Nikolaj Kljujew (1884-1937)

Mit Jessenin hat der Dichter Nikolaj Kljujew (1884-1937) eine Zeitlang zusammen gearbeitet. Sie trennten sich. Während Jessenin versuchte, sich der bolschewistischen neuen Zeit anzupassen – es aber nicht so recht konnte – ging Kljujew später (nachdem auch er die Revolution als christliche Revolution begrüßt und Bauern befreiende Erwartungen an sie gestellt hatte) einen widerständigen Weg. Als Bauerndichter verstand er nicht, dass es der Revolution nur auf die Arbeiter und die Errichtung von Fabriken ankam. Die Kultur der Bauern wurde ignoriert, gar bekämpft. Die Bauern waren nur noch Nahrungsbringer – Mensch und Kultur zählten nicht. 1920 wurde Kljujew auf Drängen von anderen Schriftstellern wegen seines christlichen Glaubens aus der Partei ausgeschlossen und lebte in großer Armut, musste Hunger und Kälte ertragen. Durch den Ausschluss hatte er keine Möglichkeiten zu publizieren – und verdiente sich ein wenig durch betteln. Diesen widerständigen Weg war er zuvor auch schon in der Zarenzeit gegangen, war verhaftet und von der Geheimpolizei beobachtet worden. Er, der vor der Zusammenarbeit mit Jessenin fromme Wege ging, auch in Klöstern lebte (Erlebnisse, die nicht immer nachvollziehbar, vielleicht literarischer Art sind), beschrieb in Gedichten die Armut und die Kraft der Bauern. In der sowjetischen Zeit wurde er als Homosexueller heftigst kritisiert, verhaftet, freigelassen, 1932 trat er für verfolgte Schriftstellerinnen und Schriftsteller ein (z.B. Achmatova), schrieb 1934 einen Gedichtzyklus „Verwüstung“ (https://ru.wikipedia.org/wiki/), in dem er gegen die Verbrechen der Behörden protestierte, wurde 1934 verhaftet, 1936 wurde er, so der Vorwurf, wegen Beteiligung an konterrevolutionärer kirchlicher Gruppe verhaftet, in der Verbannung freigelassen, verhaftet, schwer krank freigelassen, 1937 wegen Mitgliedschaft in einer konstruierten, somit nicht vorhandenen Widerstandsgruppe [Schentalinski 408]) erschossen. Seine Gedichte standen in altgläubiger religiöser Tradition (obgleich er sich nicht in dieser gesehen hat), die er mit dem Bauerntum verbunden hat. https://web.archive.org/web/20171015231111/http://www.lyrikwelt.de/hintergrund/klujev-bericht-h.htm Biographische Angaben aus: https://ru.wikipedia.org/wiki

Kljujew war wohl Nachfahre eines berühmten Predigers mit prophetischer Begabung aus dem 17. Jahrhunderts, der ebenfalls für seinen Glauben eingetreten ist und getötet wurde. Er hatte sich einer Reform der Orthodoxen Kirche widersetzt.

Leider sind mir nur zwei Gedichte, die den Glauben reflektieren, zugänglich: Etkind 306f. In dem Gedichtfragment wünscht Kljujew einzugehen in die Wunden Christi durch die Taufe, er spricht vom Abendmahl, von den Trauben zu kosten, mit dem Blut Jesu, das singt, sich zu versengen, mit Christus am Kreuz zu sterben – dann ist in den letzten zwei Zeilen wohl die Auferstehung angesprochen worden. In dem Gedicht der „Sämann“ (1911/1918) schildert er dessen (wohl Jesu) Armut, dass er dennoch „licht und weise wie der Himmel“ ist, „Bin unenträtselt ich wie er.“ Die Menschen stoßen weit vor in der Welt, missachten jedoch ihn, die Weltseele. Die letzten Zeilen drohen das Weltgericht an. Er spricht sich 1922 (!) (s. Artikel ru.wikipedia) für ein Verstehen Christi aus, das Menschen stärkt und wieder zurückkehrt in die traditionelle Moral.

