Psalm 60

Von Feindesliebe ist nicht die Rede. Die Rede ist von Gott als Herrscher über sein Volk und dessen Geschichte – wie er Verderben bringt, so bringt er auch Sieg. Der Text:

 

Schwerer als Gott und Evolution zusammenbringen ist es, das gegenwärtige säkulare Geschichtsdenken und Gott zusammenzubringen.

Menschen machen Geschichte – Menschen machen Geschichte, aber lenkt Gott sie? – Wo bleibt die Verantwortung des Menschen, wenn Gott sie lenkt? – Lenkt Gott sie nur punktuell, damit der Mensch den Menschen nicht vollkommen zerreißt? – Wenn Gott nicht die Geschichte lenkt, ist sie dann nicht trostlos, geprägt von zufälligen Aufs und Abs?  – Israel bekennt Gott als Herrn der Geschichte – greift Gott nur durch diejenigen ein, die sich ihm anheimstellen? – Ist ohne diese Menschen die Geschichte eine traurige dahin dümpelnde Geschichte, bis alles irgendwann unter Mord und Totschlag vergeht?

Was wir wissen ist, dass Gott uns in die Geschichte gestellt hat, damit wir auf unserem Platz die Menschheitsgeschichte zum Wohl der Menschen prägen. Wir gehen nicht ein in Geschichtsbücher – aber Geschichte prägen auch die vielen einzelnen Menschen. Ich denke da an die Mutter des Kirchenvaters Augustinus. Ihr Sohn war derjenige, der Einfluss hatte auf die Geschichte. Sie selbst hat ihren Sohn geprägt. Die Kirche ehrt sie, aber so gibt es auch viele Menschen, die ihren Alltag in besonderer Weise tapfer und mutig leben – und dann über andere, die von ihnen lernen, geprägt werden, Geschichte machen.

Unsere Geschichtsschreibung ist geprägt von großen Einzelpersonen, die in der Geschichte sichtbar werden. Aber die Großen können nichts tun, wenn nicht die Menge der Menschen hinter ihnen steht (und die Menge tut oft nichts ohne die Kraft der großen). Und so gibt es die Menge, die hinter üblen Herrschern steht, sie stützt, sie stärkt. Und es gibt die Menge, die hinter guten Gedanken und Strömungen steht, diese stützt und stärkt mit ihren Worten, Taten, Ideen…

Ein Bäcker sagt: Ich backe kein Brot mehr, es gibt so viel Bäcker, es ist sinnlos. Und das sagten auf einmal alle Bäcker – und das Hungern begann. Es sieht so aus, als sei unser gutes Handeln unwichtig. Nein, auf jede und jeden Einzelnen kommt es an, die Gesellschaft zum Guten weiterzuführen. Wie ein bissiger Mensch Gemeinschaft einer Gruppe zerstören kann, so kann ein gut handelnder Mensch den Bissigen neutralisieren und die Gemeinschaft zum Guten weiterführen.

Gibt das Antwort auf die eingangs gestellte Frage? Nein. Aber je mehr Menschen sich Gott, den Jesus und wir “Vater” nennen, zur Verfügung stellen, und sich viele ihnen anschließen, weil sie die Werte teilen, desto besser wird das Leben der Gemeinschaft.

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Kritik eines Muslim

Verständliche Kritik eines Muslim am Christentum: http://islam.de/1919 – und meine kurze Reaktion:

– Christen haben die Bibel verfälscht:

Das ist eine Behauptung Mohammeds. Nicht nur Christen, sondern auch Juden hätten die Bibel verfälscht. Dieser Vorwurf dient dazu, den Koran als Wort Allahs – als einziges und richtiges Wort Gottes – den Menschen nahe zu bringen. Verfälscht wurde sie an den Punkten, die Mohammed bzw. Allah, wie Mohammed ihn verstanden hat, nicht für richtig halten. Wir kennen diese Argumentation aus den zahlreichen Sekten/Sondergruppen christlicher Richtungen: Diese Behauptungen gibt es immer wieder – und dem folgt eben eine Art eigene Bibel, eigene Schrift. Darum wurde der Islam von unseren Vorfahren auch als christliche Sekte verstanden. Wie dieser Vorwurf zu verstehen ist, ist schwer zu sagen. Man müsste also behaupten, jeder einzelne biblische Autor habe schon das Falsche aufgeschrieben. Denn nachträglich durch irgendeine Gruppe eine Fälschung vorzuwerfen, ist historisch/textkritisch nicht begründet.

