Gender+Feminismus

Gender ist nicht mit Feminismus gleichzusetzen. Im Feminismus geht es um die gleichen Rechte von Mann und Frau. Da kann kein vernünftiger Mensch etwas gegen haben. Zudem wird unter gender auch verstanden, dass man z.B. den Arbeitsprozess den biologischen, psychologischen, soziologischen Unterschieden von Mann und Frau anpasst. Dagegen kann auch kein vernünftiger Mensch etwas haben, wenn es auch äußerst schwer sein dürfte, das bewerkstelligen zu können, da eben ja auch nicht alle Männer gleich sind bzw. alle Frauen gleich sind. Wie immer wieder Kritik an der Schule aufkommt, dass durch die Fülle an Lehrerinnen die Jungs nicht mehr zu ihrem recht kommen bzw. überhaupt die Schulstruktur mit der Betonung des braven, auf dem Stuhl klebenden Kindes den Jungen weniger angemessen ist als den Mädchen.

Bei Gender geht es darum, dass das Geschlecht nicht festgelegt ist, sondern von jedem festgelegt werden kann. Dass Männer im allgemeinen draufgängerisch seien, und Frauen ruhiger – das sei zum Beispiel nicht von der Natur festgelegt, sondern von der Gesellschaft. Mädchen spielen halt lieber mit Puppen und Jungs mit Autos. Natürlich gibt es Ausnahmen – so bin ich auch eine gewesen: Ich habe lieber mit Puppen gespielt – und gleichzeitig mit Freuden Indianer. Dass dem Genderdenken alle wissenschaftlichen Untersuchungen widersprechen, von den unterschiedlichen Hirngrößen bis hin zur Milch, die Jungs und Mädchen unterschiedlich bekommen, das spielt in der Genderitis keine Rolle. Denn die biologische Sexualität ist mit der Psyche und dem soziologischen Sichverorten engstens verbunden. Man kann den Menschen nicht zerreißen in Biologie, Psychologie, Soziologie. Zudem widerspricht Gender auch den Ansätzen der Homovertreter. Diese wollen, dass die Gesellschaft anerkennt, dass Homosexualität wie auch immer angeborene ist und nicht allein gesellschaftlich bedingt. Ginge es nach Gender, sind die Homos wie die Heteros selbst für ihre Geschlechtlichkeit verantwortlich. Gender hat auch nichts damit zu tun, dass man Toleranz anderen Geschlechtsvariationen gegenüber übt. Das ist eine Selbstverständlichkeit, die auch ohne die Gender-Ideologie eingehalten werden muss.

Als Genderitis könnte man die Idee bezeichnen, die manche Frauen zu Beginn der Frauenbewegung bewegte: Auch die Frau darf wie Männer rauchen, Hosen anziehen, Gewehre schwingen – kurz: männlich sein… Aber das ist kein Fortschritt, sondern Rückschritt. Fortschritt dürfte höchstens sein, dass Männer lernen, auch Frauenkleider anzuziehen – wie man es zumindest Jungs im Lehrplan von Baden- Württemberg zutraut, damit sie wissen, wie es ist, Frau zu sein. (Sorry: Wieder Sarkasmus!)

Fortschritt ist: Wenn Menschen als Mann und Frau und mit welcher sexuellen Prägung auch immer, die sein dürfen, die sie sind, mit gleichen Rechten und Pflichten – aber Frau darf Frau sein, Mann darf Mann sein usw. Alles andere ist ein Herumdoktern an der Psyche des Menschen – und dagegen habe ich was.  http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/interview-mit-juergen-von-der-lippe-frauenquote-und-gender-scheisse-a-999349.html