*

Einen breiten Raum nimmt Kljujew in dem Werk von Witali Schentalinski: Das auferstandene Wort. Verfolgte russische Schriftsteller in ihren letzten Briefen, Gedichten und Aufzeichnungen, Lübbe-Verlag 1996 (Kapitel 12) ein. Die Sowjetregierung bekämpfte sein freies Wort, sie versuchte, ihn zum Verstummen zu bringen. Fast wäre es gelungen – aber es wurden Ermittlungsunterlagen gefunden, die das verhindern. Er wurde als „Dunkelmann und Reaktionär, ein Volksfeind und Verbrecher“, als „>ein mittelalterlicher Mystiker<…, >ein literarischer Agent des Kapitalismus<, >ein feindliches Element<“ angesehen und entsprechend von den Herrschenden misshandelt. Aber er ließ sich nicht einschüchtern, was ihn umso verdächtiger machte. In einem Verhörprotokoll spricht er von einem Gedicht: „Es gibt Dämonen der Pest, der Lepra und der Cholera“, in dem er die Meinung geäußert habe, „daß das Land durch die Oktoberrevolution in einen Abgrund des Leides und der Not gestürzt“ wurde, dass die Industrialisierungspolitik die „Schönheit des russischen Volkslebens“ zerstören werde, Millionen Menschen leiden. Das habe er auch in den Gedichten „Gamajuns Gesang“ und in seinem „Gedicht über den Weißmeer-Ostsee-Kanal“ ausgesprochen. Dass die Kollektivierung ein Übel sei, habe er in dem Gedicht „Das verbrannte Land“ zum Ausdruck (gebracht)“ (400f.). Wie Schentalinski schreibt, blieben Mandelstam und Kljujew in den Folterkammern standhaft, denn ihre Seele „gehört einem höheren Wesen.“ Auf Seite 403 wird aus dem Gedicht „Gamajuns Gesang“ zitiert, in dem er prophetisch die Zerstörung der Natur (der heiligen Erde) durch die Sowjets anprangert. In einem Gedicht greift er einen „Wermutsstern“ auf, der Wasser und Luft vergiftet, Menschen einen Pesthauch bringe und kein Vogel und Fisch dort mehr lebte. Der Wermutsstern ist, so Schentalinski, Aufnahme der Apokalypse des Johannes – und ein Wermutgewächs heißt im Russischen: Tschernobyl. In seinem Gedicht „Das Lied von der Großen Mutter“ werden religiöse Traditionen Russlands zusammengetragen. Man dachte, das Gedicht sei ganz verloren gegangen, es ist dann doch wieder aufgetaucht. Zuletzt auch hier: es werden Formulierungen der Apokalypse des Johannes aufgegriffen, um die schlimme Situation in der Sowjetunion wiederzugeben. Es endet laut Schentalinski damit, dass Christus einer Prozession russischer Heiliger entgegengeht, und „die Verschmelzung der Seelen eines Lebenden und eines Heiligen führt zum Aufbruch nach der unsichtbaren Stadt Kitesch“ – die eine für die russische Mythologie wichtige Stadt ist (416). Und die Zukunft bringt eine Vernichtung des barbarischen kommunistischen Systems. Schentalinski zitiert zum Schluss einen Text, der die Zerstörung des (bolschewistischen) Götzendienstes ausspricht und sagt, dass, wer der Heimat treu bleibt, dem „Brennt mit Tränen in die Seiten / Ein das Kreuz, das ewig leuchtet, / Wird, geheimnisvoll geleitet, / Pfade zwischen Zeilen, schauen / Wahrer Schönheit in die Augen.“ (418)

Die Bibel verhilft zur Sprachfindung, zur Einordnung von geschichtlichen Ereignissen der jeweiligen Zeit, weil Gott als Herr der Geschichte erkannt wird. Und Christus wird aus der Perspektive der jeweiligen Zeit und des jeweiligen Ortes als einer gesehen, der den Blick auf die Zukunft öffnet und weitet. Christlicher Glaube schenkt Hoffnung wider allen Augenscheins.

Siehe: https://gedichte.wolfgangfenske.de/

Gedicht und Psalm 100

Gedicht, das ich neulich im Blog hatte – neu: kombiniert mit Psalm 100

Jesus sagt:
Ich bin das Leben.
Wer in ihm ist,
hat das Leben, Lebendigkeit, Licht, Farbe, Aufblühn
hier und ewig.