– Jesus hat nie behauptet, Sohn Gottes zu sein, sondern Menschen aufgerufen, an den einzigen Gott zu glauben:

Ja, Jesus hat nie behauptet, Sohn Gottes zu sein. Es gibt bei ihm keine so genannte explizite Christologie. Es gibt aber implizite Christologie, die in der Bergpredigt sichtbar wird: Es wurde (durch Gottes Gesetz) gesagt:… Ich aber sage euch… Das heißt: Jesus hat „vollmächtig“ gesprochen, als Stimme Gottes. Der Glaube an die Gottes-Sohnschaft ist vor allem durch die Auferstehungserfahrung begründet – und nachträglich erkannten die Anhänger: Das hat ja seine Grundlage schon in seinen Worten! Bevor sie Jesus Christus als Auferstandenen erfahren haben, haben sie ihn wie einen normalen Menschen gehört, haben entsprechend auch seine Worte gehört und ihn bewundert. Doch nach der Auferstehung bekam alles von Jesus Gesagte einen neuen Sinn – und Bewunderung kippte um in Nachfolge (die auch Jesus schon forderte). Ein Mensch kann nach seinem Tod nicht so erfahren werden, wie Jesus Christus. Von daher muss Jesus Christus etwas Außergewöhnliches gewesen sein. Zudem ist er bis heute erfahrbar. Das kann man von keinem Menschen sagen. Übrigens, das wird nicht gesagt, schwingt aber für Muslime mit: Sohn Gottes heißt nicht, dass Gott/Allah Jesus gezeugt habe, so wie Zeus sich schöne Menschenmädels ausgesucht hat. Der Geist Gottes, von dem die Rede ist bedeutet, er ist die Schöpferkraft Gottes. Gott erschuf, so das Bekenntnis, in der Maria seinen Sohn, das heißt, sein irdisches Äquivalent.

– Obwohl Jesus Christus kein Schweinefleisch gegessen hat (und beschnitten war usw.) essen Christen Schweinefleisch.

Ja, denn die frühen Christen sahen sich als Menschen an, die durch den Glauben befreit worden sind und nicht mehr als Menschen, die durch Gesetze geknechtet werden. Und darum haben sie Neues in die religiöse Welt gebracht: Menschen tragen Verantwortung für ihr Tun vor Gott – sie leben mit Gott, aber eben nicht als Sklaven Gottes, sondern als Kinder Gottes, wie Paulus ausführt. Das jüdische Gesetz wurde nicht von Paulus aufgehoben, sondern von der frühen Gemeinde modifiziert, die vom Geist Gottes bestimmt worden ist. Das mag nicht jeder verstehen, ist klar. Zum anderen wird in der Anfrage an die Christen verächtlich gesagt: „von einem Mann, der Christen verfolgen ließ und sogar ermordete.“ So mancher Christenverfolger wurde Christ – von daher können wir allen Aggressionen gelassen begegnen. Warum hat Jesus nicht das Schweinefleischessenverbot aufgehoben? Warum sollte er. Er hatte es mit seinem Volk zu tun gehabt und hat nicht, wie Mohammed, gemeint, er müsse für alle kommenden Zeiten Recht und Gesetz festlegen. Darum müssen wir auch nicht alle möglichen Themen der Gegenwart in der Bibel krampfhaft auffinden. Jesus lehrte Freiheit. Das war wesentlich: Freiheit in Liebe. Das ist der Maßstab. Und so können „Heidenchristen“ Schweinefleisch essen oder es lassen – und „Judenchristen“ können es lassen oder es essen.

(Fortsetzung folgt.)

