Pazifismus – es gibt Menschen, die diesen vertreten. Das ist ehrenwert, so lange sie es persönlich tun. http://www.pro-medienmagazin.de/kultur/buecher/detailansicht/aktuell/von-nato-journalisten-und-mordenden-soldaten-91533/
Ich persönlich halte – auf gesellschaftspolitischer Ebene – mehr von der Bezeichnung: Intelligente Feindesliebe (Carl Friedrich von Weizsäcker). Was Gandhi, Martin Luther King und andere praktiziert haben, war kein Pazifismus, sondern eben intelligente Feindesliebe, das heißt für mich, den Feind zu durchschauen und ihn dann auf dem Weg zum Frieden, zur Gerechtigkeit zu instrumentalisieren – bis er einsieht, dass dieser Weg der richtige Weg ist. Anders gesagt: Intelligente Feindesliebe fordert den Feind heraus, lässt ihn zuschlagen – aber dieses Zuschlagen bringt ihn in die Bredouille. Gandhi und seine Anhänger ließen sich zusammenschlagen – ganz pazifistisch – aber ließen das veröffentlichen – und die Veröffentlichungen riefen Empörung hervor, sodass dann letztlich die in ihren Augen gewalttätige Kolonialmacht geschlagen wurde.
Ich schrieb es vor ca. einem Jahr, wenn ich mich recht erinnere: Wir dürfen den Pazifismus nicht von unseren Jugendlichen und anderen Mitmenschen fordern. Das schwächt sie. Intelligente Feindesliebe – das macht sie stark.
Diese intelligente Feindesliebe ist auch bei Jesus zu erkennen, zumindest interpretiere ich das so: Wenn mich einer schlägt, dann lasse ich mich nicht erniedrigen, sondern behalte das Heft des Handelns in der Hand, indem ich die andere Wange hinhalte. Diese Haltung mag für die damalige Zeit richtig gewesen sein – ist aber gesellschaftspolitisch weiterzuentwickeln. Phantasievoller Widerstand. Leider haben wir eine Weiterentwicklung in staatsfeindlichen Kreisen. Aber das desavouiert nicht die intelligente Feindesliebe als solche, sondern das zeigt nur, dass alles, auch das Gute missbraucht werden kann.
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