Gysi – und der linke Antisemitismus: http://www.welt.de/politik/deutschland/article121934180/Gysi-im-Visier-von-linken-Antisemiten.html
Dieses Bild: Rassismus = Rechtsextrem sollte so langsam aus den Köpfen der Zeitgenossen verschwinden. Antisemitismus spukt auch in linken Köpfen – und zwar seit es Marx und co. gab – denn Marx selbst distanzierte sich von seiner jüdischen Tradition. Ebenso sollte sich langsam herumgesprochen haben, dass faschistoide Viren nicht allein Rechtsextreme befallen, sondern ebenso auch Linksextreme von ihnen befallen werden können. Diese einseitige Lokalisierung solcher gesellschaftspolitischen Missstände macht eben für den wahren Zustand unserer Gesellschaft blind. Auf der einen Seite werden Antisemiten bekämpft – doch feiern sie auf der anderen Seite fröhliche Urständ. Auf der einen Seite wird der Faschismus bekämpft – auf der anderen Seite blüht faschistoider Wildwuchs munter auf.
Und dieses Schubladendenken funktioniert auch nicht mit Blick auf den Islam. Da treten linke Gruppen gegen Islamkritiker auf – und bemerken manchmal gar nicht, dass sie damit islamischen Nationalismus verteidigen. Da treten Menschen gegen Rechts auf – und merken gar nicht, dass sie islamischen Antisemitismus fördern. Und dadurch, dass sie so blind sind, merken sie gar nicht, dass sie Hand in Hand mit irgendwelchen Gruppen das fördern, was sie auf der anderen Seite bekämpfen.
Und das finde ich spannend: Dieses Schubladendenken, das auch durch Schlagworte gefördert wird, ermöglicht es, die Vielfalt, in der Unmenschlichkeit auftritt, zu verschleiern. Auf der einen Seite wird eine Schublade bekämpft – auf der anderen Seite wird eine Schublade, die ähnliches enthält, gehätschelt und getätschelt, nur weil diese Schublade einen anderen Namen hat.
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