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Islamismus

Es ist alles äußerst kompliziert. Es hat sich inzwischen durchgesetzt, dass ISIS-Islamisten Leute sind, die auch vor Morden nicht zurückschrecken. Und Al-Qaida-Islamisten schrecken auch vor nichts zurück, sind im Augenblick nur in der Defensive, weil die ISIS-Islamisten sie mit der Barbarei übertrumpfen. Salafisten sind Islamisten, die nicht morden, aber zu einem Teil bereit sind, zu den ISIS-Islamisten überzulaufen. Muslimbrüder sind Islamisten, die von vorneherein zwei Gesichter haben: Gesichter des würdigen Muslims, der nur besonders fromm ist und das Gesicht des gewaltbereiten Islamisten. Manche zählen auch die Taliban zu den Gruppen mit den zwei gesichtern – aber soweit ich die Lage aus der Ferne beurteilen kann, ist das harmlose Gesicht nichts als ein Phantom der Amerikaner, damit sie guten Gewissens aus Afghanistan abhauen können.

Fromme sunnitische Muslime sind weder Salafisten, noch Islamisten, aber sie können ebenfalls Teil der Salafistischen Bewegung und der ISIS-Islamisten werden. Fromme Ahmadis werden weder zu den sunitischen Islamisten überlaufen, weil sie ja selbst von diesen bedroht werden. Aber nicht nur die ISIS-Islamisten morden, sondern auch die Boko-Haram-Islamisten, die palästiniensischen Islamisten, genannt Hamas, die Al-Schabab-Islamisten in Somalia usw. Sind die Hiszbollah-Leute Islamisten? Ja, aber keine ISIS-Islamisten, denn sie kämpfen ja gegen die ISIS-Islamisten. Und dann gibt es noch die unterschiedlichsten Milizionäre, so die Schiitischen Milizen, die gegen die sunnitischen ISIS-Islamisten kämpfen. Dann gibt es noch die freie syrische Armee, von der der Westen hofft, sie sei nicht islamistisch, die aber islamistische Ambitionen zeigt, wenn es darum geht, Ungläubige, also Christen, Jesiden, Alawiten usw. zu ermorden. Wir haben die Kurden vergessen. Was haben die eigentlich für eine Religion? Sie sind überwiegend sunnitisch – wie also die ISIS-Kämpfer und die Türken. Aber sie sind nicht nur sunnitisch, sondern schafiitische Sunniten. Was das sind, mag ich hier nicht darlegen: http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C4%81fi%CA%BFiten Aber es gibt dann natürlich auch schiitische Kurden, christliche Kurden usw. usw. Und daran sehen wir aber auch, dass es nicht allein um Religion geht, sondern die Kurden wollen ihr eigenes Land – was den Osmanen, den Türken nicht besonders gut gefällt.

Noch schwerer wird es mit Blick auf die islamischen Staaten. ISIS-Islamisten morden alle, die sie nicht mögen. Aber ist Saudi Arabien ein ISIS-Islamistischer Staat? Nein, aber auch dort werden Menschen staatlich hingerichtet, die nicht so sind, wie die herrschende Gruppe es will. Oder der Iran? Ist die Führung islamistisch? Sie zeigt massiv islamistische Züge, auch wenn jetzt einer an der Macht ist, der eher den moderaten Islamisten zuzugehören scheint, aber dann doch tut, was die islamistische Führung will? Ebenso: Wie ist Pakistan einzuordnen. Einmal recht westlich orientiert, aber dann im Recht, wenn es um die Tötung von Christen und Hindus und Atheisten geht, zeigt es seine islamistische Seite, weil die Islamisten in der Gesellschaft eine große Macht haben, die Politiker wie Richter und Polizisten und Soldaten beherrscht und einschüchtert. Aber sind das Islamisten, die hier die Tötung von Nichtmuslimen fordern? Nein, nicht unbedingt, es sind auch normale fromme Muslime, die gegen Andersgläubige vorgehen, da können eben nicht nur Andersgläubige, sondern auch nicht ganz so richtig gläubige Muslime ein Klagelied singen. Und wie sieht es aus mit dem harmlosen Jordanien: Sicher sind es keine Islamisten – aber über 80% fordern die Ermordung von Muslimen, die sich dem Christentum zuwenden. Oder sind diese 80% doch Islamisten? Nein: fromme Muslime, Islamisten, fromme Muslime, Islamisten…

Da gibt es nun die gute Unterscheidung zwischen politischem Islam und unpolitischem Islam. Die ist insofern klasse, weil sie alle Islamisten samt den Milizionären, den Muslimbrüdern usw. usw. dem politischen Islam zuordnen. Denn sie haben politische Ambitionen: Sie wollen einen islamischen bzw. noch islamischeren Staat errichten als er schon ist. Die Muslime, die Konvertiten töten, gehören freilich nicht dem politischen Islam an, sondern nur dem… – weiß nicht.

