The European Christian Internet Conference: http://ecic.org/ vom 4.-7. Juni in Dublin.
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Weltwahrnehmung – ein Lernprozess
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Zum Thema Glauben: http://www.kath.net/news/40802 : „`Über den Glauben verhandelt man nicht, den Glauben verkauft man nicht an den Bestbietenden.´ In der Geschichte des Volkes Gottes habe es immer wieder die Versuchung gegeben, `ein Stück vom Glauben wegzuschneiden´, so der Papst, die Versuchung, `ein wenig so sein, wie das alle tun´, die Versuchung, `nicht allzu streng zu sein´. Werde so gehandelt, `dann beginnen wir den Weg der Apostasie, der Untreue gegenüber dem Herrn´“.
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Oh Mann, da sieht man, wie – darf ich es derb sagen? – naiv mancher in der Branche ist. Da interviewt einer Putin – und glaubt, er könne einfach so Putin interviewen. Wahrscheinlich, denn es gibt solche Leute, die denken, sie überfliegen alle – und werden dann selbst zu lahmen Enten. http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/04/06/putin-fuehrt-wdr-mann-schoenenborn-vor-wie-heissen-sie/ Wer einen Mann an einer solchen Position befragt, seit Jahren eines der größten Länder regiert – wie kann man ihn nur dermaßen unterschätzen? Da müssen Fachleute ran.
Das Folgende gilt jetzt nicht für Schönenborn – aber das ärgert mich immer kolossal. Da kommt irgendein Bengel daher, hat von Tuten und Pusten keine Ahnung, glaubt aber, alle in die Tasche stecken zu können, nur weil er Sklave des Zeitgeistes ist: Alle sind gegen den anderen, also muss ich nur signalisieren, dass ich auch gegen ihn bin. Der Bengel kann natürlich auch glauben, dass er alle überfliegt – aber dass er alle mit Dummheit überfliegt, wird jedem schnell klar – außer ihm selbst und seinesgleichen. Nun, das gesteht man Leuten in der Pubertät zu, diese unwissende Arroganz – aber das scheint immer stärker auch auf Erwachsene abzufärben.
Vielleicht bin ich da als Glaubender besonders empfindlich, weil manche Menschen meinen, sie müssten nur, wenn sie „Religion“ hören, lachen oder schnippisch lächeln, und dann hätten sie den anderen schon überwunden. Argumente haben sie keine, außer: Religion – doch heute nicht mehr! Darum mögen sie auch nicht zuhören, weil sie Argumente fürchten – denn wer selbst keine hat, fürchtet sie wie der Teufel das Weihwasser. Damit sind wir eigentlich schon beim Thema des nächsten Blogs.
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Der neue Atheismus sei simpel und freiheitsgefährdend: http://www.kath.net/news/40792 ich würde ja gerne sagen – so einfach geht das nicht – aber leider kenne ich zu viele Beispiele, die das bestätigen. Nett ist auch die Aussage des Vorsitzenden des Freidenkerbundes in Österreich, die in dem genannten Artikel auch wiedergegeben wird, dass Religionen bis heute gegen Ungläubige hetzen würden. Ich weiß nicht, an welche Religion er denkt, wahrscheinlich an die katholische Kirche. Aber hetzen gegen andere Menschen – den Gläubigen – ist dem Atheismus wahrlich auch nicht fremd, wie nicht zuletzt diese seine Worte zeigen.
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In Ägypten sollen viele Christen und ein Muslim bei Auseinandersetzungen getötet worden sein. Der Artikel lässt viele Fragen zum Hergang offen, dennoch führe ich ihn an: http://www.spiegel.de/politik/ausland/gewalt-in-aegypten-fuenf-menschen-sterben-bei-attacke-auf-christen-a-892912.html
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Aus Wikipedia:
>Im Jahr 1009 wurde die Grabeskirche auf Befehl des Fatimiden-Kalifen al-Hakim zerstört. Mit dem Pogrom gegen Juden und Christen begann eine fünf Jahre andauernde Verfolgung der „Ungläubigen“. „Er verbot ihnen Wein und Schweinefleisch, führte die diskriminierenden Kleidervorschriften wieder ein, nach denen die Juden z.B. eine Glocke um den Hals tragen mussten, ja er verbot den Muslimen jeden geschäftlichen Verkehr mit ihnen, zog die Besitzungen aller Kirchen und Synagogen ein und ließ mehrere von ihnen zerstören, ja sogar Hand an die Kirche des Heiligen Grabes legen“ (Claude Cahen: Der Islam. Vom Ursprung bis zu den Anfängen des Osmanenreiches. Bd. 14 von Fischer Weltgeschichte, Frankfurt a. M. 1987, S. 265.)Christen und Juden waren auch nach dem Ende der Verfolgung noch geächtet. Christen durften weiter kein Pferd besteigen, kein Schwert oder eine sonstige Waffe führen, keinen Turban und keine landesüblichen Schuhe tragen. Sie mussten sich an der Stirne scheren und an einem Gürtel und zwei gelben Stoffbändern an der Schulter erkennbar sein. An der Haustür mussten sie die hölzerne Darstellung eines Dämons anbringen. Erst 19 Jahre nach der Zerstörung der Felsenkirche erlaubte der Nachfolger von Al-Hakim Kalif Al-Zahir (1021–1036) den Wiederaufbau der Grabeskirche und lockerte die Auflagen für die Ungläubigen, nachdem der byzantinische Kaiser Romanos III. dem Bau einer Moschee in Konstantinopel zugestimmt hatte.<
Die Information, die ich besonders interessant finde ist, dass die Auflagen für die Ungläubigen (also Juden und Christen) gelockert wurden, nachdem der Bau einer Moschee in Konstantinopel erlaubt worden war. Wenn dieser Maßstab heute noch gelten würde, ginge es Christen in vielen islamischen Staaten blendend. Übrigens: Der Kreuzzugsaufruf kam 1095. Also nach diesen schlimmen Ereignissen in Jerusalem.
