Maaslos + Islam keine Minderheit + Dummschwatz

Eine gute Formulierung: Maaslos: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/markus-gaertner/maaslos-ex-muslime-staunen-ueber-den-justizminister.html

Ex-Muslime müssen hier um ihr Leben fürchten – und unser Justizminister redet einfach so daher.

Leider weiß man häufig erst nach den Taten, ob man es mit einem Muslim oder einem Islamisten zu tun hatte. Das ist natürlich polemisch, aber inzwischen sollte sich herumgesprochen haben, vor allem weil Muslime selbst darauf hinweisen – natürlich nicht die Chefs der jeweiligen Islamverbände – dass Islamismus und Islam nicht sauber voneinander zu trennen sind.

Man sollte nicht nur Muslime in unserem Land als potentielle Opfer radikaler Deutscher sehen, sondern liberale Muslime bzw. Exmuslime auch als potentielle Opfer von Muslimen, die sich als Islamisten gebärden.

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Maas wurde für den Preis „Dummschwatz des Jahres“ nominiert: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_dummschwatz_des_jahres Wie dort aber steht, wird er nicht der letzte sein, der für diesen Preis in diesem Jahr nominiert werden könnte.

Maas steht auch hier in massiver Kritik: http://www.cicero.de/salon/islamkritik-und-politik-heiko-maas-der-weltanschauungsminister/58725 Zu Recht.

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Zum Thema Lügenpresse: http://meedia.de/2015/01/14/die-tagesschau-als-luegenpresse-wenn-dr-kai-gniffke-sauer-wird/ Es geht um die manipulativen Bilder, die die Politiker bei der Demo in Paris zeigen, was aber im Grunde nur ein Schaulaufen für die Medien war.

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Der Islam wird immer als Minderheit angesehen, den es vor der bösen Mehrheit der Europäer bzw. der Deutschen zu schützen gilt. Der sunnitische Islam ist die größte Konfession auf der Erde – und diesem sunnitischen Islam gehören eine ganze Menge der Terrorgruppen an. Natürlich sind die Sunniten keine Terroristen – aber man sollte vielleicht einmal eine andere Perspektive wählen: Weg vom Islam=Minderheit Gedanken, hin zu der Realität. Sunniten sind 85% von 1,6 Milliarden Muslimen = 1,3 Milliarden. Als zweite Konfession sind die Katholiken zu nennen, mit 1,2 Milliarden.

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Problem im Umgang mit dem Koran + Muslime Deutschlands

Ich trete immer für eine neue Koran/Ahadith Hermeneutik ein. Das Problem ist, dass man Mohammed als Menschen der Vergangenheit sehen muss, der in seiner Zeit gewirkt hat, aber darüber hinaus nur eine beschränkte Wirkung hat. Das ist leicht möglich, weil Mohammed ja von Muslimen nicht wie Jesus Christus verehrt werden soll. Schwieriger wird es, den Koran als Wort Allahs zu beschreiben, das streckenweise nur für die Zeit Mohammeds galt.

Doch beides ist für viele Muslime nicht annehmbar. Mohammed ist ein ganz besonderer Mensch (wird von Muslimen rituell mehr verehrt als der Gottessohn Jesus Christus von Christen) – und der Koran ist Allahs ewig geltendes Wort. Das heißt: Nichts, aber auch gar nichts gilt nur für die Zeit Mohammeds, sondern das gilt allezeit und aller Welt.

Leuten, die das sagen, wird von manchen Muslimen vorgeworfen, sie seien fundamentalistischer als die Islamisten. Und da frage ich mich: Wie wollen liberalere Muslime ihre muslimischen Glaubensgenossen zu einer neuen Koran-Interpretation führen, wenn sie sagen, dass dieser für den Islam zentrale Glaube fundamentalistisch sei. Liberalere Muslime müssen ihre neue Koran-Interpretation aus dem Koran heraus entwickeln, sonst hat sie weltweit keine Chancen.