Aber die Frage ist: Gibt es überhaupt unpolitischen Islam? Der Islam ist seit Mohammeds Zeiten darauf aus, Staat mit dem Islam zu vermischen. Beide Seiten gehören zusammen wie eine Münze. Das ist in alle islamischen Staaten so – nur manchmal etwas kaschiert. Wo der Islam die Mehrheit bildet, da will er auch herrschen. Es gibt keinen Staat, der mehrheitlich muslimisch ist, in dem aber die Politik mehr der weniger neutral ist. Diese Zeit ist vorbei, es war die große Zeit der sozialistischen arabischen Staaten: Assad, Sadat/Mubarak, Hussein und wie sie alle hießen. Doch das war einmal, weil all diese Leute inzwischen, bis auf Assad, gestürzt wurden und der Islam sein Antlitz zeigt. In Ägyten weiß man noch nicht so genau, wie es weitergehen wird. Tunesien hat heute abgestimmt, manche sind glücklich, dass die Wahl wohl nicht Islamisten an die Macht brachte – aber diese werden natürlich nicht aufgeben zu rumoren. Also mag es Ausnahmen geben (wie auch das schwierige Land Indonesien) – aber gibt es nichtpolitischen Islam?

Die Ahmadis sehen ihr Streben nach dem Kalifat nicht als ein politisches sondern spirituelles Streben an – aber nicht minder bestrebt, die Gesellschaft mit ihren Ansichten zu durchdringen, damit alle Ungläubigen ihre Herrschaft bzw. der Herrschaft ihres Propheten anerkennen. Aber Ahmadis sind ja überall in der Minderheit und in islamischen Staaten in der verfolgten Minderheit, von daher kann man da noch nicht so viel sagen, wie es aussehen würde, wenn sie wirklich herrschen. Aber die Ahmadis werden von den großen sunnitischen und schiitischen Strömungen nicht als Islam angesehen, von daher können sie unmöglich als repräsentativ gelten. In unserem Land vertreten sie im Grunde nur 1% der Muslime – auch wenn sie von Muslimen selbst nicht als solche angesehen werden – und haben für diese kleine Zahl eine verhältnismäßig große politische Macht, zumindest in Hessen. Hier werden sie als Muslime angesehen – und zum Teil auch als mustergültige Muslime. Aber auch hier bleibt ein großes Aber…

Und all das haben wir in unserem Land auch: Sunnitische und schiitische Muslime, Islamisten, fromme Muslime, integrierte Muslime. Wir haben Muslime, die sehr national eingestellt sind, wie die Grauen Wölfe, türkisch national und die Kurden: kurdisch national. Wir haben Salafisten, die möglicherweise von Saudi Arabien gesponsert werden und andere Gruppen, die ebenfalls von Saudi Arabien gesponsert werden und dann soll bekanntlich in München eine Moschee gebaut werden, von der man erhofft, dass sie von Katar finanziert wird, die aber dann, wie man es sich auch von saudischen Moscheen erhofft, nicht sunnitisch extrem sind, sondern dem Dialog geöffnet und zugeneigt. Haben doch beide auch die ISIS-Islamisten finanziert, bevor sie so mächtig geworden sind – und hier finanzieren sie den Dialog? Doppelsprech nennt man das oder landläufig: mit gespaltener Zunge reden.

