Kirchen werden verlassen – vor allem auch die evangelische. Das mag damit zusammenhängen, dass viele im letzten Jahr im Zusammenhang der Umstellung der Finanzierung merkten: Huch, ich zahle ja noch Kirchensteuer! (War doch 2017? oder irre ich mich?) Ich denke, es hängt aber auch damit zusammen, dass Kirchen sich politisch engagieren, ohne Konzepte zu haben – aber viele den Eindruck haben: Sie hören nicht auf uns und unsere Probleme. Volkskirchen haben es schwer, wenn sie sich christlich agieren wollen, aber an den Mitgliedern vorbei agieren. Die Kirchenleitungen müssen sich entscheiden: Wollen wir Volkskirche bleiben, damit ein sehr breites Spektrum an Menschen ansprechen und zu halten versuchen, oder wollen wir das, was wir als christlich erkannt haben, durchsetzen – ohne Rücksicht auf die Mitglieder – mit Blick auf den heiligen Rest. Man tut noch so, als sei alles in Butter, was diese Alternative betrifft. Man agiert – ohne viele Menschen des Landes zu berücksichtigen. Es muss in den Kirchen zumindest diskutiert werden: Was wollen wir: Volkskirche bleiben – oder christlich zu einem heiligen Rest schrumpfen? Papst Benedikt hatte es ja vorgedacht – aber das blieb dann in den Schubladen stecken. Er plädierte für einen Schrumpfungsprozess. Das hätte aber zur Folge, dass viele christliche Aufgaben nicht mehr erledigt werden könnten. Die vielen Pro und Contra müssen so langsam diskutiert werden. Und das öffentlich. https://www.idea.de/frei-kirchen/detail/die-evangelische-kirche-schrumpft-schneller-als-die-katholische-106033.html
Es gibt freilich noch weitere Faktoren, Konversionen in die katholische bzw. evangelische Kirche, zu den Freikirchen usw. – von daher ist die genannte politische Begründung nur eine unter vielen. Gründe sollen untersucht werden: http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/erstmals-zahl-der-kirchenaustritte-wieder-gestiegen
Ob dabei wirklich etwas Neues herauskommen wird? Man sollte die Gelder lieber in Missonsbestrebungen stecken. Statistiken erstellen zu lassen, ist sicher einfacher – aber weniger (wie man so schön sagt) im positiven Sinn nachhaltig.
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Dieses massive Versagen der Kirchenleitungen ist äußerst schlimm. Man hat Missbrauchsmeldungen ignoriert – wohl bis in die höchsten Stellen. Es ist gut, dass das aufgearbeitet wird – und hoffentlich auch bis in die höchsten Stellen des Vatikan: http://kath.net/news/64504