Lehrer sollen erziehen

Ich hatte diesen Brief neulich im Blog erwähnt. Nun reagieren Eltern: verständnsivoll und verständnislos: http://www.welt.de/vermischtes/article123251390/Eltern-empoeren-sich-ueber-Brandbrief-der-Lehrerin.html

Das ist ein interessanter Beitrag http://www.welt.de/vermischtes/article123262787/Erziehen-das-ist-nun-mal-Ihr-Job-Frau-Lehrerin.html : Lehrer sollen ihre Kinder erziehen, sollen sie lieben usw. usw. Alle guten Lehrer versuchen das auch in dem Rahmen des Möglichen. Das unterstelle ich einmal. Aber: Wie will man 25-30 Kinder in einem Unterricht erziehen? Viele sind zum Glück erzogen, so dass es sich im Wesentlichen nur immer um ein paar handelt, die vollkommen neben der Erziehungsspur sind. Die anderen benötigen höchstens Justierungen im sozialen Miteinander. Aber selbst die Erziehungsdefizitären kann man an der Schule kaum erziehen. Man kann es versuchen. Hier und da gibt es eine gewisse Besserung, je nach Klassenbesetzung. Aber manche Lehrkräfte haben die Kinder – nach der Grundschule – nur immer einmal stundenweise. Und wie will man da nachhaltig erziehen? Es geht, wenn zum Beispiel eine Schülerin der 8. Klasse in einem Outfit kommt, das eigentlich gar keines ist. Und man sich fragt: Huch, wie kann die Mutter ihre Tochter nur so aus dem Haus lassen? Da kann man dann behutsam das Bewusstsein für die Erscheinung auf andere deutlich machen. Aber wenn es schwierige Kids sind –  finden ständig Kämpfe statt – und eben: Sie stecken einander an, wenn es mehrer solcher in einer Klasse sind. Dass die Eltern dann auch wiederum bei einigen kontraproduktiv sind und die Erziehungsmaßnahmen an der Schule ins Leere laufen lassen, sollte inzwischen auch bekannt sein. Und da ist Erziehen kaum möglich. Und dass auch Lehrkräfte unterschiedliche Vorstellungen haben, dürfte auch bekannt sein. Schule kann nicht an einem Erziehungs-Strang ziehen, dazu sind die Erzieher zu verschieden.

Kleinere Klassen müsste es geben, wenn die Schule dem Erziehungsauftrag wirklich besser nachkommen soll. Und dann führt welt-online vor ein paar Monaten irgendeinen Experten an, der meint, dass die Größe einer Klasse nicht entscheidend sei. So einen Stuss muss man lesen. Es ist ihr Job, Frau Lehrerin? Wenn sie es als ihren Job ansehen würde, dann würde sie sagen: Rutscht mir den Buckel runter, ich mache nur das Nötigste. Aber solche Lehrer gibt es meiner Erfahrung nach nur wenige. Und dann auch, weil sie ausgelaugt und frustriert sind.

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