Diskriminierung

Jeder 4. Schüler mit Migrationshintergrund fühlt sich benachteiligt: http://www.welt.de/politik/deutschland/article118944276/Diskriminierung-ist-in-Deutschland-allgegenwaertig.html

Das finden wir unter der Überschrift „Diskriminierung ist in Deutschland allgegenwärtig“. Es geht um Gefühl. Welcher Schüler auch ohne Migrationshintergrund fühlt sich nicht irgendwann diskriminiert, falsch eingeschätzt, meint, dass der Lehrer was gegen ihn hat? Darüber hinaus kann ich mir sehr gut vorstellen, dass sich mancher diskriminiert fühlt, weil er schlicht und ergreifend die deutsche Sprache nicht beherrscht. Und wenn man hier zu sehr nach gibt, dann sind die anderen Schüler, denen man keinen Fehler durchgehen lässt, diskriminiert. Manche Schüler – nicht Schülerinnen – mit Migrationshintergrund, so habe ich mir sagen lassen, leiden nicht gerade an einem mangelndem Selbstbewusstsein, nach dem Motto: Ich bin der größte. Und wenn dann noch eine Frau Lehrerin daherkommt, die dieser selbst gefühlten Größe sagen muss: Du musst lernen, lernen, lernen! – dann fühlt man sich sicher auch diskriminiert.

Eine solche Überschrift, die als Tatsache darstellt, was im Grunde allein subjektives Gefühl ist, ist unangemessen.

Eher kann ich mir flächendeckend denken, dass Diskriminierung von Lesben und Schwulen stattfindet – vor allem von Schülerseite. Ebenso Kinder, die Körperfülle aufweisen werden sicher häufiger diskriminiert. Ich vermute, die haben es vor allem schwer.

Tatsächlichen Diskriminierungen muss man gesellschaftspolitisch entgegentreten. Menschen, die Diskriminierung nur fühlen, denen muss man gutes Selbstwertgefühl ermöglichen. Ein Ansprechpartner in den Schulen und Universitäten, den Firmen und überall da, wo Menschen zusammen arbeiten, wäre nicht schlecht. Nur: Wer zahlt?

Es ist leichter gesagt als getan, aber man muss immer im Leben lernen, mit Diskriminierungen, Benachteiligungen, Ungerechtigkeiten, Willkür umzugehen. Man muss über Menschen stehen, die diskriminieren. Denn Diskriminierende sind Kleingeister. Jeder muss lernen, mit solchen Kleingeistern umzugehen.

Zum anderen wäre es gut, wenn Eltern mit Migrationshintergrund ihre Kinder sprachlich, spielerisch mit autochtonen Kindern zusammenkommen lassen. Dann wären sie besser integriert und hätten auch weniger Diskriminierungsgefühle. Das geht freilich nicht, wenn alle Migranten in Migrantenstadtteilen untergebracht werden. Das muss besser durchmischt werden.

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