Das ist wieder sehr interessant, wie manche Medien nun auf den Obama-Zug aufspringen: Der gute Obama – gegen den bösen Putin. http://www.welt.de/eilmeldung/article118887412/Obama-gegen-Putin-Mr-Cool-disst-den-Luemmel.html Ich halte Medien (allgemein) für äußerst schlechte Berater, wenn es darum geht, Neutralität zu wahren, wenn es darum geht, möglichst den Frieden im Blick zu haben. Sie dreschen drauf los, wenn die Mächtigen des Westens es tun. Im Grunde sind sie Handlanger der Politik, auch wenn sie hin und wieder mal das Gegenteil beweisen wollen, eben dann, wenn ein Politiker schwächelt oder etwas gesagt hat, was gesellschaftlich nicht opportun ist. Mehr Neutralität täte gut. Man mag mit der Politik Putins nicht einverstanden sein – aber das heißt doch nicht, dass jeder nach Obamas politischer Pfeife tanzen muss. Und die spielt, was Außenpolitik betrifft, äußerst schief. Es gibt in der Welt nun einmal unterschiedliche Meinungen, weil es eben unterschiedliche Meinungen gibt, und nicht nur, weil man dem mächtigsten Mann in der Welt (Obama) gegenüber trotzig ist. Und Obama, wenn er Putin dermaßen disst, dann hat er einfach kein diplomatisches Benehmen und zeigt eine Arroganz, die einem Präsidenten, der die Beine auf den Tisch legt, nicht angemessen ist.
Übrigens hat Obama nun im Sinn, die Tätigkeiten der Geheimdienste transparenter zu gestalten – das habe aber nichts mit Snowden zu tun, wie er laut Tagesschau (10.8.) sagte. Das ist typisch autoritäres Verhalten: Man sieht einen Fehler ein, kann aber nicht zugeben, dass es ein Fehler war, um ja dem Untergebenen keinen Erfolg zuzugestehen.
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