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Hessische Rettungsmedaille

Das Land Hessen vergibt die Hessische Rettungsmedaille. Sie ist eine der ältesten Landesmedaillen nach der Gründung der Bundesrepublik, die – nach einer kurzen Pause – als Anerkennung von Rettungstaten und Zivilcourage neu gestiftet worden ist. Die Medaille, deren Verleihung der Ministerpräsident bestimmt, besteht aus Silber, die Vorderseite zeigt das Landeswappen, die Rückseite schmückt ein Eichenkranz und der Satz: „Für Rettung aus Gefahr“. https://stk.hessen.de/ueber-uns/orden-ehrenzeichen/staatliche-anerkennung-von-rettungstaten-0 und: http://de.wikipedia.org/wiki/Hessische_Rettungsmedaille

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Religionsfreiheit=Menschenrecht

Ein interessante Darlegung: „Religionsfreiheit als universales Menschenrecht“ http://www.kas.de/wf/de/33.34239/ Darin heißt es unter anderem:

>Vertretern westlichen Staaten fällt es gelegentlich schwer, sich in Fragen der Religionsfreiheit eindeutig zu positionieren, weil der öffentliche Diskurs hier noch immer von der Idee einer fortschreitenden Säkularisierung beherrscht wird, beziehungsweise von einer unaufhaltsamen „Entzauberung der Welt“ (Max Weber). Dies entspricht heute jedoch immer weniger der Realität.

Deshalb verlangt der nötige Respekt vor anderen Kulturen, und damit auch vor anderen Religionen, keinen „Kulturrelativismus“, der ein Abrücken vom universellen Menschenrechtsschutz erlaubt, sondern eine einheitliche, universelle Gewährleistung des Menschenrechts auf Religionsfreiheit.<

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Lumen fidei

Papst Benedikt XVI. hatte die dritte Enzyklika der Trilogie: Hoffnung – Liebe – Glaube fast fertiggestellt – diese hat nun Papst Franziskus ergänzt und herausgegeben: Dazu http://www.kath.net/news/41947 und http://www.kath.net/news/41959 und: www.katholisch.de (hier wird auch erklärt, was eine Enzyklika ist).

Was die katholische Kirche betrifft, leben wir doch in einer äußerst spannenden Zeit. Nicht nur, dass die „vierhändige“ Enzyklika erscheint, sondern auch, dass gleich zwei Päpste heilig gesprochen werden: Johannes XXIII. und Johannes Paul II.

Für mich als Evangelischen ist freilich die Enzyklika spannender, weil ich neugierig darauf bin, wie die beiden Päpste das Thema Glauben für unsere Zeit ansprechen. Zwar wird es sicher auch konfessionelle Differenzen geben, aber meine Achtung vor beiden als theologische Größen, als Christen, die Glaubenden und Nicht-Glaubenden Wesentliches zu sagen haben, lässt mich neugierig sein.

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Satanismus in Indien

Jugendliche in Indien wenden sich vermehrt dem Satanismus zu: http://www.kath.net/news/41923

Ich weiß nicht – aber in Indien gibt es Traditionen des Kali-Kulte, die dem Tod huldigen und entsprechend der Kultur des Todes die Tür öffnen mit ihren blutigen und grausamen Opferritualen bis hin zur Verwendung von Schädeln als Trinkgefäß. Versucht diese alte Kulttradition die jungen christlichen Gemeinden zu unterwandern?

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Ägypten+Türkei+Nigeria+Tansania

Dass die Islamisten in Ägypten nicht klein beigeben, war zu erwarten, weil sie nun den heiß ersehnten Sieg über das Land nicht einfahren können. Dass sich Einzelne wieder an Wehrlosen rächen, war auch abzusehen, denn die Unmenschlichkeit ist ja in der letzten Zeit massiv gewachsen: Überfälle auf Christen, Entführungen von Mädchen, Beschlagnahme von Räumen, Drangsalierung von Gegnern, Kleidungszwang… Es ist klar, dass das Land jetzt streckenweise im Chaos versinkt. Gewalttäter mögen es nicht, wenn sie zurückgedrängt werden. Aber besser jetzt, als nach vielem, vielem Leiden in ein paar Jahren: http://www.welt.de/politik/ausland/article117790097/ElBaradei-soll-Aegyptens-neuer-Regierungschef-werden.html Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende – weiß der Volksmund. In etablierten Regimen, wie dem Iran, müssen Menschen einzeln mutig sein und kämpfen gegen die Unfreiheiten: http://www.spiegel.de/politik/ausland/iran-schwimmerin-asghari-wehrt-sich-gegen-aberkennung-von-rekord-a-909763.html In Ägypten und in der Türkei geht das noch, dass man sich mit anderen abspricht, obgleich Erdogan alles dazu tut, die Aktivisten einzuschüchtern. (Nachtrag: Volker Kauder zu Ägypten: http://www.welt.de/politik/deutschland/article117797275/Nicht-zusehen-wie-Aegypten-ins-Chaos-versinkt.html)

Und die türkische Regierung fühlt sich wieder von ausländischen Kräften bedrängt: http://www.welt.de/politik/ausland/article117792527/Polizei-setzt-erneut-Wasserwerfer-und-Traenengas-ein.html Und knüppelt wehrlose Jugendliche nieder, setzt Reizgas ein, Wasserwerfer sowieso.

