Distanzierungen

Das haben wohl die IS-Islamisten wie ich erwartet, dass ein religiöser Führer aus Saudi Arabien die IS als größten Feind des Islam betrachten – denn er fürchtet wie seine politischen Herrschaften das Eindringen der IS in Saudi Arabien: http://www.jihadwatch.org/2014/08/saudi-arabias-grand-mufti-denounces-islamic-state-as-enemy-number-one-of-islam Aber da die saudische Herrschaft trotz Finanzierung von Islamisten bei vielen moderaten wie extremen Muslimen kein besonders großes Ansehen hat – „Verfälscher des wahren Islam“ – wird das kaum einen abschrecken, sich der IS als Kämpfer beizugesellen.

Aber nicht nur er distanziert sich von den IS-Islamisten, sondern auch andere Terror-Nahe Organisationen tun es: http://www.jihadwatch.org/2014/08/mpac-hamas-linked-cair-isna-muslim-leaders-condemn-islamic-state Da muss man ganz genau hinschauen: Schiiten und deren nahestehende Organisationen werden selbstverständlich den sunnitischen IS-Islamisten entgegenstehen. Die Hisbollah – vom Iran unterstützt – bekämpft ja mit Assad auch die IS-Islamisten.

Und Kerry distanziert sich natürlich auch: http://www.jihadwatch.org/2014/08/john-kerry-islamic-state-is-an-ugly-insult-to-the-peaceful-religion-they-violate-every-day-with-their-barbarity

Es ist eine Freude, anzusehen, wer sich alles distanziert. Man muss aber eben nur fragen: Warum? Warum erst jetzt? Politik eben, Sand in die Augen Streuen, Naive beruhigen… – so kann man das alles nennen. Man hat die Übeltäter großgezogen, hat sie politisch und ideologisch und religiös unterstützt – nun will man nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Ist klar: Sie werden ihnen gefährlich.

Aber das ist nicht nur kritisch zu sehen. Mazyek meinte: „Deutsche Muslime sollten `nicht nur für Gaza und den Frieden demonstrieren´, sondern müssten dies auch für Menschen tun, `die fälschlich im Namen des Islam leiden´. Man darf die Wortwahl wohl nicht auf die Goldwaage legen. Denn gibt es auch Menschen, die nicht fälschlich unter dem Islam leiden? http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/5267290/die-islamhasser-werden-mehr.html Und: http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/detailansicht/aktuell/muslime-untaten-haben-mit-islam-nichts-zu-tun-89131/ Und: http://www.idea.de/nachrichten/detail/menschenrechte/detail/muslime-distanzieren-sich-von-is-87651.html

Das, was ein Imam in England gemacht hat, das ist mutig! Er hat seinen Dienst quittiert, weil seine Moscheegemeinde einen extremistischen Prediger eingeladen hat: http://kath.net/news/47224

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Wie sieht es aus mit Distanzierungen von der Boko Haram in Nigeria und anderen afrikanischen Staaten? http://www.persecution.org/2014/08/20/boko-harams-growing-circle-of-power/ Den Taliban in Afghanistan und Pakistan wie auch die Lashkar-e-Taiba usw.? Der Al Schabab in Somalia? Der MILF auf den Philippinen? Haben die Islamisten in Thailand auch einen Namen? Der Al Qaida? Der „Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika“? Den Muslimbrüdern? Der Ansar-Al-Scharia in Libyen? Die FPI und andere in Indonesien? Und wie heißen die gewaltbereiten Islamisten-Gruppen in Indien? Die Gruppe Wilajat Dagestan und vielen anderen in Russland und den angrenzenden ehemaligen Sowjetstaaten? Gruppen im Iran vergaß ich… – und viele andere wahrscheinlich auch.

Man wird sich kaum von allen distanzieren, denn sie verteidigen sich ja alle nur. Wogegen? Gegen den westlichen Imperialismus, die westliche Bildung und Aufklärung, die westliche Kultur, die westliche Werbung, die westlichen Firmen, gegen russischen Imperialismus, gegen hinduistischen (Indien) und buddhistischen (Thailand) Imperialismus, gegen Christen und Atheismus, die westlichen Frauen sowieso und gegen moderate Muslime. Außerdem hat man den englischen, französischen, russischen, amerikanischen Kolonialismus nicht vergessen – und muss als politischer Islamist entsprechend reagieren. Eine große Verteidigungs-Gesinnung finden wir also unter den Islamisten. Und verteidigen darf man sich ja schließlich. Von daher fällt für so manchen Muslim eine Distanzierung von diesen islamistischen Gruppen nicht leicht.

Nur am Rande: Nicht nur die islamistischen Gruppen tragen dazu bei, dass Christen an manchen Orten das Leben schwerer gemacht wird, sondern auch entsprechend gesinnte Staaten: Katar, Saudi Arabien, Iran…

Sind in Libyen Flugzeuge verschwunden und man befürchtet Anschläge mit diesen? http://www.vol.at/armee-einheit-schlug-islamisten-in-libyen-zurueck/apa-1419908508

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„Aufruf zum Dschihad muss wieder strafbar sein“, so Ismail Tipi http://kath.net/news/47246

Impressum auf www.wolfgangfenske.de

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