Meine Homage an Dante, der vor 700 Jahren gestorben ist https://gedichte.wolfgangfenske.de/13-15-jh/ :
Dante Alighieri (1265-1321)
Eines der spannendsten und umfangreichsten Dichtungen ist die Göttliche Komödie von Dante. Dante hat die italienische Sprache zur Literatursprache gemacht – und hat in sein Werk die Politik (nicht nur die seiner Zeit) aus der christlichen Perspektive seiner Zeit widergespiegelt. Er greift die Liebeslieder auf, ebenso wie die Kirchenkritik, agiert politisch wie – und darauf lege ich jetzt den Schwerpunkt – in der Darlegung des christlichen Glaubens – in Aufnahme der Mystik des Bernhard von Clairveaux. Und das in Form eines gereimten Textes – genauer einer Terzine. Jesus Christus kommt kaum vor, denn er hat mit dem Fegefeuer (Teil 2) genauso wenig zu tun wie mit der Hölle (Teil 1). Auch im Paradies ist er nicht zu finden (Teil 3) – da dort nur Geschöpfe leben. Dann aber kommt das Ziel des gesamten Werkes: Die Gottesschau, die durch Maria ermöglicht wird, aber kaum auszusprechen ist. Und in dieser Gottesschau (durch Marias Augen) sieht er die Dreieinigkeit (Ü: Karl Vossler: Dante Alighieri, Illustrationen von Monika Beisner, Faber&Faber Leipzig 2001, Bd. 3).
„Du ewig Licht ruhst in dir selbst allein / verstehst, erkennst dich, bist erkannt, verstanden / in dir und lächelst dir in Liebe zu. / Der Lichtkreis, der, in dir so eingeschlossen, wie eine Spiegelung von dir erschien, / von meinen Augen um und um betrachtet, / erwies sich mir mit unserem Ebenbild / in seinem Innern in derselben Farbe / bemalt, daß ich mich ganz darein versenkte.“
Kurz vorher heißt es: „Doch jetzt bleibt meine Rede hinter der / Erinnrung weit zurück und stammelt nur, / als wie ein Knäblein an der Mutter Brust…“.
Er konnte kaum das sagen, was er sah, und er konnte nur sehen, weil er selbst im Schauen der Gottheit verwandelt wurde. Das Farben-Licht, das er gesehen, nimmt ihn so sehr gefangen, so dass sein Wille nichts anderes mehr will. Diese hier genannten Zitate sind ein Teil des Schlusses der Komödie Dantes. Kurz vor seinem Tod hat er dieses sein Werk vollendet.
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