Ich hatte gestern einen Artikel über den Sudan – es wurde deutlich, wie sehr dort vieles noch vom Stammensdenken beherrscht wird. Man denkt nicht in der Kategorie: Südsudan, man denkt: wie kann mein Stamm herrschen oder andere Stämme abwehren… Und das Problem ist auch in Nigeria erkennbar. Die Boko Haram sind nicht die Einzigen, die dort Furore machen – es sind auch Fulbe bzw. Fulani am morden. Über diese Gruppe: http://de.wikipedia.org/wiki/Fulbe Man schätzt die Größe dieses Volkes, das sich in unterschiedliche Stämme unterteilt, auf ca. 20 Millionen. Sie heiraten im Wesentlichen untereinander, das heißt, sie sind bekannt für ihre Endogamie. Sie hatten muslimische Reiche gegründet http://de.wikipedia.org/wiki/Dschihad_der_Fulbe – 20% sind Nomaden, die mit Ackerbauern in Konflikt stehen. Der Marabu = Ba(?) http://www.zentralafrika.de/Ethnien/Fulbe/ ist deren Leiter – auch Geisterkenner. http://www.reachacross.de/Fulani Die Gannunkeebe in Benin waren lange die Sklaven der Fulbe www.journalethnologie.de
Da in Afrika das Stammesdenken so dominant ist, lassen sich bestimmte Konflikte erkennen – besonders deutlich war er zwischen Tutsis und Hutus in Ruanda. Hier geschah etwas Brutales, das es wohl schon seit Jahrtausenden gab.
Und dann erinnert man sich daran, dass manche Stämme andere versklavt und an arabische und westliche Staaten verkauft hatten. Und dass das alles noch nicht ausgestanden ist, dass noch Rechnungen zu begleichen sind. Wie sieht es in der Zentralafrikanischen Republik aus? Auch einem Land, in dem Fulbe das sagen hatten?
Muslime haben einzelne Stämme auf ihre Seite gezogen – nicht alle, denn muslimische Stämme durften, so habe ich einmal gelesen, nicht versklavt werden. Und da man Sklaven benötigte sah man es nicht gerne, wenn alle erreichbaren Stämme sich – auch um sich zu schützen – zum Islam konvertierten. Nun kommen Christen und versuchen die unterschiedlichsten Stämme in ihrer Religion zu einigen. Das braucht Zeit – das braucht schlicht und ergreifend viel Zeit bis das gelingt. Und da sollten wir alle guten Kräfte, die hier am Werk sind, unterstützen. Die charismatischen Gemeinden sind hier sehr aktiv – ich frage mich nur: Schaffen sie es, den Menschen in seiner Emotionalität zu disziplinieren – oder wird er da nur noch heftiger? http://www.idea.de/detail/thema-des-tages/artikel/was-die-pfingstbewegung-wachsen-laesst-1062.html
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Wie wird es in den Asylbewerberheimen in Deutschland sein, wenn Menschen verfeindeter Stämme zusammenleben müssen? Aus welchen Stämmen kommen überhaupt die Asylbewerber überwiegend? Fliehen sie gar nicht aus der Nation und deren Zuständen, sondern sehen endlich die Chance gekommen, aus den alten Strukturen zu entfliehen?
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Interessant ist die Zusammenstellung afrikanischer Sprachen: http://www.voelker-der-erde.de/voelker/sprachfamilien_afrika.htm Gut auch für sie, dass es englisch und französisch gibt, um einander verständigen zu können. Im Kongo werden übrigens über 400 Sprachen gesprochen.
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Zu den Kulturarealen: http://www.voelker-der-erde.de/voelker/kulturareale_afrika.htm
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Ich weiß sehr wenig über Afrika. Ist in Städten der Stammesgedanke ein wenig überwunden – oder sind die Städte der jeweiligen Stammesgebiete auch von den jeweiligen Bewohnern besiedelt? Gibt es in gemischten Städten Spannungen?
Die Missionsschulen haben lesen und schreiben beigebracht – haben sie auch dazu beigetragen, Einheit zu fördern?
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