Wem wird es gelingen, den Gordischen Knoten zu zerschlagen? Denn zurzeit haben „Die Muslime keine Antwort auf den Radikalismus“ http://bazonline.ch/region/bern/Die-Muslime-haben-keine-Antwort-auf-den-Radikalismus/story/26010017 Sie können nicht mit dem Koran für ihre liberaleren Positionen argumentieren, es sei denn, sie versuchen, mit dem Koran gegen den Koran zu argumentieren, indem sie es im Grunde wie islamische Fundamentalisten machen – nur klauben sie ein paar schön klingende Worte heraus und nicht die martialischen. Aber das ist nicht die Lösung und das Wissen liberalere Muslime im Grunde selbst.

Wenn es mit dem Islam um eine christliche Gruppe handeln würde – wie man ja früher vermutete, dass der Islam keine eigene Religion sondern nur eine christliche Sekte sei – dann würde man ihm den Heiligen Geist, den Geist des Dreieinigen Gottes wünschen, damit dieses von Menschen kaum lösbare Problem gelöst werden kann. Wer kann also den Gordischen Knoten lösen? Alexander der Große hat es mit einem einzigen Schwertschlag gemacht. Aber dazu neigen die liberaleren Muslime eher weniger.

Es gibt freilich Muslime, die den Koran so interpretieren, wie sie es aus ihrer neuen Weltperspektive heraus für richtig halten: Alles, was in ihm steht, gilt – aber man muss es nicht übertreiben. Oder: Sie versuchen andere Maßstäbe anzulegen – ich schrieb es schon mal im Blog: das aufgeklärte Menschenbild, das humane Menschenbild, das christliche Menschen- und Gottesbild ist dominant und prägt den islamischen Glauben.

Und davor haben die Extremisten furchtbare Angst und versuchen den Gläubigen enge Zügel anzulegen – und das mit Schreckensbildern von der Hölle, mit der Wirksamkeit der Dämonen (Dschinn) oder mit körperlichen Bedrängnissen. Diese soziale Kontrolle funktioniert in islamischen Ländern noch verhältnismäßig gut (Eltern bzw. Dorfgemeinschaften verstoßen oder töten Kinder, wenn sie sich vom Islam abwenden…) – und wer in den Städten auszubrechen droht – wo die Kontrolle nicht mehr so funktioniert – wird vom Staat mit Gefängnis (s. Ägypten) oder mit Peitschenschlägen (s. Saudi Arabien) oder mit Mob-Aufständen (s. Pakistan) bedroht.

Aber im Westen funktioniert das nicht ganz so gut. Und darum sind junge Muslime so begehrt bei den Fundamentalisten, weil sie hier ansetzen können, die Moschee-Gemeinden wieder an die Kandare zu nehmen. Aus diesem Grund ist auch der staatlich kontrollierte Religionsunterricht so wichtig, es ist wichtig, Aussteigerprogramme zu forcieren, bekanntzumachen, zu fördern. Von daher finde ich diesen Aufruf so sehr bemerkenswert, den islamische Professoren in deutschland gestartet haben: http://www.giessener-allgemeine.de/Home/Stadt/Uebersicht/Artikel,-Islamprofessoren-fordern-nach-Anschlaegen-Selbstkritik-_arid,546031_regid,1_puid,1_pageid,113.html

Die Verbandschefs müssen einen Spagat wagen, der zweischneidig ist. So müssen sie der Politik zeigen, dass sie gesprächsbereit sind – gleichzeitig müssen sie den Muslimen zeigen, dass sie den Islam nicht verraten. Und darum musste Mazyek die Imame den Koran rezitieren lassen, damit strengere Muslime sagen können: Schaut, der Ruf des Imam missioniert die Politiker und über das Fernsehen ganz Deutschland.

