Stephan J. Kramer meinte: „Wer Juden die Heilsfähigkeit abspricht, spricht dem Judentum letztendlich ebenfalls die Daseinsberechtigung ab.“ http://www.idea.de/detail/thema-des-tages/artikel/generalsekretaer-des-zentralrats-der-juden-kritisiert-evangelikale-1006.html
Nun, diese Aussage könnte man ja dann auch ausweiten: Wer Muslimen und Atheisten und Hindus, Buddhisten, Animisten usw. usw. die Heilsfähigkeit abspricht, spricht ihnen die Daseinsberechtigung ab.
Das heißt auf Deutsch: Keine Mission mehr. Das würden natürlich all den oben genannten Religions-Aktivisten sehr gefallen. Aber leider können Christen ihnen diesen Gefallen nicht tun. Was Juden betrifft haben wir mit Römer 9-11 ja eine besondere Verständigung gefunden. Aber insgesamt hieße das für Christen: Den Glauben aufzugeben. Denn Mission ist eine Lebenshaltung, ist eine Einstellung, die den gesamten Menschen betrifft. Auch dann, wenn ein Christ nichts sagen sollte, sondern sich nur christlich verhält, ist das schon Mission. Wer also Christen das Missionieren verbieten will, das heißt, das Leben aus dem Glauben heraus – der spricht ihnen die Daseinsberechtigung ab.
Kurz: Solche verquaste Argumentation ist nicht hilfreich. Natürlich weiß ich, dass es Christen gibt, die nach paulinischem und auch jesuanischem Vorbild öffentlich auftreten und das christliche Gottesbild verkünden. Auch das mag so manchem ein Ärgernis sein. Ich vermute jedoch, dass die überzeugtesten und aktivsten Judenmissionare messianische Juden sind. Mission heißt nicht, anderen die Daseinsberechtigung abzusprechen, das heißt: Ich hab was tolles für euch – probierts mal aus!
Apropos EKD: Wie wird sie sich angesichts dieser Forderung verhalten?
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Ich vermute einmal, dass nicht Christen eine Gefahr für das Judentum sind, geschweige den die Evangelikalen. Die Gefahr geht von einer ganz anderen Seite aus: http://www.welt.de/debatte/kommentare/article123596054/Der-Zerfall-des-amerikanischen-Judentums.html
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