Nigeria: 29 Kinder und ein Lehrer sind von Terroristen – den islamistischen Boko Haram – ermordet worden: Unter anderem wurde ein Feuer im Internat gelegt. http://www.spiegel.de/politik/ausland/nigeria-viele-tote-kinder-bei-angriff-auf-schule-in-potiskum-a-909788.html Spiegel online weiß man angeblich noch nicht, wer die Täter sind. Weitere Informationen: http://www.idea.de/detail/menschenrechte/detail/nigeria-islamisten-toeten-29-internats-kinder-25372.html

Tansania: Muslimische Gruppen, die von außen finanziert werden, aber von Einheimischen nicht unbedingt unterstützt werden, bekämpfen die Kirche: http://www.idea.de/detail/menschenrechte/detail/tansania-saechsischer-landesbischof-besorgt-ueber-lage-der-christen-25355.html

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Schönheit

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“Gregor von Nyssa widmete sich in der mystischen Kontemplation der einen geistigen Schönheit, die als göttliches Urbild aller schönen Dinge durch seine irdischen Abbilder hindurch schimmert.” http://de.wikipedia.org/wiki/Gregor_von_Nyssa 

Der große Philosoph Platon hat hinter allem einzelnen Schönen die Verwandtschaft des Schönen betont, die dann als Idee des Schönen Hintergrund von jeder einzelnen Schönheit ist.

Im christlichen Bereich wird nicht die Idee der Schönheit, die allem zugrunde liegt, betont, sondern Gott als Schöpfer – den Platon in diesem jüdisch-christlichen Sinn nicht kannte.

Das jüdische Buch Weisheit schreibt schon: Von der Schönheit der Geschöpfe lässt sich auf ihren Schöpfer schließen (13,5).

Freilich wissen wir nicht zuletzt durch den Apostel Paulus, dass der Mensch dazu neigt, die Schönheit, die schönen Dinge/Körper selbst anzubeten, statt den Schöpfer, der Ursache des Schönen ist (Römerbrief 1,18ff.).

Doch die Rede von “Schönheit” ist und bleibt ambivalent. Denn:

Er hatte keine Schönheit noch Gestalt – so wird der Prophet beschrieben, der von Menschen verachtet und missachtet wurde (Jesaja 53,3) – und das wird auf Jesus Christus bezogen (Matthäus 8,17), der von Menschen verworfen und ermordet wurde: “denn Jesus Christus hat unsere Schwachheit auf sich genommen, und unsere Krankheit hat er getragen.”

Aber ambivalent ist die Rede von der Schönheit auch aus anderem Grund: Nicht alles, was landläufig nicht (mehr) schön ist – ist hässlich. Wenn wir im oben genannten Sinn von Schönheit sprechen, dann nehmen wir eine andere Perspektive ein als die des Menschen, der Gott nicht kennt bzw. ihm nicht folgt. Keinem Menschen ist – wie die Würde – die Schönheit abzusprechen.

Wir Menschen wissen – mit unserem Maßstäben gemessen, im Grunde nicht, was wirklich schön ist, und so kann es passieren, dass wir auf äußere Schönheit hereinfallen. Denn trotz äußerer Schönheit, kann der Mensch seine Seele missbrauchen, verdunkeln, entehren. Das durch Egoismus, Arroganz, Grausamkeit, Zorn, Bosheit, Lüge…

Schönheit ist – alles mit den Augen Gottes zu sehen, das heißt wahre Schönheit entdecken, nicht oberflächlich, was landläufig schön ist. Schönheit hängt auch mit dem Guten zusammen, mit der Wahrheit, dem Glauben, der Liebe, dem Recht. Das wahrhaft Schöne sehen zu können, ist Gabe.

P1040736

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