Der Tod sagt:
Ich bin der Tod.
Wer in ihm ist,
hat Erstarrung, Blutleere, Kälte, finsteres Nichts, Welke
hier und ewig.

Christus, das Leben, durchdringt
die Welt des Todes
wie ein Lichtstrahl, wie Musik, Lebenshauch,
mit Hoffnung, Liebe, Zukunft, Freude
hier und ewig.

Jauchzet dem HERRN, alle Welt!
Dienet dem HERRN mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken!
Erkennet, dass der HERR Gott ist!
Er hat uns gemacht und nicht wir selbst zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.
Gehet zu seinen Toren ein mit Danken, 
zu seinen Vorhöfen mit Loben;
danket ihm, lobet seinen Namen!
Denn der HERR ist freundlich, 
und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für.

Datenschutzerklärung: https://www.wolfgangfenske.de/impressum-datenschutzerklaerung/ Und: https://gedichte.wolfgangfenske.de/

Die Herrscher und die Beherrschten: Lenin, Stalin, Gorki

Ich habe Texte von Gorki (Alexei Maximowitsch Peschkow; 1868-1936) als Jugendlicher gerne gelesen, das heißt Kurzgeschichten von ihm (Maxim Gorki: Meister-Erzählungen, Droemersche Verlagsanstalt, o.J.). In dem Band von Witali Schentalinski (Das auferstandene Wort. Verfolgte russische Schriftsteller in ihren letzten Briefen, Gedichten und Aufzeichnungen, Lübbe Verlag 1996) wird das Verhältnis von Gorki zu den Machthabern im Kreml anhand von Funden in der sowjetischen Geheimdienstzentrale dargestellt. Freilich war Gorki kein Verfolgter. Aber interessant, was über ihn in den Archiven sowjetischer Geheimdienste gefunden wurde.

Gorki war mit Lenin (1870-1924) befreundet – die Freundschaft war aufgrund der unterschiedlichen Ansichten über die Revolution, die Religion, das Volk nicht frei von Spannungen; die Freundschaft kühlte jedoch immer mehr ab – aber wie auch andere Schriftsteller seiner Zeit versuchte Gorki der Revolution gute Seiten abzugewinnen und Lenin großzuschreiben, konnte es aber nicht so ganz.

In diese Zeit passt ein Wort Gorkis zu Lenin: „Ich weiß, dass ich ein schlechter Marxist bin. Aber schließlich sind wir Künstler alle ein bißchen unzurechnungsfähig.“ (451)

Intellektuelle, die nicht mitmachen, sind Dreck

Gorki war mit dem Fortgang der Revolution nicht einverstanden. Er half Schriftstellern und versuchte kulturelle Tradition so gut er konnte zu bewahren – versuchte aber gleichzeitig, sich anzupassen. Er war hin und her gerissen von Anpassung und Widerstand. Lenin versuchte seinerseits den berühmten Schriftsteller-Freund streng an seine Revolution anzupassen. Streng weist er ihn darauf hin, dass die Intelligenzler, die Gorki zeitweise am Herzen lagen, „Lakaien des Kapitals (sind), die sich einbilden, das Hirn der Nation zu sein. In Wirklichkeit ist das kein Hirn, sondern Dreck.“ Damit versuchte er Gorki von dessen Einsatz für die Schriftsteller abzuhalten. Mit allen Mitteln der Propaganda wurde gearbeitet. Schentalinski erinnert sich in diesem Zusammenhang an einen Satz Puschkins: „Erhebender Betrug ist uns teurer als niedrig-finstere Wahrheit.“ (462) Menschen wollten diesem Propaganda-Betrug glauben.

Nicht das Individuum ist wichtig – das Ziel ist es

Zahlreiche Schriftsteller wurden aus Russland ausgewiesen, unter ihnen auch Gorki (bzw. er wurde hinauskomplimentiert; 1921) – aber der den Sozialisten geneigte Schriftsteller Blok, der sehr krank war, den wollte man nicht gehen lassen, sodass er dann wohl an Hunger/Skorbut starb, kurz darauf wurde auch Gumiljow (der Ehemann von Achmatowa), „der ohne jeden Grund bezichtigt worden war, an einer weißgardistischen Verschwörung mitgearbeitet zu haben“ erschossen.

