionen verschwiegen werden, dass die Traumata, die der Balkan durch die Osmanen erlebt hat, nicht wahrgenommen werden usw.

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Islam, der Tahar Ben Jelloun Angst macht: http://www.cicero.de/weltbuehne/der-islam-der-uns-angst-macht/59104 Und Ayaan Hirsi Ali will eine Islam-Reform, wie viele andere europäischen Muslime – aber Broder glaubt nicht an die Reformierbarkeit: http://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article139317731/Der-fromme-Wunsch-nach-einem-modernen-Islam.html Nicolaus Fest ist skeptisch, was eine Reformierbarkeit des Islam betrifft: Zulauf bekommen in Europa die Salafisten, nicht der Euro-Islam. Weil der Islam unsere Grundrechte: Freiheit, Individualismus und Gleichberechtigung bedroht, muss man dagegen angehen. „Wenn das Fremde unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung bedroht, dann wird `Fremdenfeindlichkeit´ zur gesellschaftlichen Pflicht.“

Und was mache ich? Ich glaube auch nicht daran, dass der Islam insgesamt reformierbar ist. Ich denke, dass einzelne Muslime den Weg des Humanen gehen – aber dass das Gros der Muslime weltweit von den inhumanen Glaubensgenossen leicht manipulierbar bleibt. Zumindest in absehbarer Zeit. Aber wie sagte Jesus schon in einem Gleichnis: Ein wenig Sauerteig durchsäuert durch ständiges Kneten den Teig. Vielleicht trifft das ja auch auf den Islam zu, dass auf einmal ein neuer Geist die Muslime weltweit durchweht, so dass sie keine Angst mehr haben vor ihren gewalttätigen Mitglaubenden und den Weg der Freiheit gehen, dass die dunkle Tradition kollabiert – und die Helligkeit siegt. Dass sie den Weg Gottes gehen, den wir Christen in den Evangelien finden. Warum soll die Hoffnung nicht über die Realität siegen?

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