Dann hören wir von Muslim a dass das, was b tut ist nicht muslimisch sei. Von b hören wir, dasd das, was a tut, ist nicht muslimisch. Dann tun sich sogar a und b zusammen und sagen: c ist nicht muslimisch – wobei c von fast allen Muslimen auf der Welt vertreten wird. Und dann tut sich in Extremfällen auch c mit a und b zusammen, um der erstaunten Welt mitzuteilen, dass sich zwar d immer auf den Koran, den Propheten, auf Allah usw. beruft und auch tut, was im Koran steht – aber nichts mit dem Islam zu tun habe. Und dann tun sich alle zusammen und beschimpfen die Nichtmuslime, weil sie nicht jeweils mit a oder b oder c oder d übereinstimmen. Oder sie beschimpfen nicht, sondern sind einfach nur beleidigt und fordern.

Dann haben wir auch Christen aus den unterschiedlichsten Ländern als Flüchtlinge, die wiederum von den muslimisch-islamistischen Flüchtlingen traktiert werden, denken wir an die tschetschenischen Islamisten oder Nichtislamisten, sondern nur fromme Muslime, die die Lebensweise der christlichen Familien nicht mögen. Dann haben wir viele somalische Christen unter uns, die sich auch gegen muslimische Somalier behaupten müssen – alles Kleinkämpfe, die wir normalerweise so nicht mitbekommen, weil wir sagen: Somalier – alle gleich. Nein, sind sie eben nicht. Und dann haben wir integrierte Muslime, die nicht islamistisch waren, dann aber doch auf einmal islamistisch werden, ohne oder mit der Zwischenstufe des frommen Muslims. Dann haben wir auch muslimische Flüchtlinge, die froh sind, in Sicherheit leben zu dürfen und die keine Schwierigkeit haben, mit der einheimischen Bevölkerung zusammenzuleben – und diese darf man eben nicht den extremistischen Landsleuten ins Messer laufen lassen, die sie drängen und bedrängen, sich ihrer jeweiligen Organisation anzuschließen oder sie erpressen. Und dann haben wir Muslime, die sich nicht anpassen, aber als sehr angepasst angesehen werden.

Und wenn man das so liest, dann könnte es einem ganz schwindlig werden – und manche denken in dem Schwindel: Das ist ja wie mit den Christen! Ja, ist es auch, nur mit dem kleinen, feinen Unterschied: Im Augenblick kloppen sie sich nicht – und wir müssen alles dazu tun, dass die allen Menschen zugewandte Lehre Jesu die Oberhand in der Kirche behält. Unsere Gefahr, das merken wir an der Ukraine ist, dass manchmal der Nationalismus die Religion als Waffe nimmt. Dagegen müssen wir uns allesamt massiv wehren.

Kurz: Alles so schön bunt hier. Und dann hören wir Erdogan, der sagt: Es gibt nur einen Islam. Ja, es gibt nur einen Islam. Und er hat noch ganz schön viel zu tun, damit es auch so wird. Vor allem muss er eine humane Koran Hermeneutik hinbekommen, damit die Welt nicht nur vor ihm erschrickt, sondern ihn auch gleichwertigen menschlichen Partner anerkennt. Wenn sie denn wollen. Aber ich gehe einmal davon aus, dass die meisten es wollen, weil auch sie Sehnsucht nach einem friedlichen Zusammenleben haben.

Nun mag ein atheistischer Freund sagen: Seht, so sind die Religionen! Ich kann ihm versichern: Der Atheismus ist erst seit ca. 200 Jahren im Westen wirksamer. Dennoch kann ich so etwas auch über ihn zusammenstellen. Mühelos. Vor allem auch unter dem schönen Motto: Diese Atheisten gehören nicht zu den wahren Atheisten.