Aber dass sich die Muslime von den Verbänden nicht führen lassen, kann man daran sehen, dass kaum welche in Berlin zur Mahnwache erschienen sind. Die Verbände konnten ihre Glaubensgenossen nicht mobilisieren. Darum hat man den Eindruck: Es war im Grunde nur eine Schau, die vom Fernsehen übertragen werden sollte, um die Botschaft zu vermitteln: Wir sind alle Deutschland. (Übersicht über die muslimischen Verbände: http://www.n-tv.de/politik/Wer-spricht-fuer-die-Muslime-in-Deutschland-article14309876.html )

Die Frage ist nur: Wer von den Muslimen glaubt das? Wer von den Deutschen glaubt das? Oder: Wer von den Muslimen glaubt das so, wie die Politiker es gerne glauben würden? Denn die Sicht, dass Deutschland bald den Muslimen gehört, ist nicht ganz so selten anzutreffen, wie sich Naivlinge das so vorstellen.

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Kirchen sollen sich mit Islamkritik zurückhalten

Das ist mal wieder so ein Versuch, die Kirchen zurückzudrängen und ihnen ein Maulkorb zu verpassen.  http://www.welt.de/debatte/kommentare/article136338207/Im-Wettbewerb-um-die-Herzen-liegt-der-Islam-zurueck.html Und was wird als Begründung angeführt?

Einmal: Immer derselbe kalte Kaffee: Auch in der Bibel gibt es viele Gewaltaufrufe. Dass Christen sich zumindest in Westeuropa und in Nordamerika eher an die Worte Jesu halten, will auch dieser Herr XY nicht wahrhaben. Und dass die Bibel sehr intensiv historisch-kritisch gelesen wird bzw. in anderen Ländern aus einer Art glaubenden historisch-kritischen-Exegese heraus, sollte auch nicht vergessen werden. Aber das vergessen die Leute nicht – sie führen es dennoch immer an, um Menschen zu verdummen – habe ich den Eindruck.

Zweites Argument: Wo Christen an der Macht waren, herrschte 1000 Jahre vielerorts Grausamkeit. Dieses zweite Argument ist genauso undurchdacht: Man kann die Kirchen nicht von den jeweiligen gesellschaftlichen Systemen lösen. Wie sehr mussten die Christen kämpfen, damit sie überhaupt in Europa Fuß fassen konnten. Und wo sie Fuß fassten, übernahmen sie ja auch vielfach die Bräuche und Strukturen, und manche Christen versuchten dann, diese mit Hilfe des spezifisch christlichen Glaubens umzuprägen. Man kann doch nicht von Geschichte sprechen und ahistorisch argumentieren.

Und das dritte Argument: serbische und russische Orthodoxie sowie die Gewalt in Zentralafrika. Zentralafrika ist schnell abgehakt mit dem Vorschlag, er solle sich mal über die Lage dort erkundigen. Dahinter steht aber auch eine weiter führende Frage: Dürfen Christen sich verteidigen? Ja, sagt mein seit Jahrhunderten. Nur auf das Wie kommt es an – und das mit Blick auf Jesu Feindesliebegebot durchzuhalten ist schwer.

Was die serbische und russische Orthodoxie betrifft, sieht die Sache anders aus. Die orthodoxe Kirche hat ihre eigenen Traditionen ausgebildet. Man darf aber vor allem im Kontext der russisch orthodoxen Kirche nicht vergessen, dass sie unter Stalin und Konsorten unendlich zu leiden hatte – und nun atheistische Bestrebungen massiv bekämpft, um nicht noch einmal in Gefahr zu geraten. Zudem sind sie nationaler eingestellt – worunter auch Christen anderer Konfessionen zu leiden haben. Aber das ist wirklich ein anderes Thema.

Zudem: Sehr viele Christen leiden unter den Zuständen in den islamischen Ländern – und da sollten Kirchen keine Kritik üben?

