Political Correctness

Ein lesenswertes Fleischhauer-Interview: http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001496 Nur an einer Stelle möchte ich mein Fragezeichen setzen. Es geht darum, dass manche meinen, dass man in Deutschland nicht alles sagen darf. Als Beispiel wird Sarrazin genannt, der meint, er dürfe nicht alles sagen, aber Millionenfach sein Buch verkaufte usw. Das hieße ja, dass die Aussage, man dürfe nicht alles sagen, nicht stimmt.

Das sehe ich anders. Es gibt eine Elite, die tatsächlich Tabus schafft – und die Mehrheit der Bevölkerung sieht sich von diesen Tabus eingeschränkt – und freut sich dann, wenn einer den Mut hat, es zu sagen. Und sie unterstützen ihn dann dadurch, dass sie sein Buch kaufen usw. Man kann das ja wunderschön an der Bulgarien-Rumänien-Zuwanderung sehen. Die CSU hat es gewagt – als größere Gruppe – ein Thema anzusprechen. Nun wird mit allen erdenklichen Mitteln dagegen angekämpft. Mit Zahlen, die auf einmal von irgendwem hergezaubert werden – aber allen Erfahrungen Hohn sprechen -, mit Erlebnisberichten, die die Bösartigkeit eines solchen Vorstoßes aufzeigen sollen, mit falschen Argumenten, Mit Totschlagargumenten (Nazi, Rassismus, Populismus…), und das nicht nur von einem, sondern jeder sieht sich irgendwie gemüßigt, massiv dagegen Stellung zu nehmen – sich gegenseitig auch verbal übertrumpfend. Um ja nicht in Verdacht zu geraten, mit diesen bösen CSUlern in einen Topf geworfen zu werden.

Das passierte nun einer Partei. Wie würde es dem Einzelnen ergehen? Und was lernt Otto Normaldemokrat daraus? – Auch zurzeit aus Baden Württemberg? – Halt den Mund – sonst wirst du fertig gemacht. Du hast eine Arbeitsstelle zu verlieren. Wie willst du dein Häuschen finanzieren, die Familie ernähren usw. Natürlich kann man daraus auch schließen: Dass die CSU das gesagt hat, zeigt, dass man alles sagen darf. Aber unter welchem Risiko.

Was wäre wünschenswert? Die CSU sagt das, weil sie tatsächlich Informationen hat, die eine entsprechende Schlussfolgerung zulassen. Nun kommen Menschen und fragen: Habt ihr diese Informationen? Sind diese stichhaltig? Können sie unserer Gesellschaft negativ relevant werden? Ja – Nein? Wenn ja, wie gehen wir das Problem an? Wenn nein – dann muss die CSU einsehen, dass sie Zahlen falsch interpretiert hat usw. Das wäre eine tabulose Diskussion, die einer Demokratie würdig ist. Aber nicht das Gezeter, das medial durch alle Parteien und Gazetten ertönt.

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