Ich finde schändlich, was hier geschieht – wobei ich gestehen muss, dass ich nicht weiß, von wann diese Darstellung ist und wer sie gemacht hat. Aber es heute kommentarlos ins Netz zu stellen, ist äußerst ärgerlich:
Man sieht auf den ersten Blick gar nicht, dass aus dem Kreuz ein Hakenkreuz gemacht wurde – mit den roten Kreisen im Hintergrund.
Die “Deutschen Christen” haben als Anhänger des Nationalsozialismus auf vielfältige Weise das Kreuz mit dem Hakenkreuz verbunden. Das ist Gotteslästerung. Warum? Es wird das christliche Kreuz als Zeichen des Lebens, als Zeichen der Liebe Gottes zu den Menschen missbraucht, und eine menschenverachtende Ideologie – eine Kultur des Todes – damit transportiert. Auf diesem Bild versteckt sich sozusagen das Hakenkreuz hinter dem Kreuz – um ins Unbewusste einzudringen. Das ist perfide.
Das Hakenkreuz ist von seinem Ursprung her ein Sonnenrad http://de.wikipedia.org/wiki/Swastika. Ein uraltes Zeichen, das die Nationalsozialisten ebenfalls missbraucht haben. Missbrauch ist Kennzeichen dieser rassistischen und faschistischen Ideologie. Viele Traditionen, die gut bzw. neutral waren, haben sie in ihren braunen Sumpf getunkt – und haben sie somit verdorben. Das wurde auch mit dem Kreuz versucht und – wie hier zu sehen – wird immer noch gemacht. Aber das Kreuz ist wie Gold: Es erhebt sich immer wieder aus dem Dreck.
Und dagegen haben wir Christen zu protestieren, wenn Ideologien unser Zeichen des Lebens und der Liebe dazu verwenden, ihrem Zeichen des Hasses den Weg zu bereiten.
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Am Rande: Wenn sich ein Wahlplakat in Österreich mit dem Wort Jesu ziert: “Liebe deinen Nächsten” – und dann dazu schreibt: “Für mich sind das unsere Österreicher” http://www.erstaunlich.at/index.php?option=com_content&view=article&id=2664%3Agekuenstelte-aufregung-um-fpoe-wahlwerbeplakat&catid=1%3Aerstaunliches , dann darf man sich über den Protest von Kirchen nicht wundern. Denn das war ja gerade die Besonderheit der Botschaft Jesu, dass er über Grenzen, die ein Teil seiner Tradition zwischen Menschen gezogen hat (Lev 19,18), hinausschaut (Mt 22,39). Und hier wird praktisch mit dem Satz Jesu Reklame gemacht (Eyecatcher) – aber das Gegenteil ausgesprochen. Und das ist Rückfall ins völkische Denken – in seiner negativen Form. Freilich: Man soll als Christ zum Wohl seines Volkes arbeiten – aber nicht in Abgrenzung zu anderen. Und wenn es dem eigenen Volk gut geht, dann auch den Fremden, die im Volk wohnen. Von daher ist der Kampf gegen eine falsche Migrationspolitik verständlich – aber sie sollte sich nicht gegen die Migranten wenden, sondern für eine bessere Einbindung, Integration der im Land Wohnenden.
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