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Sinai+Islamisten+Anti-Islamismus

Alle – auch muslimische Kulturschaffende, Politiker usw. sollten gegen den reaktionären politischen Islam, die faschistische IS gemeinsam ankämpfen – und alle zusammen gegen den Anti-Islamismus: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/kobane-ist-ueberall-wir-muessen-uns-wehren-13229702-p3.html

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Der Sinai muss von den Ägyptern zurückerobert werden. Das ist eine unkontrollierten Zone, in der alle möglichen Barbaren ihr Unwesen treiben. Wer das Wort Barbaren nicht mag, mag sich nur daran erinnern, dass Flüchtlinge ermordet werden, damit die Barbaren deren Organe verkaufen können, Menschen selbst werden in schlimmsten Zuständen versklavt. http://www.jihadwatch.org/2014/10/egypts-sinai-in-lockdown-after-jihadists-murder-30-troops-with-jihad-martyrdom-suicide-car-bombing Es wird schwer sein – aber mit Hilfe der technischen Möglichkeiten der USA, Russlands, Israels kann es sicher gelingen.

Was ich mit Blick auf die ISIS interessant finde: Vor ein paar Monaten wollte man von den Gräueltaten nichts veröffentlichen – sie waren einmal zu barbarisch und es bestand die Möglichkeit, dass es Propaganda gegen die ISIS gewesen sein könnte. Heute hat man damit keine Probleme, weil man weiß, es war keine Propaganda und wer das gestern von mir verlinkte Interview mit dem ISIS-Mann gelesen hat, hat bemerkt, dass er den Vorwurf, Frauen zu versklaven und Ungläubige zu kreuzigen und zu köpfen nicht verleugnet hat. Vielleicht kommt das auch mal alles an das Licht der Öffentlichkeit – in breiterem Rahmen – was alles auf dem Sinai geschieht.

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Rushdie im Interview: „Es war schrecklich (sc. dass der Mörder des Journalisten Foley ein Rapper aus London war) aber es hat mich nicht überrascht. Dass sich in der britischen islamischen gemeinde Gruppen radikalisieren, ist bekannt.“ http://www.focus.de/politik/ausland/politik-heer-der-fanatiker_id_4196556.html?fbc=fb-fanpage-politik

In unseren Ohren hallt nach: … ist bekannt, … ist bekannt, …ist bekannt… Ja, das ist bekannt, mein Blog zeugt davon seit Jahren. Und was ist mit Politik und Medien, dass sie nicht rechtzeitig die Warnglocken angestellt haben? Warum haben sie verharmlost und vertuscht und damit nicht nur die Gesellschaft spalten, sondern in Kauf nehmen, dass die üblen Taten dieser Kriminellen auf die Muslime insgesamt fallen?

Nun versuchen sie allesamt zu sagen: das ist nicht Islam, das ist nicht Islam… Nein, das ist nicht Islam. Aber dadurch, dass sie allesamt versagt haben und die Warner verdammt haben, haben sie mit Schuld daran, dass die normale muslimische Community die Verbrechen der Ihren mit auslöffeln muss.

Freilich sind die Führer dieser Community auch nicht schuldlos, da sie immer zuerst losgezetert, vertuscht und verharmlost haben, wenn die Gesellschaft es wagte, einen der Ihren zu Recht zu beschuldigen.

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Im Iran wird kaum noch gesteinigt, sondern Frauen werden auch erhängt – ein Rechtsfortschritt, weil man sich von der Scharia löst: http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article133658943/Wer-hat-eigentlich-Grund-sich-beleidigt-zu-fuehlen.html Sorry, es ist ein Fortschritt, aber es könnte einem schlecht werden.

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So gehen Diskussionen mit Islamisten – aber das bringt Islamisten Zulauf – die Journalistin will den Islamisten keine Propaganda machen lassen – aber er schafft es allein schon dadurch, dass er dasselbe immer wieder sagt – und dadurch, dass er unterbrochen wird. Denn dann kann ein potentieller Bewunderer sagen: Seht, so geht es uns Muslime, wir dürfen nicht einmal das sagen, was wir wirklich denken:

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Wie die Links-Chaoten ihre schwarzen Blöcke haben, haben wohl auch die Hooligans ihre Schwarzen Blöcke: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/hooligans-in-koeln-ausschreitungen-bei-anti-salafisten-protest-a-999371.html Extremisten demonstrieren gegen Extremisten. Das haben wir in den vergangenen Jahren schon häufiger erlebt. Nur muss unsere Gesellschaft allen Extremisten, ob links, rechts, hooliganisch, islamisch Paroli bieten.