Und zuletzt: Nichtchristen sollen besser mit dem Islam diskutieren können? Gerade der Atheismus? Nun, der hat so seine Schwierigkeiten schon mit dem christlichen Gottesbild – wie schwer wird er sich erst tun, mit dem Islam zu diskutieren. Obgleich: In so manchem stimmen Koran und Aufklärung überein: kein Opfertod, Jesus nicht Sohn Gottes usw. – aber im Grundsatz dennoch nicht.

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Laudate

 

Durfte das während der kommunistischen Ära auch öffentlich gesungen werden?

Diese Zeit ist vorbei. Unsere so reiche Kultur kann wieder Stimme bekommen.

Ohne Angst, in Frieden – einfach schön zuzuhören und zu sehen.

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Mahnwache Berlin + Islam gehört zu Deutschland

Die Mahnwache in Berlin, zu der muslimische Verbände aufgerufen haben, war nicht, wie ich zuerst dachte, eine Demonstration von Muslimen gegen den islamistischen Terrorismus, sie war ein demonstrativer Zusammenschluss von ein paar Menschen, die eine Zusammenarbeit, ein Miteinander anstreben (sehr viele waren, wie die Tagesschau kurz zeigte, nicht anwesend). Wenn man es so sieht, war diese mediale Aktion gut. Und ich denke, sie ist auch gut, obgleich man weiß, dass der Alltag wieder eine ganze Menge Auseinandersetzungen mit sich bringen wird. Gut darum, weil man dadurch hofft, sich in kritischen Situationen über die Unterschiede hinweg, aufeinander verlassen zu können.

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Gehört der Islam zu Deutschland – oder gehören Muslime zu Deutschland?

Der Islam als Islam hat Deutschland bislang nie geprägt. Man kann natürlich sagen – wie ich es neulich im Blog hatte – dass die Zahnbürste eine Mohammed-Erfindung sei (was nicht stimmt – aber man kann es sagen) – doch damit hat nicht der Islam Deutschland geprägt. Historisch spielte der Islam höchstens insofern eine Rolle, dass man gemeinsam versuchte, sich vor ihm zu schützen. Fast 1000 Jahre lang.

Dass allerdings Muslime eine Realität in Deutschland sind und beginnen, Deutschland zu prägen, das ist klar (wobei sich die Frage stellt: Ist das die Islamisierung oder nicht?), insofern sagt Merkel ja auch, sie sei Kanzlerin aller, die längere Zeit in Deutschland leben. Sie macht in ihrer Verallgemeinerung eine politische Äußerung – natürlich auch im Zusammenhang des Paris-Attentates und im Zusammenhang des Besuchs von Davutoglu – aber durch die Präzisierung (ich bin Bundeskanzlerin)  relativiert sie das. http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/konservative-geben-kanzlerin-kontra-merkel-spaltet-mit-islam-bekenntnis-die-union/11223382.html Merkel ist nicht so naiv, sie weiß genau, was sie sagt und wie sie es sagt. Entsprechend sagt auch Bouffier nichts anderes, wenn er sagt: Der Islam ist eine Realität in Deutschland – als er einmal gesagt hat: Der Islam gehöre nicht zum Fundament Deutschlands. Das ist kein Widerspruch. Das sind nur Formulierungen, die zur jeweiligen Zeit politisch opportun sind.

Eine gewisse Gerissenheit in der Formulierung erkannte man auch im Kommentar von Ulrich Deppendorf in der Tagesschau, der in seinen Kommentar zur Mahnwache kurz einflocht:  Das war das friedliche Gesicht des Islam. http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-54413.html Es wurde wohl auch sonst nicht mit freundlicher Kritik gespart: „Ein friedlicher Islam sei in Berlin zuhause,… doch er wünsche sich, `dass das noch sichtbarer wird´“ (Müller) Abraham Lehrer vom Zentralrat der Juden wendet sich gegen Radikalisierung des Islam und es gelte „mäßigend auf die Auslegung des Koran einzuwirken“.

