Afrika 2

Was würde Afrika helfen? Kirchen und Hilfsorganisationen versuchen mit Spenden und anderen Geldern zumindest die Menschen zu helfen, sich selbst zu helfen. Brunnen bohren, Wasser abkochen können, Nahrungsmittel anbauen, hier und da medizinische Grundversorgung… Für alles andere sind sie überfordert.

Gandhi wollte Indien lehren, dass es sich von den ausländischen Produkten befreit und sich auf die eigenen Produkte besinnt. Hier einen innerstaatlichen Kreislauf in Gang zu setzen, könnte evtl. Afrika weiter helfen, sich zu lösen von den Billigprodukten aus Amerika und Europa (Textilien, Fleisch…). Aber es wäre naiv zu meinen, ein Land könne sich noch vollkommen abschotten. Dazu sind die technischen Errungenschaften des Westens doch zu verlockend und zum Teil notwendig: Fernsehen, Internet, Autos, Kühlanlagen… Um das wieder finanzieren zu können, muss man selbst etwas anbieten.

Was manche dieser Länder anbieten können sind Bodenschätze. Doch die Preise werden von den Ländern und wirtschaftlichen Mächten bestimmt, die es nicht gerade gut meinen mit dem jeweiligen Staat. Hier muss unser Denken ansetzen: Gerechte Bezahlung für die Bodenschätze. Und diese gerechte Bezahlung muss dem Staat zugute kommen – und nicht einzelnen korrupten Führern. Diese sind zwar im Westen ausgebildet worden, aber solche Werte wie Nächstenliebe, Solidarität, Gemeinschaft – das haben viele leider nicht mit genommen in ihr Heimatland. Warum nicht? Weil eben unsere Wirtschaft auch nicht auf diesen Werten basiert. Wir haben verschiedene Strömungen im Land: Die der zwischenmenschlichen Werte (Achtung, Solidarität, einer helfe den anderen, Demokratie, Gerechtigkeit…) und die der Wirtschaft (Gewinnmaximierung). Und diesen zweiten Teil haben wir exportiert.

Ich träume davon, dass Afrika für das, was es zu bieten hat, gerecht bezahlt wird, dass es als Partner angesehen wird und nicht als Erdteil, den Konzerne unter sich aufteilen. Dass die Führer der Staaten sich nicht bereichern, sondern eben diese Werte, Solidarität… leben. Dass die Menschen sich auf ihre eigene, lokale Wirtschaftskraft besinnen und diese fördern. Damit wären wir schon ein ganzes Stück weiter gekommen. Das wäre sinnvoller als eine Re-Kolonialisierung. Nur: Wie kann das bewerkstelligt werden, wenn nicht dadurch, dass einzelne Menschen beginnen und sich zusammentun?

Und der Westen? Die Politik des Westens? Sie sollte vermehrt die Unrechtsstrukturen in der Wirtschaft abbauen. Hier, EU, wärest du am Zug und nicht in der Entwicklung von neuen Toiletten-Maßstäben und graden Bananen und Gurken und abschottenden Rosenverordnungen…

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auf www.wolfgangfenske.de

KategorienAllgemein

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