Religionsunterricht und Grundgesetz

Der Religionsunterricht ist das einzige Fach, das im Grundgesetz verankert ist: http://dejure.org/gesetze/GG/7.html

Wie kamen die Väter und die Mutter des Grundgesetzes dazu, das zu formulieren? Ich bin kein Jurist und auch kein Historiker: Ich vermute, dass die Erfahrungen mit der nationalsozialistischen, menschenverachtenden Ideologie dahinter steht. Die christlichen Werte können vor so manchem Übel bewahren. Und wenn man nicht zu ihnen steht – soll ja auch vorkommen – dann weiß man wenigstens durch den Religionsunterricht, warum man nicht zu ihnen steht und hat seinen eigenen Wertekanon geschärft. Der Religionsunterricht geht auf grundsätzliche Fragen des Menschseins ein, auf Tod und Leben, Liebe und Dasein, Sinn und andere existentielle Fragen, die neben Religion auch die Philosophie beschäftigt hat und beschäftigt. Von daher gehört er mit zu den Hilfestellungen, sich grundsätzlich mit dem Leben auseinanderzusetzen. Und als Anhaltspunkt dienen vielfach historische Berichte. Zum Beispiel: Es wird überliefert, dass Jesus Wunder getan hat. Was sind Wunder damals – und heute? Wie gehen Menschen heute mit dem Thema Wunder um? In Krankheiten, Notlagen… Welche Angebote bietet die Philosophie, welche die Religionen? Und wie stehe ich zu diesen von den Traditionen angebotenen Antworten? Jesus lehrte über das Reich Gottes – was meinte er damit? – Welche Gesellschaftsutopien gab es seitdem und schon vorher? – Was für eine Gesellschaft wünschen wir uns? Wie gehen wir vor, damit unsere Vorstellungen von Gesellschaft realisiert werden können? Was ist der Unterschied zwischen ideologischen Umsetzungsversuchen und einem der christlichen Religion? [a) der Mensch versucht es möglichst schnell und hart durchzusetzen; b) Christen rechnen mit Gott und können gelassener seinen Willen tun…] Und so hat der Religionsunterricht einen ganz anderen Charakter, der zur Bildung unserer Gesellschaft wesentlich ist.

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