Novalis lebte nur kurz. Er hatte eine gute Kindheit, gute Ausbildung, war beruflich erfolgreich. Er hatte aber wohl zeitlebens mit seiner Lunge Schwierigkeiten. Er starb möglicherweise an Tuberkulose, so wird vermutet, die er sich bei der Pflege des kranken Friedrich Schiller geholt hatte, der 1804 daran gestorben ist.
Hymnen an die Nacht 5: „Getrost, das Leben schreitet / Zum ewgen Leben hin, / Von innrer Glut geweitet / Verklärt sich unser Sinn. / Die Sternwelt wird zerfließen / Zum goldnen Lebenswein, / Wir werden sie genießen / Und lichte Sterne seyn. // Die Lieb´ ist frey gegeben, / Und keine Trennung mehr. / Es wogt das volle Leben / Wie ein unendlich Meer. / Nur Eine Nacht der Wonne – / Ein ewiges Gedicht – / Und unser aller Sonne / Ist Gottes Angesicht.“ Auch die 6. Hymne schließt mit dem Ausblick auf das Sein nach dem Sterben: „Hinunter zu der süßen Braut, / Zu Jesus, dem Geliebten – / getrost, die Abenddämmrung graut / Den Liebenden, Betrübten. / Ein Traum bricht unsre Banden los / Und senkt uns in des Vaters Schooß.“ – „in des Vaters Schooß“ – zu Beginn sprach er noch davon: „Hinunter in der Erde Schooß“ – es wandelt sich die Vorstellung in dem Gedicht. Grenzen werden aufgehoben. Vorstellungen verändern sich im Glauben.
Novalis geistliche Lieder sprechen, wie gesehen, die große Liebe zu Christus aus – und das im Kontrast zu manchen, die sich für aufgeklärt hielten: „Wenn alle untreu werden, / So bleib´ ich dir doch treu“. So erkannte er in den Aufgeklärten: Menschen werden Jesus gegenüber untreu, aber die Liebe Jesu bleibt. Novalis schaut hoffnungsfroh in die Zukunft: „Einst schauen meine Brüder / Auch wieder himmelwärts, / Und sinken liebend nieder, / Und fallen dir ans Herz.“ (1878: 151) Diese große Liebe zu Christus spricht auch das Gedicht aus: „Was wär ich ohne dich gewesen?“ – und er beschreibt, welche Bedeutung Jesus Christus für den Beter Novalis hat, der in dem Gedicht an Tieck eine Offenbarung beschreibt. Es wird gesagt, dass für Novalis Christus aber auch die Geliebte Mittler sein könne. Das ist der Versuch, Novalis säkularisiert schmackhaft zu machen. Die verstorbene Geliebte hat in der 3. Hymne eine große Bedeutung – aber im Traum. Der Traum, in dem ihm die Geliebte erschien, veränderte seine Weltsicht. Wenn man die Christustexte anschaut, so haben sie weitreichendere Bedeutung.
Ich habe in meiner Gedicht-Darlegungen immer wieder hervorgehoben, dass Grenzen im Glauben überwunden werden. Gerade das ist bei Novalis besonders ausgeprägt. Er versuchte Poesie und Wissenschaft zusammenzuführen, Philosophie und Transzendenz – die Nacht als Übergang zum Tag, Tod zum Leben – letztlich alles zusammenzuführen zu einer großen Harmonie. Diese wird auch in „Wenige wissen / Das geheimniß der Liebe“ ausgesprochen, in dem Text, in dem Abendmahl und Liebe ganz eng verwoben werden. Und das hat er dann nicht nur in Gedichten darzustellen versucht, sondern auch in „Die Christenheit oder Europa“. Zudem versuchte er Wunder und Naturgesetze zusammenzuführen, im Blüthenstaub: „12. Wunder stehn mit naturgesetzlichen Wirkungen in Wechsel: sie beschränken einander gegenseitig, und machen zusammen ein Ganzes aus. Sie sind vereinigt, indem sie sich gegenseitig aufheben. Kein Wunder ohne Naturbegebenheit und umgekehrt.“ http://www.zeno.org/Literatur/M/Novalis/Fragmentensammlung/Bl%C3%BCthenstaub
Das nennt man dann Gerechtigkeit. Denn wenn es keine Christen im Sudan gäbe, müsste auch kein Muslim-Extremist sie angreifen. Also sind die Christen selbst daran Schuld. Kein argumentativer Einzelfall.