Aber all diese Ermahnungen zeigen, dass man von einer Reformierbarkeit des Islam ausgeht. Wenn man nur sagt: Alles gut im Islam – dann hat man im Grunde resigniert und man traut dem Islam keine Reformierbarkeit zu.

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Sehr guter Beitrag zum humanen Miteinander

Ein sehr guter Beitrag zur Unterscheidung von Islamismuskritik und Islamfeindlichkeit: http://www.ipg-journal.de/kommentar/artikel/der-islam-hat-keine-dns-736/

1. Unterscheiden zwischen Muslim und Islamismus. Wer nicht unterscheidet, erschwert Liberalisierungsbewegungen von Muslimen.

2. Kritik am Islamismus darf nicht biologistisch / rassistisch sein. Rassismus müssen auch Muslime in ihrer Gruppe offenlegen.

3. Islam darf nicht pauschal als faschistisch bezeichnet werden. Man solle Neuinterpretationen des Koran unterstützen (genannt werden die liberalen und säkularen Muslime: Bassam Tibi, Khorchide, Lale Akgün, Lamya Kaddor, Yazar Nuri Öztürk, Navid Kermani)

4. Der Islam darf nicht dämonisiert werden – gleichzeitig müssen Muslime umdenken und nicht gewalttätig auf Provokationen reagieren.

5. Der Islam sollte nicht als Sündenbock herangezogen werden.

Wie kann man das durchführen? Durch „solidarische Kooperation zwischen säkularen Muslimen und humanistischen Nicht-Muslimen. Die säkularen Muslime müssen die Auseinandersetzung mit den Islamisten suchen und für liberale sowie säkulare Positionen plädieren.“ Und Nicht-Muslime sollen sich Pauschalisierungen entgegenstellen.

Diesen Beitrag hat Siamak Asgari geschrieben – ich kann dem bis auf ein paar Details, die ich hier in der Zusammenfassung nicht erwähnt habe, voll und ganz zustimmen. Das ist auch mein Wunsch, dass muslimische Intellektuelle in den islamischen Ländern endlich eine neue Koran-Hermeneutik auf den Weg bringen und durchsetzen. Damit würden sie beweisen, dass der Islam Veränderungsfähig ist.

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Was ich darüber hinaus noch anmerken möchte: Kann man junge Muslime und junge zum Islam konvertierte Menschen wirklich zurückholen in die Gesellschaft, indem man ihnen sagt: Wie böse die Isis ist? Denn gerade das lockt sie ja an. Man muss etwas bieten, wofür es sich zu leben lohnt und warum es gut ist, die Kultur des Lebens zu verbreiten. Christen bieten da natürlich religiöse Kultur als Ersatz an. Aber was hat die säkulare Welt an positiven Herausforderungen zu bieten?

Unsere Kultur hat im Wesentlichen Geld und Karriere zu bieten – zumindest Geldträume und Karriereträume. Und was haben wir zu bieten, wenn diese Träume zerplatzen, weil junge Menschen merken: Daraus wird nichts? Hartz IV ist kein guter Traumersatz.

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Pegida und Antipegida

Ich habe im Radio gehört, dass beide Gruppen (Pegidas und Antipegidas) riefen: Wir sind das Volk! Und auch unter den Pegidas Menschen mit den Antipegidas riefen: Nazis raus! Das muss einfache Gemüter natürlich sehr irritieren, dass die Schublädchen nicht funktionieren. Manche erstaunen darüber, dass im Volk nicht nur die eigene Meinung herrscht.

Und es dürfte auch so manchen erstaunen, dass die Paris-Demonstration nicht einfach für Toleranz instrumentalisiert werden kann. Es waren die unterschiedlichsten Leute da – und manche hatten sicher stärker national(istisch)e Ambitionen und nicht tolerante. Es war vielleicht einfach eine Art französisches Pegida. Diese dürften sich übrigens verschaukelt fühlen dadurch, dass sie nun von den Meinungsmachern für die eigenen Zwecke instrumentalisiert werden. Was wird das für Folgen haben? Sie werden zumindest auf Dauer nicht begeistert sein.