Der große Unterschied zwischen Gorki und Lenin: Für Gorki hatte jeder Mensch (zunächst) Wert – für Lenin war der Mensch nur Material zur Durchsetzung seiner Ideologie.

Denunzianten fördern die RevolutionTrennung von Freunden

Und so forderte Lenin das Denunziantentum: „Wenn uns etwas Schaden zufügt, dann sei das nicht Denunziantentum, sondern der Mangel an Denunziationen… Man könne die beste Freundschaft pflegen, aber wenn sich politische Meinungsverschiedenheiten einstellten, seien wir nicht nur gezwungen, die Freundschaft zu beenden, sondern weiter zu gehen und Anzeige zu erstatten.“ (466)

Verantwortungsloses Experiment eines Theoretikers – Leiden des Volkes stärkt das Volk

Nachdem Gorki ausgewiesen worden und Lenin (1924) gestorben war, schreibt er über Lenin, dass dieser ein amoralischer Mensch gewesen sei, „der das Unglück des Volkes mit hochherrschaftlicher Gleichgültigkeit betrachtet, eines Theoretikers und Träumers, der vom wirklichen Leben nichts versteht“, der „dieses verantwortungslose Experiment“ durchgeführt hat (469). Das Leiden der Bevölkerung sieht Gorki jedoch als eines an, das das Volk stärke und reinige. Nach Lenin kam der Berufsrevolutionär Stalin (1878-1953) an die Macht.

Missbrauch des naiven Schriftstellers

Gorki wankte hin und her – entsprechend misstrauten ihn sowohl die Exilrussen (denen er herablassend begegnete) als auch die Bolschewisten. Die Letztgenannten kontrollierten auch die Post, die von Gorki an Menschen des Landes geschrieben wurde bzw. von ihnen an Gorki gesandt worden war. Manche schilderten die brutale Situation in der Sowjetunion und verstanden nicht, warum Gorki mit seinem nationalen und internationalen Gewicht nichts dagegen sagt, im Gegenteil, die Briefschreiber auch noch öffentlich erniedrigt (485ff.). Die Menschen, denen Gorki geschrieben hat und die Gorki geschrieben haben, gerieten nun in den Fokus des Geheimdienstes. Dadurch war Gorki – ohne dass er es in seiner Naivität wusste – auch ein Lockvogel des Geheimdienstes. Zum anderen haben Bolschewisten Gorki herablassend behandelt, weil er ja nicht voll und ganz auf der Seite der Wahrheit sei.

Ein alter Wissenschaftler für die Freiheit der Wissenschaft

In dem Abschnitt wird auch ein Wissenschaftler zitiert, der Gorki die Situation beschrieben hat. „Wir, die Vertreter der Wissenschaft, der geistigen Arbeit des gesprochenen und gedruckten Wortes, sind aller Rechte auf ein freies wissenschaftliches und intellektuellen Schaffens beraubt und durch die Drohungen… zum Schweigen gezwungen.“

Eine kleine Clique bestimmt gegen den Willen der Menschen

Ein anderer schreibt: „An der Spitze der gesellschaftlichen Bewegung steht eine kleine Gruppe von Waffengefährten Lenins… Ihre Thesen, ihre Postulate und Ideen liegen unserer Gesetzgebung zugrunde. Man hat sie dem Fleisch und Blut des russischen Volkes injiziert und sie durch die revolutionäre Ordnung sämtlichen Aspekten unseres Alltagslebens aufgezwungen. Häufig gegen unseren Willen…“ Ein Bauer schreibt ihm, dass wenn einer mutig sei und sagt, dass der jeweilige Kommunist nicht recht hat, dann wird er als „feindliches Element“ eingestuft.

Vom Herrscher bestechen lassen

Gorki wurde (ohne zu wissen?) von dem Regime finanziell unterstützt, kehrte 1927 nach Russland zurück, bekam eine große Villa, Datschen – und er durfte immer wieder ausreisen. Und vor allem: Stalin übergab Gorki Macht und wurde zum Zentrum eines von Stalin initiierten Gorki-Kultes.

