Auf diese Seite gegen Altersdiskriminierung habe ich schon einmal vor längerer Zeit hingewiesen: http://www.altersdiskriminierung.de/index.php
Vielfach wurde in den letzten Tagen unabhängig voneinander in meiner gegenwart davon gesprochen, dass menschen, die täglich mit Alten, Kranken, Bedürftigen, Verwahrlosten, Kindern… zu tun haben, in Gefahr geraten, abzustumpfen, ruppig mit den Menschen umzugehen. Man verlernt, den Menschen, der vor einem steht oder liegt, als ganz besonderen Menschen, als Individuum anzusehen. Das ist wie der berühmte Satz des Kellners, der seinem Kollegen zuruft: Das Schnitzel an Tisch vier will bezahlen! Man härtet ab, wird lieblos – dazu trägt auch das system bei, dass helfende Menschen in ein immer engeres Zeitkorsett presst, die sich gar nicht mehr anders verhalten können. Die Krankenschwester, die der alten Frau das rauhe Brot mit Käse und Tomate einfach an das Bett stellt – obgleich die Patientin gar nicht richtig schlucken kann, macht das sicher nicht einfach so, sondern weil sie möglichst schnell alle Patienten mit dem Abendbrot versoregn muss. Die helfenden Menschen müssen sich immer wieder bewusst machen: Wer liegt hier eigentlich vor mir – und gleichzeitig muss das unmenschliche System geändert werden. Wer soll das bezahlen? Ich denke, dass das nicht die Frage ist, sondern eher: Was ist wichtiger – Menschlichkeit oder Geldausgaben für Nippes und co.?
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