Ich würde von einer eklatanten Rücksichtslosigkeit sprechen – aber die Stadt geht darauf ein! Da geht ein Mensch oben ohne baden. Sieht aus wie eine Frau, sieht sich aber als Mann. Was macht die Stadt? Sie richtet extra einen oben ohne Badetag ein. Sehr weise. Klar. Aber wegen eines Provokateurs so einen Aufwand? Vielleicht versprechen sie sich mehre Schwimmbadkunden. Aber dennoch: Was ist eigentlich, wenn eine Frau gekommen wäre und oben ohne gefordert hätte? Wäre die Stadt ihr auch so zuvorkommend begegnet? Ich vermute nicht. Sie hätte ein Bußgeld zahlen müssen. Vermute ich. Vor einer woken Stadt sind eben nicht alle gleich. Vermute ich. https://www.focus.de/panorama/welt/ab-1-mai-goettingen-erlaubt-oben-ohne-schwimmen-an-wochenenden-in-stadtbaedern_id_90764599.html
Corona-Evaluation
Zumindest was die Maßnahmen zu Beginn der Pandemie betrifft – mit diesen würde ich nicht so hart ins Gericht gehen, weder mit Medien noch mit der Politik. Sie wurden alle von Panik erfasst – die sie auch zum Teil hergestellt haben. Ich habe sie freilich von Anfang an kritisch begleitet. Wie dem auch sei: Es ist notwendig, eine ehrliche Evaluation durchzuführen. Die massiven Auswirkungen der manchmal nicht einzusehenden Politik und der die Politik treibenden Medien auf die Gesellschaft verlangen das. Vor allem auch mit Blick auf die Zukunft: Was muss gemacht werden – was darf auf keinen Fall widerholt werden. Nicht nur die Politik muss sich kritisch Fragen stellen lassen. Jede Redaktion sollte sich fragen: Wie haben wir agitiert, um die Bevölkerung zu beeinflussen?: https://www.achgut.com/artikel/drosten_lauterbach_und_co_hier_die_evaluierung
Heute sind die Menschen unserer Breiten erschrocken. Erschrocken über das Bösartige mancher Menschen. Sie hätten es schon immer sehen können, aber nun kam es ganz nah.
Die Bibel ist realistisch. Der Mensch wird in seiner ganzen Negativität und auch Positivität gezeichnet. Es ist von Kriegen die Rede als Normalität in der Welt, von Verfolgungen durch bösartige Menschen, von dem zornigen Zähneknirschen der Menge, wenn ihr was nicht passt, den brutalen Anwandlungen der Herrscher, Verleumdungen, Kleinkriege in den Familien…
Und gerade in diese Welt hinein wird gesagt: Mensch, sei anders. Folge Gottes Geboten. Sei Salz der Erde, Licht der Welt. Liebe deinen Nächsten. Suche den Frieden. Wenn das die Normalität wäre – wären diese Aufforderungen nichts Besonderes. Aber sie sind besonders, weil das eben nicht normal ist: Gott zu folgen.
Man denkt sich, dass unter Linken erwachsene Menschen miteinander agieren. Warum kommen Vorwürfe über Sexismus jetzt erst? Wer ein Grundmuster wahrgenommen zu haben meint – warum wurde nicht schon vorher dagegen agiert? https://www.tagesschau.de/inland/sexismus-linke-101.html Ich finde das immer sonderbar. Es gab die berühmte Make-Love-Not-War-Zeit, die ich schon immer als eine angesehen habe, in der Männer auf ideologischen Trip Frauen, auf eben denselben Trip auch sexuell dominierten. Diese Zeit hat vielleicht noch ihre Auswirkungen, die die jüngere Generation nicht mehr versteht? Wie immer – das mag alles sehr diffizil sein und differenziert zu betrachten sein. Aber sonderbar ist es schon.