Neue Sicht auf die Realität – gegen die Realität

In der Nachfolge Lenins haben Gorki und Stalin die Idee in der „Gorki-Villa“ des „sozialistischen Realismus“ entwickelt, das heißt: Die Gegenwart muss aus der Perspektive der guten Zukunft betrachtet werden – das heißt aber auch, dass die gesamte Kunst der Vergangenheit aus der Sicht der sozialistischen Perspektive der Arbeiterklasse dargestellt werden soll. Und so wird unter anderem auch Rembrandt als Maler der Arbeiterklasse neu einzuordnen sein (507f.). Stalin nannte die anwesenden Schriftsteller „Ingenieure der Menschenseelen“. Viele von ihnen landeten dann freilich später im Gefängnis oder wurden ermordet.

Strafmaßnahmen gegen Abweichler

Abweichler wurden als Kriminelle angesehen. Von daher scheint es laut bisherigen Archiv-Unterlagen Gorki nicht weiter interessiert haben, dass Schriftstellerkollegen in den Gulags inhaftiert waren bzw. erschossen wurden, wenn er es denn überhaupt wahrgenommen hat. Die Umerziehungsarbeit wurde von ihm begrüßt. „Wenn der Feind sich nicht ergibt, wird er vernichtet.“ Ebenso wandte er sich gegen die von ihm so genannten „Berufshumanisten“ (518f.). Selbst dann, wenn gegen seine Freunde agitiert wurde, unterstützte er das.

Als man ihn nicht brauchte, ließ man ihn fallen

Gorki wurde von Stalin fallen gelassen. Warum? – darüber gibt es Vermutungen. Gorki seinerseits erkennt, dass er nicht mehr frei ist. Er starb 1936 wohl eines natürlichen Todes. Seine Asche wurde geehrt – seine Mitarbeiter bzw. Menschen seines Umfeldes wurden weitgehend hingerichtet.

Datenschutzerklärung: https://www.wolfgangfenske.de/impressum-datenschutzerklaerung/ Und: https://gedichte.wolfgangfenske.de/ (Auf dieser Seite habe ich auch unter „Russische Dichter“ Blok, Achmatowa und andere vertiefter dargestellt. Weitere folgen.)

Faschismus + Das auferstandene Wort + Thunbergs Visionen + Wärmepumpengefahr / Smartmeter + Ukraine und Nato + Frankreich AKW + Kirche: Probleme nicht verdrängen + Weiterer Schlag gegen Bürger + „Dummheit, Faulheit oder Frechheit“ + Dienstleistungsgesellschaft

Faschismus

Sie sagen:
Mussolini und Konsorten waren Faschisten.
Sie sagen:
Hitler und Konsorten waren Faschisten.
Aber Kommunisten sind keine Faschisten.
Das sehen Opfer anders.
Olga Freudenberg,
die massiv zu leiden hatte unter Ausgrenzungen,
Ossip Mandelstam,
bevor er ermordet wurde.
Sie gleichen sich, die Menschenfeinde,
die Feinde der Freiheit und Individualität,
die Meinungsunterdrücker und Ausgrenzer.

Das auferstandene Wort

Ich lese zurzeit in dem Buch von Witali Schentalinski: Das auferstandene Wort. Verfolgte russische Schriftsteller in ihren letzten Briefen, Gedichten und Aufzeichnungen. Aus den Archiven sowjetischer Geheimdienste. Aus dem Russischen von Bernd Rullkötter, Gustav-Lübbe-Verlag, Bergisch Gladbach 1996. Ein sehr wichtiges Buch.

Thunbergs Visionen

Thunbergs und ihrer Clique Visionen: https://www.focus.de/finanzen/experten/gastbeitrag-von-rainer-zitelmann-greta-thunberg-verraet-jetzt-wie-sie-den-klimawandel-stoppen-will_id_191104104.html

Das bereitete sich aber schon lange vor. Interessant nur, dass sie das Buch drucken lässt – auch ein kapitalistischer Unfall. In der Öko-Planwirtschaft – gäbe es die, wie gefordert – wäre ihr Buch entweder Bibelersatz aller Ökofreaks oder verboten, weil Ressourcen verschwendend.