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Segen am Sonntag

P1060909

Das Weinblatt – nicht lange wird es sich noch halten können.

Es hat seine Aufgabe erfüllt, es kann sich lösen.

Manchmal ist es so, dass auch wir uns von Aufgaben lösen müssen.

Aufgaben wurden uns anvertraut, wir mussten allein oder mit anderen diese erfüllen.

Doch dann ist es genug.

Das Blatt wird sich lösen.

Doch wir wenden uns neuen Aufgaben zu, so sie uns gestellt wurden,

bis auch wir uns lösen und hinab gleiten in die Hand Gottes.

Gott segne Euch, dass Ihr Euch von den Aufgaben lösen könnt

– aber nur, wenn es Zeit dazu ist.

Gott segne Euch, dass Ihr Euch in seine Hand hinab gleiten lassen könnt

– aber nur, wenn es Zeit dazu ist.

Paulus sagt: Ob wir leben oder sterben, wir gehören dem Herrn Jesus Christus

– dazu ist immer Zeit, das ist Ewig-Zeit, Ewigkeit.

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Benedikt XVI.: Mission und Dialog+EKD-Schneider

Zum Thema Mission und Dialog nimmt Benedikt XVI. Stellung: http://kath.net/news/48019 Schön, mal wieder so etwas zu hören.

Und ein weiteres Grußwort: Der christliche Glaube ist die Garantie der Würde: http://kath.net/news/48019 Und: Respekt vor dem menschlichen Leben sei mit dem Glauben an den Schöpfergott verbunden. Das sagte er im Blick auf den Lebensschutz-Kongress.

Auch hier mischt sich Benedikt XVI.  ein – und sagt im Grunde, er dürfe sich nicht einmischen: http://kath.net/news/48046

So langsam scheint er seine Rolle behutsam wieder zu spielen. Er muss es tun, um einen großen Teil der katholischen Kirche nicht allein zu lassen. Franziskus täte gut daran, ihn in dieser Behutsamkeit nicht zu stören – wobei das natürlich ein Drahtseilakt ist, wenn es nicht letztlich zu einer deutlichen Spaltung der Katholischen Kirche kommen soll. Es muss zu einer abgesprochenen Behutsamkeit beider werden.

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In diesem Beitrag geht es um das Spiegel Interview mit EKD-Schneider. http://kath.net/news/48017  Dazu ist zu sagen: EKD-Schneider ist kein Denker, dafür ist er nett und will allen Wohl. Das wird übersehen und sollte man als Gaben akzeptieren. Und dass er an die Spitze der EKD gewählt wurde, hängt eben damit zusammen: Er ist nett und will allen Wohl. Und damit spricht er vielen Protestanten aus dem Herzen.

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Diakonie-betrogen

Zwei Frauen der Diakonie haben 1,4 Millionen € unterschlagen. Sie wurden jetzt verurteilt: http://www.bild.de/news/inland/diakonie/bensheim-mitarbeiterinnen-ergaunern-ueber-jahre-hinweg-ueber-eine-millionen-euro-38076534.bild.html  Wie geht das? Es ist immer von Kontrolle die Rede – diese hat hier vollkommen versagt: Am verantwortlichen Umgang mit Geld wird Kirche auch gemessen. Freilich ist das keine neue Nachricht: http://www.morgenweb.de/region/bergstrasser-anzeiger/region-bergstrasse/betrug-kommt-nur-durch-zufall-ans-licht-1.875897 Hat sich seitdem was Gravierendes geändert?

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Foto-Fake+Einbetten von Youtube-Videos

Ich hatte in den vergangenen  Tagen das Thema: Hier wird es auf die Spitze getrieben: http://www.spiegel.de/unispiegel/heft/facebook-luege-hollaendische-studentin-taeuscht-asien-reise-vor-a-998943.html Eine Studentin täuschte für ihre Arbeit einen Urlaub in Thailand vor und musste dazu zahlreiche gefakte Fotos auf Facebook hochladen, um zu beweisen, dass sie, die nicht in Thailand ist, in Thailand Urlaub macht.

