Ich bin fast wieder geneigt, sehr sarkastisch zu reden, was ich im Beitrag über die Ukraine schon getan habe. Einmal genügt. In dem folgenden Artikel wird über die Visafreiheit von Türken geschrieben: http://www.welt.de/politik/ausland/article132263912/Visafreiheit-fuer-Islamisten-in-der-EU.html
Da die Türkei zurzeit eine sehr Islamisten freundliche Schiene fährt und Erdogan selbst ja so seine Vergangenheit hat, wird für möglich gehalten, dass auch ISIS-Extremisten nach Deutschland bzw. nach Europa Zugang finden können. Unter den gegenwärtigen Voraussetzungen der fatalen Politik der Türkei, die immer deutlicher wird, sollte man nicht nur den Beitritt der Türkei zur EU auf Eis legen, sondern auch die Frage der Visafreiheit. Freilich kann man die Bürger nicht für die Politik der Regierung bestrafen, da aber unsere Sicherheitskräfte wahrscheinlich schon mit all den ISIS-ten ausgelastet sein dürfte, nicht nur die Justiz, sollte es im Interesse Europas liegen, hier einen Riegel vorzuschieben. Die türkische Regierung wird immer unzuverlässiger. Nicht nur, um ISIS-Kämpfer nicht ins Land zu lassen, sondern auch, um ausgepowerte ISIS-Urlauber nicht ins Land zu lassen, die hier ein wenig psychologische Betreuung abholen wollen. Das ist natürlich eine schwierige Frage. Wie immer.
In dieser Hinsicht stellt sich auch die schwierige Frage, inwieweit können ISIS-ten vom Doppelpass profitieren?
Manchmal möchte man auch Informationen seriöser Seiten nicht glauben: http://www.welt.de/politik/ausland/article132246350/Die-Tuerkei-ist-das-Drehkreuz-des-globalen-Dschihad.html Aber: Nicht nur die Türkei hat geglaubt, die islamistischen Gruppen kontrollieren zu können. Dasselbe gilt für Saudi Arabien und für Katar und wie sie alle heißen. Und das gilt sogar heute noch für die USA, die meint, die so genannten freien syrischen rebellen gegen Assad mit Geld und Waffen beliefern zu können. Und dann wundern sie sich, dass die ISIS all solche Waffen haben. Es ist absurd, wie von so genannten Experten gegen Assad gepoltert wird, um die Unterstützung der freien syrischen Armee zu begründen. Es wird sogar gesagt, dass Assad mehr Tote auf dem gewissen hat als die Islamisten – aber warum hat er sie? Weil er wie die Ukraine sein Land gegen die Aufständischen verteidigen wollte. Aber das ist die unverständliche Sicht des Westens. Was Poroschenko tut, darf Assad noch lange nicht, weil der Westen es nicht will. Aber das ist nichts Neues. Neu ist, dass nun wieder mit allen Mitteln gegen Assad und die unter seinem Schutz verbliebenen Christen propagandistisch geschossen wird, um der US-Regierung zu ermöglichen, nun auch in Syrien ohne Erlaubnis der Syrer zu bombardieren. Die US-Politik war von Anfang an falsch und statt das einzusehen, reiten sie sich noch tiefer in den Sumpf hinein. Wie schlau muss man eigentlich sein, um so politisch vertrackt handeln zu können?
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Apropos Salafisten: Sie scheinen sich in Berlin besonders wohl zu fühlen: http://www.berliner-zeitung.de/politik/radikale-islamisten-in-berlin-berlin-entwickelt-sich-zur-hochburg-des-salafismus,10808018,28351476.html Wo wohnt eigentlich Pierre Vogel, nachdem er aus Hamburg ausgereist ist? Trau, schau wem – auch hier: http://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/506100/osnabrucker-verein-mit-kontakt-zu-salafistischen-kampfern
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Der folgende Artikel beschreibt, dass wir nicht gerne von „Krieg“ reden, auch wenn man ihn führt. Es sieht aus wie eine Ente, quakt wie eine Ente, es ist eine Ente – und kein Euphemismus kann uns von der Realität abhalten: http://www.theguardian.com/commentisfree/belief/2014/sep/12/this-third-world-war-this-time-we-on-fringes
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Warum werden Muslime im Westen Terroristen? Weil der Westen islamophob ist und auch Terroristen bekämpft: http://www.jihadwatch.org/2014/09/muslim-un-high-level-expert-says-muslims-in-west-become-terrorists-because-of-islamophobes-and-counter-terror-legislation Das sagen ich und die Islamisten auch: Wenn die ganze Menschheit muslimisch im Sinne der Islamisten wäre, dann gäbe es keine terroristischen Angriffe mehr. Es herrschte eine Ruhe, eine wunderbare Friedens-Ruhe, Friedhofs-Ruhe, wunderbar.
Wie dem auch sei: Es ist schon denkbar, dass sich weltweit nicht wenig kampfbegierige Muslime besonders herausgefordert sehen, der ganzen Welt die Stirn zu bieten – nach dem Motto: Viel Kampf viel Ehr. Denn viele waren den saudischen Herrschern sowieso nicht wohl gesonnen. Es wird sicher von so manchen als eine Art Endkampf angesehen werden, zwischen Ungläubigen und Falschgläubigen gegen den wahren Islam, aus dem der wahre Muslim weltbeherrschend hervorgehen wird. Den Endkampf hatte sich Ahmadinedschad – wer erinnert sich an ihn? – auch schon vorgestellt, allerdings unter anderem Vorzeichen, nicht dem sunnitischen, sondern dem schiitischen.
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Interessant fand ich in dem Tagesschau-Bericht (19.9. um 20:00) von dem Anti-ISIS-Treffen in Frankreich, dass nicht gesagt wurde, die ISIS habe nichts mit dem Islam zu tun – was falsch ist, aber allgemein von Politikern bevorzugt wird -, sondern richtig gesagt wurde: Die ISIS repräsentiere nicht den Islam. Falsch war allerdings der jubelnde Ton, dass selbst Katar und Saudi Arabien, die ISIS finaziert hätten, einem Bündnis gegen die ISIS zugestimmt hätten. Das muss nicht jubelnd gesagt werden, denn mir stellt es sich so dar, dass die westlichen Staaten erst auf Druck von Katar und Saudi Arabien gegen ISIS aktiv wurden, weil diese Staaten befürchten, dass ISIS sie auch durch Infiltration überfällt. Denn die ISIS hatte schon genauso gewütet, als sie noch von Katar und Saudi Arabien finanziert in Syrien ihr menschenverachtendes Werk verrichtete. Da hat keiner was gegen gesagt, auch kein verantwortlicher Politiker im Westen, weil das ins Kalkül gegen Assad passte.
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