Im Artikel über die Grabeskirche heißt es: Das Ereignis der Zerstörung der Grabeskirche >löste solches Entsetzen aus, dass der Nachhall schnell das Abendland erreichte und auch dort eine ungeahnte Welle der Empörung auslöste. Die schwerwiegende Gewalttat wirkte dermaßen nach, dass sie zu einem auslösenden Moment für den Ersten Kreuzzug wurde.< http://de.wikipedia.org/wiki/Grabeskirche Nur zur Information, weil das immer wieder übersehen und dem Papst alles Schlimme in die Schuhe geschoben wird. Dabei war er nur Politiker, der versuchte, für Konstantinopel und Mitteleuropa den politisch besten Weg zu gehen. Dass Politik und christlicher Glaube sich manchmal reiben – und in Fragen des Krieges massivst – ist klar.
Was noch vergessen wurde: Der tolle Sultan Saladin, der den bösen Kreuzfahrern als leuchtendes Beispiel entgegengestellt wird, lebte einige Jahrzehnte später: http://de.wikipedia.org/wiki/Saladin Und ob er so toll war, mag man nach dem Lesen des Artikels selbst entscheiden. Vor allem hatte er negativen Einfluss auf die Wirtschaft: Der Sklavenmarkt brach zusammen. Nicht, weil er Sklaverei verboten hat, sondern weil durch ihn so viele Sklaven auf den Markt geworfen wurden. Er ist halt auch Kind seiner Zeit. Wie andere.
Das Schlimme ist nur für den Papst und die Kreuzzügler: Saladin wird an Mohammed gemessen – der Papst an Jesus Christus. Saladin hat gehandelt wie Mohammed, darum kann man ihm sein Tun nicht übel nehmen – der Papst hat aber nicht wie Jesus Christus gehandelt – und das nehmen die Nachgeborenen ihm übel, auch wenn sie selbst in entsprechenden Situationen kaum handeln würden wie Jesus Christus.
Die genannte Spannung: Christlicher Glaube und Realpolitik werden in diesem Bild auch im Zusammenhang mit dem Lied sehr deutlich. Im Islam ist das kein Problem, wie Mohammed zeigt.
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An dieser Aussage sieht man, dass manche, zumindest derjenige, der das sagte, keinen blassen Schimmer hat: Wenn die Schulen es einrichten können, sollen Mädchen und Jungs unterschiedlichen Sportunterricht haben, so Steinbrück. http://www.welt.de/politik/deutschland/article115028034/Steinbrueck-plaediert-fuer-getrennten-Sportunterricht.html Das mag man ja machen – nur: Wenn es um den Islam geht, dann ist das doch kein Argument: wenn die Schulen es einrichten können. Entweder gibt man den religös engeren Leuten nach – und dann muss der Staat es ja durchsetzen, weil er die religiösen Hemmnisse anerkennt oder er erkennt sie nicht an und lässt es. Der Staat muss sich fragen: Lässt unser Gesetz die Trennung der Geschlechter aus religiösen Gründen zu – oder nicht. Das ist keine Frage der Schulen oder anderer gesellschaftlicher Einrichtungen, das ist eine Grundsatzfrage: Gebe ich religiösen Ideologen nach oder nicht. Was Schulen betrifft: Wenn allerdings aus pädagogischen Gründen ein getrennter Sportunterricht gefordert wird – weil er für die Kids besser ist – dann ist das etwas anderes.