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Statt Pegida zu verteufeln, sollte man im Sinne des vorangegangenen Beitrags miteinander agieren.

Verteufelungen finden wir wieder im nächsten Blog.

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Lügenpresse

Dieser Begriff scheint die Medien arg zu beuteln. Wurde jetzt auch zum Unwort des Jahres gekürt. Hoffen wir, dass die Medien daraus lernen: Weniger erzieherisch und manipulativ in die Berichterstattung eingreifen – stattdessen informieren. http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/luegenpresse-ist-unwort-des-jahres-a-1012678.html Aber nachdem, was ich so alles lese, scheinen nicht viele zu lernen, sondern ertappt, mit boshafter Tinte nur um sich zu spritzen. Und: Sie müssen sich nicht ändern, sagen doch die Leute, die es zum Unwort des Jahres gekürt haben, es sei Nazi und würde undifferenziert sein. So haben zumindest die Unbelehrbaren unter den Presseleuten ein gutes Argument dafür, alles beim Alten zu lassen. Wenn also die Pegidas klug wären, würden sie statt Lügenpresse Lügenmedien sagen. Damit wären sie, vermute ich, aus dem Nazi-Schneider? Dann würde man wahrscheinlich sagen: in Anlehnung an die Sprache der Nazis.

Witzig finde ich, dass gesagt wird, dass dieses Wort undifferenziert sei, pauschal sei, Schlagwort sei, alle in einen Topf werfen würde… – diese Art vorzugehen, ist den Medien natürlich gänzlich fremd. Hat von Euch schon einmal die Presse mit pauschalen Begriffen herumhantieren sehen, mit Schlagworten, undifferenziert, alle in einen Topf werfend? Nicht doch – unsere Presse ist davor vollkommen gefeit. Sie ist sauber, sie ist rein, mit Bild kanns auch ihre Zeitung sein.

Nehmen wir da doch einmal die Berichterstattung zu Pegida, zur Ukraine, zu Assad, zu Israel… – ein wenig unter die Lupe. Ach, lassen wir das…

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Was lernen wir aus Pegida und ihre Schwestern? Mache dir nicht Medien und Politik zum Feind – es sei denn, du hast ein sehr stabiles Rückgrat. Es ist ja schön, dass sich auf einmal so viel Menschen politisch betätigen. Dass es ein Thema gibt, das so viel Menschen mobilisiert. Medien wie Politiker und das Fußvolk sehen wieder einen Sinn in ihrem Dasein. Alle sind gegen etwas.

Und wer ist: für etwas?

Und wenn ja: Wofür?

Mir kam die Frage, als ich in dem Beitrag las, dass ein paar Leute skandierten: Nie wieder Deutschland. Sie sind also gegen Deutschland. Aber wofür sind sie?

Gauck sagte in Aufnahme von Mazyek auf der Mahnwache: Wir alle sind Deutschland.

Ja, auch diejenigen, die schreien: Nie wieder Deutschland.

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Die Polizei tut einem Leid. Nicht, weil sie unter den Pegidas und ihren Ablegern – sondern weil sie unter deren Gegnern zu leiden haben: http://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2015/wieder-gewalt-bei-anti-pegida-demonstrationen/ Aber alles für einen guten Zweck – darum jubelt ja die Presse. Aber durch Jubelstürme lassen sich Menschen nicht davon abhalten, selber zu denken.

