In Deinem Licht

Im Psalm 36,10 heißt es:
Bei Dir, Gott, ist die Quelle des Lebens,
In Deinem Licht sehen wir das Licht.

Es gab viele Vorstellungen darüber, wie das Sehen möglich ist.
Die Gegenstände senden Bilder,
die Gegenstände wandern in Atomen ins Auge,
denken wir an die Pupille:
wir sehen uns als kleines Püppchen im Auge des anderen.
Das Auge sendet Licht aus,
damit es das Betrachtete empfangen kann.

Im Psalm haben wir eine weitere Vorstellung:
In Gottes Licht sehen wir das Licht.
Im Sinne der alten Zeit ist das vermutlich so zu verstehen:
Im Licht der Sonne können wir das Licht wahrnehmen.

Im Licht Gottes können wir das wahre Licht wahrnehmen.
Im Licht Gottes können Glaubende erst wirklich erkennen.
Licht wird im Parallelismus mit Quelle des Lebens verbunden –
– im Lebenslicht Gottes leben; im Licht deines Angesichts, Gott,
gibt es Jubel, gibt es Wahrheit, gibt es Gerechtigkeit, Wegweisung.
Wenn es fehlt, das Gotteslicht, gibt es nichts Gutes, folgen Klagen.
Und so ist Gott für Menschen, die ihm folgen, das Licht.
Dieses Licht strahlt aus: Gnade, Barmherzigkeit, Liebe (Psalm 112,4).

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Friedens-Segen

(Bild bearbeitet)

Am 4.1.2009 schrieb ich im Blog:

Ich wünsche Segen allen, die sich für Frieden einsetzen und den Gewalttätern widerstehen.

Ich wünsche Segen allen, die den wahren Frieden suchen – den zwischen Gott (den Vater Jesu und unseren Vater) und den Menschen, zwischen sich und den Mitmenschen.

Ich wünsche Segen allen, die angesichts der Friedlosigkeit und des Hasses und des Zorns der Menschen resignieren und verzweifeln, dass sie durch Gottes Geist gestärkt werden und lieben – Liebe üben.

Soll das wirklich nicht mehr gelten?
Sollen wir uns den Kriegstreibern anpassen und unsere Werte verlassen?
Von ihnen bestimmen lassen, was wir für richtig halten?
Ich tue es nicht.
Frieden und Liebe sind keine Sonnenschein-Wünsche.
Sie müssen gerade in Spannungen gelebt werden.

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Erinnerungen werden wach

Erinnerungen werden wach. Vor langer, langer Zeit – in einem Dorfkino…

In den letzten Tagen habe ich Pasternak politisch zitiert. Hier ist er vollkommen unpolitisch – was aber andere freilich nicht so sahen. (Der Roman, Dr. Schiwago, hat andere Schwerpunkte als der Film. Es darf nicht vom Film 1:1 auf den Roman geschlossen werden. https://gedichte.wolfgangfenske.de/boris-pasternak/)

Hier werden andere Seiten deutlich:

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Noch ein Pasternak

Noch ein Text von Pasternak, zitiert nach der Biographie von Michel Aucouturier, Rowohlt 1965, 102. Sein Traum vom Sozialismus ist vorbei:

Wir werden in der Zukunft sein wie alle,
die diese Zeit erlebten. Sei´s auch nur
Als Krüppel: weil die Wagen der Projekte
Der neue Mensch uns einfach überfuhr.“

Der Kommunismus hat dann noch Jahrzehnte lang die Menschen gebeutelt. Sie leiden heute noch darunter, unter der Ermordung der alten Elite, sie leiden noch heute unter den Menschen verachtenden alten Strukturen. https://gedichte.wolfgangfenske.de/boris-pasternak/

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Verstehen

Im alten Ägypten soll es Worte gegeben haben, die Menschen rätselhaft waren, damit sie über diese nachsinnen, sie in ihr Leben integrieren.

Im Zenbuddhismus soll der Zen-Lehrer seinen Schülern Worte sagen, die rätselhaft sind, damit die Schüler darüber nachdenken, sich dem Kosmos öffnen.

Gleichnisse Jesu sind rätselhaft, sie sind ein Geschenk, das man genießerisch auspacken muss, lange im Herzen bewegend, damit sie sich einem für Gott öffnen.

Gedichte wurden – werden wohl noch in manchen Völkern – auswendig gelernt, auch wenn sie nicht ganz verständlich sind, damit sie im Alltag bedacht und erschlossen werden können.

Auch die Bibel ist kein Buch, das wir im Vorübergehen mal schnell durchlesen und verstehen können. Sie ist ein Buch, das uns einlädt, im Wort Gottes zu verweilen, darüber nachzudenken, es mit dem Leben zu integrieren.

Manche denken, sie wird gelesen, schnell verstanden – wenn nicht – weg damit, irrelevant. Nein, Bibel ist wie ein Gespräch unter Freundinnen und Freunden, wir nehmen uns Zeit.

Und so schlage ich vor: Wer sich noch nicht auskennt sollte sein Gespräch mit Gott mit dem Markusevangelium anfangen, dann über das Matthäus- und Lukasevangelium hin zum Johannesevangelium weitergehen – und zwischendurch immer mal was aus den Paulusbriefen einflechten. Es gibt dann sehr viele nachdenkenswerte Gespräche mit Gott im Geist Gottes.

Manches wollen wir auch nicht verstehen. Da gilt es dann, besonders gut zuzuhören.

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