Mord in London + Niger

Ich hatte gestern über die Ermordung des britischen Soldaten in London berichtet. Inzwischen weiß man mehr – http://www.spiegel.de/politik/ausland/video-des-attentaeters-von-london-der-moerder-der-sich-filmen-liess-a-901469.html – und dieser Artikel sieht das als eine neue Dimension an, wie 9/11. Es geschah am hellichten Tag, der Mörder spricht in die Kamara, er hat es darauf abgesehen, dass seine Drohbotschaft veröffentlicht wird. Wahrscheinlich hofft er dadurch auf Nachahmungstäter, die wie er einfach so andere ermorden.

In einem weiteren Artikel wird darauf hingewiesen, dass diese Bluttat Angst „vor islamfeindlichen Übergriffen“ schüre: http://www.spiegel.de/politik/ausland/mord-in-london-schuert-angst-vor-islamfeindlichen-uebergriffen-a-901412.html Diejenigen, die jetzt über Muslime herfallen sollten, haben nicht begriffen, dass sie damit zum Handlanger dieser Mörder werden, die Feindschaft säen wollen.

Freilich kennzeichnet das gleichzeitig die Unsicherheit vieler Zeitgenossen – und man kann diese nicht weg- oder schönreden. Friede, Friede wird gerufen – und ist doch kein Friede. Cameron meint, die Briten sollen zusammenhalten – und die Tat sei ein Verrat an den Islam http://www.spiegel.de/politik/ausland/cameron-ruft-briten-zum-zusammenhalt-auf-a-901460.html Ob die Tat ein Verrat am Islam ist – da sind sich wohl Muslime nicht so ganz einig – aber: Es geht darum, die Muslime, die nicht so eingestellt sind, von solchen Taten zu entfernen. Das muss jedoch kontinuierlich geschehen und nicht nach solchen Taten. Das muss in Moscheen geschehen – und nicht durch solche Ungläubigen wie Cameron. Das muss durch Uminterpretation des Koran entstehen – und nicht durch Verteidigung des Koran mit seinen dunklen, unversöhnlichen Seiten. Diese Mörder haben Angst vor diese hoffentlich kommende Zeit – und darum rücken deren Mordtaten immer näher. Das war beileibe nicht der erste schlimme Mord durch Islamisten. Aber: Ab heute kann jedes Küchenmesser zur Waffe werden – es müssen nicht mehr Schusswaffen oder Bomben sein. Und das macht die Sache so hinterhältig.

Interessant ist, dass es bei solchen Morden kurz danach heißt: Sicherheitskräfte kannten den Mörder, hatten ihn im Visier usw. und dann konzentriert sich alles auf das Versagen der Sicherheitskräfte – und nicht mehr auf den Mörder. Ist das eine Ablenkungstaktik, die in Boston genauso angewendet wurde wie bei dem Londoner Mord? Oder ist das eine verständliche Reaktion, weil man den Sicherheitskräften in einer utopischen Form von Sicherheitsgefühl zutraut, alle Übeltäter vor ihren Taten zu erwischen – und die Medien nun von ihnen enttäuscht sind?

Islamisten mordeten auch in Niger: 26 Tote: http://www.welt.de/politik/ausland/article116444926/Doppelanschlag-trifft-Uranfabrik-und-Militaercamp.html

Die Deutschen sind daran Schuld, dass Muslime in ihrem Land zu Islamisten werden und nach Syrien in den Dschihad ziehen: http://www.zeit.de/politik/2013-05/extremismus-dschihad-syrien-schueler-lamya-kaddor Leichter können es sich die Menschen, die so denken, auch nicht machen: Nicht der Islam, nicht die Moscheegemeinden, nicht andere islamische Einflüsse – die deutsche Gesellschaft ist daran Schuld. Aber es spricht für Lamya Kaddor, dass sie so einfach nicht denkt wie die Überschrift suggeriert. Sie bringt unterschiedliche Gründe in die Diskussion – eingeschlossen sind die Islamverbände.

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