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Von einem „Abwehrrecht des Bürgers gegen den Staat“ spricht ein Gericht: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/01/13/gericht-staerkt-meinungs-freiheit-abwehrrecht-des-buergers-gegen-den-staat/ Ein Bürger hat es schwer, seine Meinung zu sagen, wenn sich – wie es im Radio hieß (positiv gemeint!) – ein Tsunami, bestehend aus Medien, Politik und Fußvolk, gegen die Pegida-Anhänger entwickelt. Vor allem hat er es schwer, weil der Staat die finanziellen Mittel von eben diesen Bürgern verwendet, um gegen ihn vorzugehen, weil die Medien – allen voran natürlich die öffentlich-rechtlichen-Medien, die Gebühren eben dieser Zahler verwendet, um gegen diese Menschen zu agitieren.

Und was macht das Bürgerlein in einem solchen Tsunami? Wenn es Rückgrat hat, dann tut es das, was die Grundlage des Staates ist: Tapfer weiterhin seine Meinung kundzutun – wenn ihn auch alle möglichen Tröten zu übertönen suchen. Denn das Bürgerlein, das Politik und Medien und Fußvolk ganz klein machen wollen, darf nicht unterschätzt werden. Manche sind klug und haben ein Durchhaltevermögen, das nach diesen Tsunamis wieder aus den Wellen auftaucht. Vor allem benötigen sie Ausdauer. Denn Tsunamis verrauschen irgendwann, weil das Fußvolk nicht mehr aufgeputscht werden kann. Höchstens noch mit Staatsgeldern, um ein Zubrot zu verdienen.

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Das ist kein Ruhmesblatt für unsere Medien – und damit unterstützen sie ja gerade den Vorwurf, Lügenpresse zu sein, wenn Medien Pegida mit dem Paris-Terror in Verbindung bringen.

Dass Medien Paris gegen Pegida instrumentalisieren, sagt dieser Kommentar: http://www.pro-medienmagazin.de/kommentar/detailansicht/aktuell/medien-instrumentalisieren-paris-gegen-pegida-90695/

Und Beispiele dafür, wie versucht wird, die Leute zu manipulieren, erkennt der Focus-Beitrag in der hart aber fair Sendung: http://www.focus.de/kultur/kino_tv/focus-fernsehclub/tv-kolumne-hart-aber-fair-tv-kolumne-hart-aber-fair_id_4398778.html

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Davutoglu vergleicht Pegida mit IS http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-premier-davutoglu-vergleicht-pegida-mit-is-a-1012819.html Das dürften ihm seine IS-Brüder aber übel nehmen. Darf man dann auch die Erdogan-Regierung mit Pegida vergleichen?

Im Grunde ist ja – wenn wir all diesen absurden Herrschaften glauben – alles Pegida. Boko Haram ist Pegida, haben die Pegidas doch hunderte von Mädchen entführt und versklavt. ISIS ist Pegida, haben die Pegidas doch schon tausenden den Kopf abgeschnitten. Vor allem kämpfen Pegidas gegen die Jesiden und die Kurden und hausen wie Barbaren in den von ihnen eroberten Gebieten. Pegidas haben ihre Terrorgruppen in Zentralafrika, haben neulich in Pakistan weit über hundert Schüler und Lehrer nach einem Überfall auf eine Schule erschossen.

Ich frage mich, was in den Köpfen von diesen Davutoglus und wie sie alle heißen, vorgeht. Ist es eine Art Wahnsinn, der sie befällt?

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Was für ein Käse

Schuld sind immer die anderen: http://www.pro-medienmagazin.de/fernsehen/detailansicht/aktuell/die-maer-vom-ausgegrenzten-terroristen-90692/ Diese undifferenzierte Äußerung kann man wirklich als „Käse“ bezeichnen. Statt die Schuld im eigenen Laden zu suchen, sucht man sie nur im anderen. Aber das ist nicht neu. Also schon abgelagerter Käse.

Auch Mazyek hat in den Tagesthemen unter anderem wieder die Story von den Terroristen erzählt, die darum solche werden, weil sie gebrochene Biographien haben (schlechte Familien usw.). Wenn jeder, der eine schlechte Familie hat usw. Terrorist werden würde, dann gäbe es kaum gewaltlose und zivilisierte Menschen.

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