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Das ist eine gute Nachricht vom EuGH: Youtube-Videos dürfen eingebettet werden: http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/eugh-website-betreiber-duerfen-youtube-videos-einbetten-a-999139.html

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Nuhr + Islam + Rolle der Medien / Koran-Hermeneutik 9

Dieter Nuhr schreibt: „Bin von Islamisten als „Hassprediger“ angezeigt worden, weil ich den Koran richtig zitiert habe. Bitte um regelmäßige Besuche im Gefängnis! Neue Osnabrücker Zeitung holt ausschließlich Meinung bei den Islamisten ein und zeigt sich verständnisvoll. Die Frage ist: Braucht ein Land, das solche Zeitungen hat, überhaupt noch Islamisten?“ https://www.facebook.com/nuhr.de

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Natürlich geht die Anzeige gegen Nuhr für Muslime nach hinten los – für alle Muslime – obwohl solche Extremisten ihn angezeigt haben. Und was mit den Muslimen passiert in einer Gesellschaft, das ist denen egal. Oder doch nicht? Nein. Denn wenn Muslime ins Abseits geschoben werden, so erhoffen sich die Extremisten davon Nachwuchs. http://www.welt.de/debatte/kommentare/article133639936/Klage-gegen-Dieter-Nuhr-schadet-den-Muslimen-selbst.html Von daher dürfen solche Extremisten-Eskapaden, die die Spielregeln unserer Gesellschaft nicht anerkennen, nicht unser Verhalten gegenüber Muslimen beeinflussen.

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Keine Interviews mit Verbrechern – das wurde 1988 heftig diskutiert – und auch heute bieten Medien Islamisten eine Plattform, in der sie ihre Meinungen kundtun können: http://www.pro-medienmagazin.de/journalismus/detailansicht/aktuell/interview-mit-einem-islamisten-89864/

Es geht in diesem Beitrag um dieses Interview – und ich finde es äußerst spannend, weil es zwei Weltanschauungen aufeinanderprallen lässt: http://www.spiegel.de/politik/ausland/is-islamischer-staat-streitgespraech-mit-einem-islamisten-a-998720.html , Das Interview wird mit einem geführt, der in der Türkei die Gesinnung der angehenden ISIS-Kämpfer prüft, der Interviewer ist einer, der… – selbst lesen!

In diesem Interview wirft der ISIS-Mann dem Westen vor, die Kulturen unterworfen zu haben – endlich leisten Muslime dagegen Widerstand. Frage: „Sie verbreiten Angst und Schrecken und töten Unschuldige, übrigens vor allem Muslime. Das nennen Sie erfolgreichen Widerstand?“ Die Antwort: „Wir befolgen Allahs Wort. Wir glauben, es ist die einzige Aufgabe der Menschheit, Allah und seinen Propheten Mohammed, Friede sei mit ihm, zu verehren. Wir setzen um, was im Koran steht...“ Und es folgt ein Kommentar… Die Fragen gehen weiter, ebenso die Antworten: „Ein Muslim ist, wer Allahs Gesetze ohne Wenn und Aber befolgt„. … Es folgt ein Kommentar und dann die Frage, in der gesagt wird: „die meisten (sc. Muslime) teilen Ihre Ideologie nicht.“ Antwort: „Demokratie ist etwas für Ungläubige… Es gibt sehr viel mehr Unterstützung für uns, als Sie wahrhaben wollen…“. Der ISIS-Mann leugnet nicht, dass Frauen durch die ISIS zu Sexsklavinnen gemacht werden, dass sie kreuzigen und köpfen. Er zitiert Sure 4,91 – doch der Fragende meint, der Interviewpartner weiche aus. Und dann sagt der Interviewer, dass im Koran aber auch stünde, dass es keinen Zwang in der Religion gebe. Es folgt ein Kommentar, dass es Kennzeichen für Fundamentalisten sei, selektiv Quellen herauszusuchen, „die ihre eigene Position stützen“ – und merkt nicht, dass er selbst das so handhabt. Zudem argumentiert der Interviewende, dass nur Erfolglose zu Kämpfern werden – ganz nach westlichem Gusto – was aber der Islamist verneint, es seien viele Etablierte dabei. Schlusswort: Islam ist die Religion des Friedens, wenn alle Menschen sich Allah unterwerfen…„.