Wärmepumpengefahr / Smartmeter

Da sind wir doch mal gespannt, wie die EU entscheidet: gegen die Klima-gefährlichen Gase – das heißt gegen viele alte Wärmepumpen bzw. dafür, dass Wärmepumpen unbedingt außerhalb des Hauses angebracht werden müssen – oder entscheidet sie für die Klima-gefährlichen Gase. Skylla und Charybdis – der Klimaschützer:innen.

Der Smartmeter wurde vom Budenstag beschlossen. Vor ein paar Monaten noch wurde der weitere Einbau dieser Geräte ausgesetzt, weil sie nicht Hackersicher waren. Sind sie es jetzt? Oder macht man, wie so häufig in letzter Zeit, einfach Gesetze, damit das zur Ideologie passt, setzt damit Altes, außer Kraft? Zum Beispiel: Umweltschutz, Menschenschutz – es werden einfach überall Windräder hingesetzt – was vorher aus verschiedenen Gründen verboten war. Auf einmal passt alles in der Machtherrlichkeit der Regierenden. https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/smart-meter-bundestag-beschliesst-einbau-moderner-stromzaehler-a-952b8393-365e-4643-aec7-a06711412505 Die Union stimmte übrigens auch zu.

Spannend finde ich, dass der Verbraucher dafür 20 Euro berappen soll – aber diejenigen, die Wärmepumpen haben, 50 Euro. Denn sie haben steuerbare Verbrauchseinrichtungen. Wie in den USA, als auf einmal die E-Werke den Leuten mit steuerbaren Geräten den Strom abgedreht haben, weil es zu kalt war und zu viel Strom verbraucht wurde? Diese Leute in den USA haben die Geräte wenigstens billiger bekomme – eben wegen der möglichen Nachteile. Oder verstehe ich was falsch?

Menschen waschen übrigens nicht die Wäsche, wenn der Strom billig ist – es sei denn, die Regierung hat sie vorher sehr verarmt, sondern wenn sie Zeit haben. Aber vielleicht ist bis dahin die Industrie auch abgewandert, sodass viele keine Arbeit mehr haben. Dann haben sie ja Zeit.

Ukraine und Nato

Ein Fehler nach dem anderen: https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/russland-ukraine-krieg-alle-nato-mitglieder-haben-laut-jens-stoltenberg-ukraine-beitritt-zugestimmt/ar-AA1a8Fk6

Kriege machen nur arm. Sie haben massive Folgen für Gesellschaften. Das wurde mir wieder deutlich in der Beschäftigung mit dem Ersten Weltkrieg und seine Auswirkungen auf Russland.

Was mit uns geschieht, das ist noch gar nicht absehbar. Unabhängig davon, dass nun manche auch den Import von Uran aus Russland für die AKWs einstellen wollen. Habeck natürlich, weil er unser Land runterfährt, will er auch andere runterfahren. Ich hoffe mal, die lassen das nicht mit sich machen – es sei denn, sie bekommen es auch aus anderen Ländern – wird teuer. Aber dann kommt wieder das Spielchen: Man kündigt Uran aus Russland – und sagt: die Russen haben das Uran nicht mehr exportiert, also musste man es kündigen. Aber ich denke, dieses Mal klappt es nicht so leicht, da andere sich um ihre Volkswirtschaften kümmern und sie nicht dem großen Habeck-Bruder überlassen wollen: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/uran-import-eu-russland-101.html

Frankreich AKW

Frankreich benötigt viele AKW-Fachkräfte. Dann passt es ja gut, dass in deutschland viele frei werden: https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-04/frankreich-atomkraft-fachkraefte-energie Wie neulich schon gesagt: Habeck unterstützt Frankreich wunderbar. Mit Geldern (weil wir von Frankreich Strom kaufen müssen) – und jetzt eben mit Fachkräften.

Kirche: Probleme nicht verdrängen

Auch in der Kirche dürfen Probleme nicht verdrängt werden, auch wenn sie nicht in das Bild der Gesellschaft bzw. der Kirche passen. Und es fällt schwer: https://www.die-tagespost.de/kirche/weltkirche/frankreich-bericht-legt-korrelation-zwischen-missbrauch-und-homosexualitaet-nahe-art-222513

Weiterer Schlag gegen Bürger

Das geht ja nicht nur gegen das Auto. Mit dem Auto sind eine Menge Lebenskonzepte verbunden. https://www.bz-berlin.de/meinung/kolumne/kolumne-mein-aerger/der-naechste-schlag-gegen-das-auto-ist-bereits-in-der-planung Wir können also wieder von herrscherklasse sprechen – weil keine Rücksicht genommen wird auf die Beherrschten.