Freilich: Sieht es in anderen Parteien anders aus? Sind Frauen da selbständiger und hauen den Aggressiven gleich auf die Pfoten?
In Frankreich wurden Glasfasern zerschnitten – dadurch hatten zahlreiche Menschen kein Internet mehr. Das ist eben meine Frage: Sind wir angesichts von Sabotage genug geschützt? Oder waren die Verantwortlichen zu leichtgläubig?
Gegenwart = Zukunft
Journalisten, Journalisten, warum denken so viele von Euch, die Gegenwart sei die Zukunft? Der Russlandkrieg ist irgendwann zu Ende. Dann kann wieder an das angeknüpft werden, was vorher an Bändern zwischen allen Ländern vorhanden war. Es stellt sich freilich die Frage, ob das mit Putin noch geht. Aber wie auch immer: die Gegenwart ist nicht die Zukunft.
Ein anderer Beitrag fragte: Wie lebt es sich, wenn man nicht weiß, wann die Zukunft beginnt. Solche Fragen gehören zu den kuriosen. Die Zukunft beginnt immer jetzt. Solche Binsenweisheiten muss man wirklich aussprechen.
Keine Macht auf Erden hat das Recht, mich aus dem Gotteslicht in die Dunkelheit zu zerren. Und so loben und preisen Paulus und Silas Gott in der Finsternis, unter den Schmerzen der Haft.
Sie befreiten die Sklavin von menschlicher Herrschaft, ließen es nicht zu, Sklaven der Angst vor Menschen zu werden. Wer Gott lobt wird kein Sklave der Menschen und Situation. Er gehört Gott. (Apostelgeschichte 16,23ff.)
Russland erpresst uns – wir sanktionieren. Wir? Der Westen. Es wird medial, soweit ich das mitbekomme, sehr betont, wie wirksam die Sanktionen sind bzw. sein werden. Aber Russland wird ja nur vom Westen (und ein paar weiteren Staaten) sanktioniert. Zwingt das Putin in die Knie? Er muss sich doch nur andere Wege suchen – und die Sanktionen versanden.
Gas-Verteuerung
Ich frage mich noch immer: Wer verdient an der künstlichen Verteuerung des Gases? Wenn Befürchtungen den Markt bestimmen, muss doch auch jemand daran verdienen.
Manche tun so, als seien die Friedensbewegungen an den Kriegstreibern Schuld. Sind sie nicht. Die Seligpreisung Jesu gilt weiterhin: Selig, die Friedenstiften (pax facere), sie werden Kinder Gottes heißen. Kriege hat es immer gegeben und wird es immer geben. Kriege müssen durch Friedensstifter unterlaufen werden. Ohne Frieden wird die Menschheit nicht weiterkommen. Ohne die Zukunftsperspektive: Gemeinschaft! werden wir nicht weiterkommen. Krieg zerstört – Frieden baut auf. Mein Motto ist: Intelligente Feindesliebe.
Im März 2016 schrieb ich:
Der Papst sagte laut Tagesschau, dass durch Gewalt kein Frieden hergestellt werden könne. Frieden kann also nur durch Gewaltlosigkeit hergestellt werden. Man sollte aber auch endlich einmal wahrnehmen, dass es Menschen gibt, die überhaupt kein Interesse an Frieden haben. Sie definieren sich durch Macht, Gewalt, Unterwerfung, Einschüchterung. Sie wollen nicht das, was der normale friedliche Mensch will. Action, Randale, Zerstörung, das liegt ihm im Sinn, macht sein Leben spannend, gibt seinem Leben Sinn. Von daher muss christliche Ethik einen weiteren Blick haben, als es pazifistisch orientierte Menschen vorgeben.
