Über all auf der Erde gibt es christliche Gemeinden. Diese christlichen Gemeinden leben in sozialen Umfeldern, die äußerst vielfältig sind:
In Nordafrika leben Christen in einem vielfältigen muslimischen Umfeld – nicht selten bedrängt geraten sie in die Auseinandersetzungen zwischen den muslimischen Strömungen: Syrien (Alewiten-Sunniten-Schiiten), Irak (Auseinandersetzung: Sunniten-Schiiten), Iran (Schiiten), Pakistan (Sunniten, Taliban) und werden selbst als Fremdkörper angesehen.
In Zentralafrika leben sie in einem vielfältigen animistischem Umfeld, manche gehören bestimmten Stämmen an, die mit anderen Stämmen nicht klar kommen.
In Indien leben sie in einer vielfältigen hinduistischen Gesellschaft, manchmal anerkannt, manchmal bedrängt und ausgegrenzt.
In Sri Lanka und anderen buddhistischen Staaten haben sie auch jeweils ihre ganz eigenen Probleme zu bewältigen: angefeindet, geduldet, positiv wahrgenommen.
Christliche Gemeinden leben in China ständig unter dem Damoklesschwert des Staates, in anderen kommunistischen Staaten in Auseinandersetzung bzw. unter massiver Unterdrückung durch die jeweiligen dominanten atheistischen Strömungen (Kuba, Nordkorea, Vietnam).
In Südamerika sieht es wieder ganz anders aus. Alte christliche Traditionen, die Christliches aufgrund ihrer Mischungen mit animistischen Traditionen kaum mehr erkennen lassen, stoßen auf christliche Traditionen, die den Glauben mit Hilfe biblischer Traditionen vertreten.
In Europa leben Christen vielfach in Diskussion mit atheistischen, neopaganen und esoterischen Strömungen – und in der Begegnung mit dem Alltagsatheismus.
Und diese unterschiedlichen sozialen Umfelde beeinflussen die Christen, sodass sie ebenfalls keine Einheit sind, sondern ihre Frömmigkeitsformen unterschiedliche Ausprägungen haben. Der christliche Glaube wird mit der jeweiligen Kultur verbunden, inkulturiert bzw. prägt auch seinerseits die jeweiligen Kulturen, so dass etwas Neues entsteht.
Und diese jeweiligen christlichen Gruppen stehen in Kontakt mit ihren jeweiligen Umfeldern – in Formen des sozialen und interreligiösen Dialogs – bzw. je nach Gesellschaft auch in Konfrontation.
Und in diese vielfältigen Situationen hinein reagieren die Kirchen des Ökumenischen Rates mit diesem Entwurf:
http://www.emw-d.de/fix/files/Gemeinsam_fuer_das_Leben_-_Mission_Evangelisation_wandelnde_Kontexte.pdf Auf die Punkte 93ff. möchte ich besonders hinweisen.
Impressum auf www.wolfgangfenske.de