„Dummheit, Faulheit oder Frechheit“

Es geht mal wieder um die vermaledeite Grundsteuer. Und der Journalist behauptet tatsächlich, dass es diese drei „Ausreden“ seien, die dazu führten, dass in Hessen jeder 8. noch nicht die Daten übermittelt hat. Dann wird noch gesagt, dass man doch Steuerberater damit beauftragen könne. Und was ist, wenn man kein Geld hat? Elster sei wenig anspruchsvoll? Nicht jeder ist Apparatschik, der die Verwaltungssprache beherrscht. Im Nachhinein ist es leicht. Aber bis man alles hat, jedes Häkchen irgendwohin gesetzt hat, damit es abgeschickt werden kann, kostet Schweiß und Zeit und Mühe – und weiß dann letztlich noch immer nicht, ob man alles nach Staatswünschen ausgefüllt hat.

Das ist für mich grundsätzlich ein Ärgernis: Ich kann nicht als Fachmann für irgendwas davon ausgehen, dass alle Menschen mich verstehen, dass sie mich verstehen wollen. Zudem: Es gibt so viel Möglichkeiten, das nicht ausfüllen zu können: Schwere Krankheiten, einfach die Möglichkeit, dass Menschen alt sind und an andere Dinge denken, als daran, die kuriosen Forderungen des Staates zu erfüllen. Ich denke da auch schon an die ganzen Heizungskrassheiten. Dann wird noch gesagt, dass manche auch durch solchen Ungehorsam Staatskritik signalisieren möchte. Ich frage mich, wie viele der „jeder 8.“ der Staat selbst ist, weil er nicht nachkommt, die ganzen Besitztümer zu ordnen. Und was ist, wenn Menschen, die sprachlich nicht auf der Höhe sind, noch gar nicht wissen, dass sie sowas machen müssen?

Immer, wenn Vorschriften an Realitäten vorbeigehen, muss es kein böser Wille sein, wenn diese Vorschriften nicht beachtet werden (können). https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/grundsteuer-reform-wird-zur-lachnummer-18836062.html

Dienstleistungsgesellschaft

Kann es sein, dass die Industrie verbannt werden soll, weil wir eine Dienstleistungsgesellschaft werden sollen? Aber welches Land kann damit überleben?

Datenschutzerklärung: https://www.wolfgangfenske.de/impressum-datenschutzerklaerung/ Und: https://gedichte.wolfgangfenske.de/

Welt-Untergang

Die Welt geht nicht unter.
Nicht in 10, nicht in 50, 100, 1000 Jahren
es sei denn: Gott vollendet sein Werk.
Darum habt keine Angst.
Die Schöpfung liegt in Gottes Hand.
Aber der Mensch muss verantwortlich mit ihr umgehen.

Die Welt verändert sich, wie sie sich seit Milliarden Jahren verändert hat.
Lernt, euch Veränderungen anzupassen.
Benutzt den von Gott gegebenen Verstand, Veränderungen trotzen zu können.
Seid solidarisch mit Menschen weltweit – so gut ihr könnt.
Spaltet nicht die Gesellschaften – vereintes Handeln war und ist wichtig.

Welt-Untergangs-Ängste:
Religiös-säkulare Apokalyptik ist genauso gefährlich
wie säkular-religiöse Apokalyptik gefährlich ist.
Darum:

Die Welt geht nicht unter.
Nicht in 10, nicht in 50, 100, 1000 Jahren
es sei denn: Gott vollendet sein Werk.
Darum habt keine Angst.
Die Schöpfung liegt in Gottes Hand.
Aber der Mensch muss verantwortlich mit ihr umgehen.

Datenschutzerklärung: https://www.wolfgangfenske.de/impressum-datenschutzerklaerung/ Und: https://blumenwieserich.tumblr.com/