Das Interview sollte man insgesamt gelesen haben, weil man daran wunderschön sieht, wie die sorgfältig zurechtgelegte westliche Sichtweise von dem ISIS-Mann zerpflückt wird – und selbst die Kommentare können das nicht aufheben. Von daher ist das Interview, wie im pro-medienmagazin kommentiert wird, nicht ohne. Es vermag junge Muslime dazu führen, sich in diesen Worten des ISIS-Mannes wiederzufinden. Die schwache allgemeine Argumentation gegen ihn, geht nicht in die Tiefe, ist genauso phrasenhaft wie die des ISIS-Mannes. Und:

Was der ISIS-Mann als Grundlage anspricht, das ist die allgemeine Meinung der Muslime (habe ich kursiv wiedergegeben). Ich kenne keinen frommen Muslim, der das nicht so unterstützen würde. Nur: Hier muss die neue Hermeneutik ansetzen. Was bedeutet es, Allahs Wort – den Koran – nach dem Vorbild des Propheten – in den Ahadith – und festgezurrt in „der“ Scharia zu folgen? Das, was der ISIS-Mann sagt oder etwas anderes? Wie können freiere Muslime, die auch diese Worte für sich in Anspruch nehmen, so argumentieren, dass diese traditionelle Interpretation sich nicht als die Einsichtigere, Einfachere in den Köpfen festsetzt? Es muss eine einfache Lösung sein. Alles, was ich bislang (in Koran-Hermeneutik 1-8) als Beispiele angeführt hatte, ist zu kompliziert und zu wenig motivierend.

So ist es zum Beispiel wichtig, die Aussage, Allah ist barmherzig – dem ISIS-Mann aus der Hand zu nehmen. Allah ist barmherzig heißt für ihn: Allah ist nur denen barmherzig, die das tun, was die ISIS tut. Die Barmherzigkeit Allahs aus dem Menschlichen heraus zu verstehen, könnte das Ziel sein – wobei auch deutlich wird, dass Islamisten nichts so sehr fürchten wie die Allah-Interpretation aus christlicher Perspektive. Allah (als „Gott“) ist Liebe (1. Johannesbrief) – wie Christen sagen, das finden wir nicht im Koran, von daher kann diese christliche Interpretation auch nicht ernsthaft von Muslimen erwartet werden. Wer das erwartet, sieht den Islam im Grunde noch immer wie unsere frühesten Vorfahren als christliche Sekte an – aber er ist eine eigenständige Religion, der die Akzente ganz anders setzt. Und so bleibt eine Verchristlichung (wie auch eine Säkularisierung) des Islam keine Lösung – aber worin liegt sie?

Sure 57,27 heißt es: „Wir ließen Jesus, den Sohn der Maria, folgen und gaben ihm das Evangelium und legten in die Herzen derer, die ihm folgten, Güte und Barmherzigkeit.“ Dann wendet Mohammed sich gegen die Mönche – in altem drohenden Fahrwasser. Das heißt, Allah spricht, so Mohammed, von der Besonderheit Jesu und derer, die ihm zu Recht folgen, von ihrer Güte und Barmherzigkeit. Es ist ein Gespür vorhanden für das, was Güte und Barmherzigkeit im Sinne Allahs / Gottes ist („Wir legten in die Herzen“) (vgl. Paulus Römerbrief Kapitel 5: Die Liebe Gottes ist ausgegossen in die Herzen…). Dieses Gespür als Grundton aller Worte des Koran anklingen lassen, der dann langsam aber sicher alle anderen dissonanten Töne übertönt…? Dann käme man auch der Aussage näher, dass der Gott der Juden und Christen auch der Gott der Muslime ist.

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