Es sieht so aus, als würde man in der Libyen-Frage nicht beachten, dass es im Grunde schon einen Macht-Sieger gibt: Haftar. Man kann einem, der sich als Sieger fühlt, nicht sagen: Jetzt geh erst einmal wieder 100 Schritte zurück. Man kann. Aber es macht keinen Sinn. Gibt es in der politischen Riege keine Psychologen? Wie dem auch sei: Es würde mich sehr wundern, wenn das, was von der Libyen-Konferenz durchgesickert ist, irgendeine Chance hat. Wenn man in Libyen als EU irgendwie eine Stimme haben möchte, muss man die Realität berücksichtigen. Es wäre sehr wichtig, eine Stimme zu haben – mit Blick auf die Flüchtlinge.
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Interessant ist es, zu erfahren, dass die EU mit der UN auch ein Flüchtlingslager in Libyen hat: https://www.tagesschau.de/investigativ/panorama/fluechtlingslager-libyen-105.html
Vom Ansatz her richtig. Aber es funktioniert nicht. Das aus verschiedenen Gründen. Liegt vielleicht auch an der Versorgung. Finanzen versickern im Irgendwo.
Wenn man einen Sieger nicht achtet, dann kann man mit ihm auch nur schwer die Flüchtlingsfrage klären, wenn er sich durchgesetzt hat. Man sollte sich also nicht allzu sehr schon jetzt gegen Haftar wenden. Eigenartig finde ich, dass in den Medien geschrieben wird, dass er von Ägypten usw. unterstützt wird. Vor ein paar Monaten wurde er laut Medien auch von westlichen Staaten unterstützt. Dient das dazu, dass er als Unsympath dargestellt werden soll?