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Da hat ein stellbvertretender ORF Chefredakteur eine Mail an seine Kollegen versandt mit der Bitte, den Massenmörder Breivik nicht als „christlichen Fundamentalisten“ zu bezeichnen. Und was kam? Beschwerde. Diese Beschwerde wurde nun gerichtlich zurückgewiesen: http://www.kath.net/news/40796
Das gibt einen interessanten Einblick in die ideologische Denkstruktur einzelner Anti-Christen: Es ist wahr und richtig, dass Breivik kein christlicher Fundamentalist ist. Doch das passt den Ideologen nicht in den politischen Propagandakram – und darum wollen sie unbedingt etwas in den Meldungen haben, das falsch ist, aber ihrer Propaganda entsprechen würde.
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Da denkt man, man hat Freunde, biedert sich ihnen an – und dann das: Juden, die mit Arabern gegen den Zionismus demonstrierten, wurden – sagen wir: bedrängt: http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/154349
Gegen solche Leute kann man wohl als Staat nichts machen: http://www.bild.de/regional/berlin/berlin/terrorist-spaziert-jetzt-mit-fussfessel-durch-neukoelln-29869436.bild.html Sie sind eine Gefahr – aber was kann man da tun? Hoffen, dass er von selbst irgendwann auswandert. Unser Staat verkraftet das. Denn das ist seine Größe: Selbst gefährliche Leute dürfen nicht dem Tod ausgeliefert werden. Nun muss der Staat hoffen, dass der Geschützte denkt: Wenn der Staat so lebensfreundlich zu mir ist, dann will ich es auch sein und keinen gefährden. Nur: Gefährliche Leute ticken anders.
Gegen solchen Staat kann man als Kirche wohl nichts machen: http://www.persecution.org/advocacy/active-petition/petition-calling-for-an-end-to-forced-church-closures-in-indonesia/ Kirchen werden vom Staat geschlossen, weil man um die Sicherheit der Glaubenden fürchtet, denn terroristische Gruppen kämpfen gegen sie. Statt also die Glaubenden in der Kirche zu schützen, werden die Kirchen einfach geschlossen. Das freut die Extremisten ungemein, denn damit haben sie ihr Ziel erreicht, der Staat ist ihr Handlanger geworden. Kann man gegen einen solchen Staat nichts machen? Hallo, UN! Aufwachen! Was ist die Charta Wert, wenn sich die Mitgliedsstaaten so einfach über sie hinwegsetzen? Ich weiß. Das ist eine alte Frage – die UN wird sie überleben.
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Ich kann nur hoffen – für unsere Gesellschaft – dass es in unserem Land mehr mutige Richter gibt, die nach Recht und Ordnung richten als Richter, die ihr Fähnchen aus (verständlicher Angst) nach dem Wind hängen. Und Richter benötigen in unserem Land immer mehr Mut, wenn man allein an die Einschüchterungen denkt, denen sie ausgeliefert sind – und vor allem zeigt das auch der Vorgang um das NSU-Verfahren. Ich denke, das sind Einschüchterungsversuche. Warum? Soweit ich medial mitbekommen habe, gibt es kaum handfeste Beweise gegen Zschäpe. Aber alle möglichen Leute gieren nach einer Verurteilung. Und wenn die Richter jetzt einknicken, hat man sie auch dann in der Hand, so denken sicher diese anti-sozialen Gruppen. Anti-Sozial darum, weil unsere Gesellschaft keine politischen Urteile zulassen darf, wenn sie nicht vor die Hunde gehen will. Wenn es Beweise gegen Zschäpe gibt, dann muss sie verurteilt werden – bis es soweit ist, gilt die Unschuldsvermutung – und diese Grundlage unserer Rechtsprechung haben viele inzwischen einfach so über den Haufen geworfen (wenn Zschäpe dagegen klagen würde, würde sie sicher eine äußerst reiche Frau werden). Wenn es keine Beweise gegen Zschäpe gibt, aber alles darauf hindeutet, dass sie an den Morden beteiligt war, wie auch immer, dann wird es schwer zu begreifen, dass sie freigesprochen werden muss. Aber das ist die Grundlage unserer Gesellschaft – wie die Tatsache, dass einer, der als Terrorist verurteilt war, nicht abgeschoben werden darf, weil ihm in seinem Heimatland die Todesstrafe droht. Freilich: Redet sie noch immer nicht? Ist das klug, nicht zu reden? Deutet das nicht zumindest eine Mitschuld an? Aber zu schweigen, ist kein Beweis.
Was wir brauchen sind mutige Richter, denn viele Journalisten haben ihren Mut verloren und pfeifen nach der Flöte irgendwelcher Leute, die die Hoheit über die öfffentlichen Stammtische haben.
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