Die Freiheit + Republikaner + Islam + Islamisten

Wenn ein Arzt ständig mit Kranken zu tun hat, dann denkt er irgendwann: Es gibt nur Kranke. Ein Polizist, der ständig mit Kriminellen zu tun hat, denkt irgendwann: Es gibt nur Kriminelle. Der Psychiater denkt: Alle sind verrückt. Ein Richter, der ständig mit Angeklagten zu tun hat, verzweifelt am Menschen. http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/interview-mit-robert-pragst-der-heikle-job-von-strafrichtern-a-932122.html Usw. usw. Das Umfeld prägt.

Und so prägt auch die Erfahrung, die Michael Stürzenberger mit muslimischen Zeitgenossen macht, sein Bild vom Islam. http://www.pi-news.net/2013/11/moslemin-in-taz-ein-mann-predigt-hass-und-betreibt-hetze/#more-371325 Es ist schwer, sich nicht von dem herabziehen zu lassen, womit man ständig zu tun hat. Das verkrampft, das trübt den Blick, man sucht dann irgendwelche Menschen, die in etwa in die gleiche Richtung denken, um nicht allein zu stehen – und übersieht, dass sie doch nicht gleich denken. Und wenn man mit ihnen zusammengeht, macht man sich abhängig von ihnen, weil man mit ihnen immer in einen Topf geworfen wird. Und von daher finde ich es nicht gut, wenn Die Freiheit mit den Republikanern zusammengeht. Was hat sie damit gewonnen? Ich meine, es schadet ihr.

Zu dem Artikel: Eine Dunja Ramadan muss sich ihre Religion schön denken. http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=me&dig=2013%2F11%2F18%2Fa0084& Sie muss sich die Welt, die sie täglich sieht – wenn sie sich denn traut, wirklich hinzuschauen – schön malen. Wer kann all die islamistischen Gräueltaten akzeptieren? Der Koran mit vielen solcher Texte wird einfach zu einem schönen poetischen himmlischen Klang erklärt – es hat schon etwas Ideologisches, die Welt nicht so wahrzunehmen, wie sie ist, sondern nur geschönt. Aber der Schritt, sich angesichts all des islamistischen Treibens vom Islam wegzubewegen, bleibt aus und man lebt doch lieber weiter in seiner auch unschönen Tradition und redet sie sich schön. Und da ist eben jeder, der etwas anderes sagt, ein Hetzer, ein Hasser – und man selbst ist das Opfer. Und je mehr Stürzenberger die islamistischen Gräueltaten aufzählt, desto mehr wird er abgelehnt werden, weil er die Anhänger des Islam zwingt, sich zu rechtfertigen. Man findet den Islam auch als Muslim sicher nicht immer schön. Aber wenn einer sagt: Dein Islam ist hässlich, dann muss ich den Islam verteidigen und muss ihn schöner machen als er mir selbst in Wirklichkeit ist. Vor allem auch darum, weil mein Islam mit dem Islam der Islamisten verglichen wird – und das findet jeder friedliebende Muslim sicher unerträglich.

Und ich hoffe, dass auch das die Chance des Euro-Islam ist: Den Islamisten einen schönen Islam entgegenzustellen, weil man es einfach nicht erträgt, Anhänger einer islamistischen Religion zu sein. Das fördert freilich die Auseinandersetzung im Islam selbst: Es geht nun nicht mehr nur um Sunniten gegen Schiiten, um die beiden gegen Ahmadiyya und Bahai, es wird dann auch alle gegen einen Islam a la Dunja Ramadan bzw. Khorchide geben. Und das kostet eben dann auch von diesen Muslimen viel Kraft, sich den gewalttätigen Genossen entgegenzustellen, sich tapfer gegen sie zu behaupten.

Ich meine, dass darum auch der Kampf der Islamisten gegen den Westen so eskaliert, weil diese Leute merken: Der Westen prägt den Islam um, er humanisiert, christianisiert ihn. Das ist ganz deutlich daran, dass Malaysia verbietet, dass Christen Gott als Allah bezeichnen. Denn dadurch bekommt Allah ein christliches Gesicht. Im Koran ist so gut wie nicht von Allahs Liebe die Rede und auf einmal sprechen viele Muslime in Bezug auf Allah von seiner Liebe, davon, dass er dem Herzen ganz nah ist – begründet wird das dann mit einzelnen im Koran bzw. Hadith vorkommenden Worten – wogegen die Islamisten ein kaltes Grausen bekommen, weil sie den Geist des Koran verletzt sehen, sehen, wie er unter der Hand vom westlichen Humanismus bzw. christlichen Glauben bestimmt wird.

Und wenn nun Nichtmuslime diese Muslime, die einen anderen Islam wollen, unterstützen, so die Mehrheit der Politiker, viele in den Kirchen und in den Medien, dann – so vermute ich – nicht darum, weil alle nicht sehen, welche Gewalt hinter dem Islam schlummert. Das sehen ja alle, dass es kein muslimisches Land gibt, in dem es Menschenrechts konform zugeht, dass die Geschichte des Islam von der Spur muslimischer Heere geprägt ist. Sondern dann darum, weil man hofft, den Islam zu bändigen, weil er als Religion weiterhin beharrlich bestehen wird. Das ist freilich ein schmaler Grad, den man geht, weil es bislang fast immer so gewesen ist, dass die Islamisten auf kurz oder lang diese Öffnungsversuche zunichte gemacht haben und dann die Gesellschaft faschistoid gekippt haben: durch gewaltsame Durchsetzung des eigenen Welt-, Gottes-, Menschenbildes.

Und davor gilt es – so sehe ich Stürzenbergers Wirksamkeit – die Gesellschaft zu warnen. Dass die sanfteren Muslime eben nicht mit den Islamisten gleichzusetzen sind und dass sie auch meinen, der wahre Islam zu sein, das sieht wohl auch er. Dass diese Muslime aber für Islamisten willkommen sind und sie, ohne es zu wollen, (und auch aufgrund des Drucks durch die Islamisten) die Hintertür für die Islamisten öffnen, darauf hinzuweisen, ist vermutlich sein Anliegen, um die Gesellschaft vor einer leichtfertigen Auslieferung an eine islamistische Welt, die mit unserer kaum kompatibel ist, zu warnen.  Und wer dann ständig mit aggressiven und herausgeforderten Menschen zu tun hat, sieht eben, um auf den Beginn dieses Blogbeitrags einzugehen, irgendwann fast überall solche aggressiven Typen. Die wirklich Schweigsamen und Ruhigen und Integrierten, die dazu beitragen, dass unsere gemeinsame Gesellschaft aufgebaut wird, werden nicht mehr so sehr wahrgenommen – weil manchmal auch Schweigsame und Ruhige explodieren.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf Michael Mannheimer hinweisen: http://michael-mannheimer.info/2013/11/23/euro-islam-unsinn-europaeische-muslime-wollen-die-scharia/

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