Sprache des Glaubens

  1. Die Sprache des Glaubens macht das Unsichtbare sichtbar.
  2. Das aber eben nicht, indem sie das Geheimnis des Glaubens profanisiert.
  3. Gott bleibt eigenständig – aber in der Sprache des Glaubens scheinbar greifbar.
  4. Dann, wenn die Sprache des Glaubens meint,  Gott ergriffen zu haben, oder MenschenGruppen meinen, Gott ergriffen zu haben und alle anderen daran ausrichten zu müssen, macht sie nicht das Unsichtbare sichtbar, sondern der Mensch macht sich zum Herrscher über den Glauben, zum Herrscher über Gott – der Mensch macht sich selbst sichtbar.
  5. Die Sprache des Glaubens macht das Unsichtbare sichtbar, indem sie Raum lässt, den zur Sprache Gebrachten selbst wirkmächtig zu werden.
  6. Wobei sich die Sprache des Glaubens auch bewusst sein sollte, dass sie Lücken lässt, in denen alle Übel der Menschen hineinschlüpfen können.
  7. Die Sprache des Glaubens ist wunderschön – aber auch sehr gefährdet.
  8. Ich verstehe Menschen, die die Gefahren dieser Lückensprache betonen.
  9. Aber Glaubende, die diesen Gefahren ausweichen wollten, wurden selbst zur Gefahr, weil sie dachten, die Sprache des Glaubens begrenzen, einengen zu müssen, Menschen zwingen, einen be-griff-enen Gott, zu folgen.
  10. Die Sprache des Glaubens lässt Freiraum, weil Gott in Individuen wirkt, gleichzeitig ist der Freiraum nicht ein Verlieren ins Beliebige, sondern Gott setzt die Grenze, nicht der Mensch.
  11. Die Voraussetzung dieses Ansatzes: Gott ist der lebendige, wirksame Gott, der sich nicht zu Schade ist, sich in der gefährdeten Sprache des Glaubens aussprechen zu lassen, weil er dem Menschen Freiheit lässt.
  12. Ich als Mensch bin beleidigt, wenn ich missverstanden werde und tue alles, damit das nicht geschieht – Gott lässt es zu, (bewusst) missverstanden zu werden, weil er dem Menschen Freiheit lässt.
  13. Ließe Gott dem Menschen nicht diese Freiheit, wäre der Mensch auch nicht frei zu glauben.

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