Was da aber noch nicht im Blick war: Dass die medial-elitäre Gesellschaft sich dahingehend verändert, dass sie Andersdenkende zum Schweigen bringen will. Das ist eine neue Dimension. Für mich lebt eine demokratische Gesellschaft aus der furchtlosen Diskussion der unterschiedlichsten Menschen mit unterschiedlichsten Ansichten. Gesellschaften, die das unterbinden, können keine Friedens-Gesellschaften sein. Es gibt nicht nur Tyrannen an der Spitze eines Staates, es gibt auch tyrannische Gruppen. Damit sage ich nichts Neues. Aber die sind von genauso großem Übel wie die Tyrannen. Frieden stört nicht nur ein Putin. Frieden stören eben auch die, die Meinungen auf vielfältige Art zu unterdrücken versuchen.
So viel Menschen setzen sich für andere ein. Auf diese muss man schauen lernen, damit die Menschen, die die Kultur des Todes fördern, uns nicht bestimmen. Die Menschen, die die Kultur des Todes fördern, sind häufig mächtig. Aber die Menschen, die die Kultur des Lebens fördern, sind stark.
Es sei an all die Hilfsorganisationen gedacht, die helfen können, weil so viele Menschen sie unterstützen. Die vielen großen Organisationen, die NGOs – aber auch die vielen kleinen Privatinitiativen.
Manchmal ist es besser, nicht auf das eigene Gefühl zu achten, sondern sich aus der Perspektive der Menschen zu betrachten, die mich lieben, mögen, mit mir zu tun haben, weil ich ich bin.
Wenn mich keiner mag, weil ich ich bin? Mein Schöpfer, der für mich gestorben ist, liebt mich und setzt mich auf den Zukunftsweg.
Damit ich ihn auf dem Weg kennenlerne, seine helfende Hand spüre, seine tröstenden Worte höre, seine lichtvolle Schönheit sehe, seine kräftigende Nähe schmecke.
Die Besprechung eines Buches: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/vegane-ernaehrung-buch-von-roanne-van-voorst-einst-assen-wir-tiere-17981983.html Ich befürchte, dass wir in nicht langer Zeit nicht nur unter Gemüsediktator:innen leiden werden. Inzwischen hat das Thema Klima ja das Thema Tiere ein wenig beiseite gedrängt. Es gibt so manche ideologische Gruppe, die ihr Heil gerne dadurch verbreiten möchte, dass sie die Gesellschaft unter ihre Knute treibt. Auch wenn alle künstlich hergestellten Alternativen von Pillen bis Milch nicht unbedingt Klimafreundlich sind – die Ideologie erklärt sie schlicht und ergreifend dazu. Inzwischen gibt es jedoch leider ein anderes Thema, das den Hippen-Themen einer Wohlstandskultur den Rang abläuft: der Ukraine-Krieg. Müssen wir bald um das Überleben kämpfen?
Kirchen müssen solche Ansprüche ablehnen. Taktieren ist oft nicht unbedingt weiter führend. Schützt evtl. Menschen, aber hat schlimmere Konsequenzen. Kaum einer trägt gerne freiwillig die Verantwortung, hier entscheiden zu müssen.
Weil die EU politisch nicht an Orban dran kommt und die bösen Ungarn ihn sogar nioch gewählt haben, will man ihn finanziell in die Knie zwingen: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-ungarn-verfahren-rechtsstaatlichkeit-101.html Werden da nicht verschiedene Kategorien miteinander vermischt? Statt politisch zu agieren – wirtschaftlich? Egal. Zumindest dürfte das der EU egal sein. Wer nicht pariert wird finanziell schikaniert. Außer Erdogan. Den braucht man.
Wo ist Gott im Krieg? Bei den Menschen, die ihm folgen. Wir beten um Friedens-Wunder. Beten können ist ein Wunder, ein Sich-Öffnen für Gottes Handeln. Damit bösen Mächten kein Raum überlassen wird: kein Raum für Hoffnungslosigkeit, Resignation, kein Raum für Hass, Zerstörungswut. Sich selbst Gott überlassen – ein Wunder gegen die Kultur des Todes, gegen Todesmächte. Aus den finster-kalten Todesnächten, der Ängste und der Tränen zum Trotz treibt das neue Leben.
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