Ich habe auf irgendeiner Seite gelesen, dass ein Saudi Araber einen Sklaven angeboten haben soll – einen besonders folgsamen Eunuchen aus Mauretanien. Der Käufer könne kommen und ihn selbst begutachten lassen. Das weckte in mir das Interesse am Thema – und in diesem Beitrag finden wir manches zum Thema – auch aus Mauretanien: http://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei_im_Islam
Genauer: http://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei_in_Mauretanien
Wenn man das alles so liest, dann freut man sich, dass man in einem Land leben darf bzw. auf einem Kontinent, in dem es doch verhältnismäßig gesittet zugeht, in dem Menschenrechte weitgehend eine nicht geringe Rolle spielen. Und weil wir es kaum anders kennen, sind wir eben erschüttert über die Zustände, die in anderen Ländern herrschen.
Und wenn man dann liest, dass es eine Form des Rassismus sei, wenn man sich an seiner Kultur freut, in der es eben solche Zustände nicht (mehr) gibt, wenn man diese Kultur als wertvoller erachtet als Kulturen, in denen solche unhaltbaren Zustände existieren, dann stellt man sich die Frage: Was sind das für Ideologen, die einfach nicht sehen wollen, dass es in unserer Kultur Errungenschaften gibt, von denen andere Menschen, Millionen Menschen, nur träumen können. Es ist schlicht und ergreifend Ideologie zu sagen: Alle Kulturen sind gleich wertvoll. Wie sieht es aus mit den bestialischen „Hexen-„morden, die traditionell noch immer in Kulturen verankert sind? Wie sieht es aus in Kulturen, in denen Menschen als Sklaven gehalten und gehandelt werden, weil man die Herrenmenschen-Mentalität verinnerlicht hat? Wie in Kulturen, in denen Menschen und andere Lebewesen gequält werden, nur weil irgendwelche Männer Potenzsteigerungsmittel suchen? Wie in Kulturen, in denen Mädchen ermordet werden dürfen? Auch ich weiß, dass bei uns so manches im Argen liegt – und ich spreche das im Blog auch an, wenn es mir bewusst bzw. bekannt wird.
Aber diese Gleichmacherei – verbunden mit einer irrealen Sicht – kann ich nicht kapieren. Ich habe schon häufig im Blog gesagt: Christen sehen auch in anderen Kulturen Gutes – weil eben Gott auch in ihnen wirksam ist – und sie können das Gute anderer Kulturen auch annehmen. Von daher ist meine Sichtweise keine, die andere Kulturen per se ablehnt – und sehe auch, dass die eigene Kultur aus christlicher Perspektive verbesserungswürdig ist. Aber die eigenen kulturellen Errungenschaften angesichts solcher üblen Praktiken nicht zu sehen und zu würdigen, kann ich nur als verblendete Ideologie ansehen.
Impressum auf www.wolfgangfenske.de