Mir geht es so, dass ich immer phlegmatischer werde mit Blick auf Corona: Die da oben entscheiden. Was nützt logisches, kritisches Mitdenken? Es gibt noch ein Aufbäumen, eine demokratische Haltung vieler: Man muss hinterfragen, man muss Transparenz fordern, man muss politisch so vorgehen, dass Menschen auf allen Ebenen – nicht nur gesundheitlich – nicht zu Schaden kommen…
Man muss? Nein. Sehr viele in unserem Land finden, man muss nicht. Im Gegenteil. Man muss die beschimpfen, die nicht mitmachen. Und so falle ich immer tiefer in das Phlegma, wasche meine Hände mit Blick auf demokratisch engagierte Bürgerinnen und Bürger in Unschuld und gehe mit FFP2 Maske schlafen.
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Auch ein Journalist sieht das Verhalten seiner Zunft in der Corona-Zeit kritisch: https://www.pro-medienmagazin.de/medien/journalismus/2021/01/06/journalist-kritisiert-zu-unkritische-corona-berichterstattung/
Seiner Meinung nach habe der Journalismus mit der Berichterstattung über Corona „seinen eigenen Wesenskern beschädigt“, indem er aufklärerische Werte umgewertet habe.
Nachtrag 1: Ich bin nicht mit dem gesamten Artikel einverstanden, aber er bringt manches auf den Punkt https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/corona-massnahmen-die-inkonsistenz-ist-unverschaemt-kolumne-
Genau diese Kontrollhybris ist es, diese Mischung aus Selbstüberschätzung, mangelnder Nachvollziehbarkeit und Kleinwurstigkeit bei gleichzeitig auftrumpfender Regulierungsautorität, die die Menschen rasend macht.
Nachtrag 2: Man glaubt es kaum!: https://www.focus.de/politik/deutschland/kinder-ausnahme-soll-wegfallen-kontaktsperre-fuer-millionen-droht-massive-kritik-an-neuen-kontaktbeschraenkungen_id_12845562.html
Auch Politiker können irren. Aber wenn man für sich beansprucht, alles regeln zu müssen, und das auch mit Staatsgewalt durchsetzen will, dann muss man es auch mit Augenmaß tun.
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