(Ich weiß nicht, ob ich das schon einmal im Blog hatte. Wenn ja, bitte überlesen.)
Menschen sprechen. Menschen, die sprechen bemerken vielfach, wenn sie sensibel genug sind, dass Sprache begrenzt ist. Und weil Sprache begrenzt ist, machen sich manche Gedanken darüber, die Grenzen der Sprache aufzubrechen. Dazu gehören Lyriker, Philosophen, Theologen…
Liebe. Liebe ist nur ein Wort. Die Emotionen, die mit diesem Wort verbunden sind, versuchen Liebesgedichte und Liebeslieder ein wenig Wort werden zu lassen, damit man seine Emotionen versteht, damit man sie selbst Wort werden lassen kann, damit man in dem kalten Wort Wärme findet.
Philosophen versuchen ständig, die Sprache zu sprengen. Wie begrenzt die Sprache ist, merken auch Wissenschaftler, die versuchen, das Anliegen der Wissenschaft zu kommunizieren. Da sagen sie dann: Natur erschafft. Warum? Weil sie in der Sprache des Mythos gefangen sind. Natur kann nichts erschaffen. Das Wort erschaffen beinhaltet: Es ist ein gestaltender Wille dahinter. Atheistische Naturwissenschaft muss also auch versuchen, den sprachlichen Rahmen zu sprengen, sonst bleibt sie im Mythos gefangen und wundert sich, dass Menschen religiös bleiben. 😉
Und auch Theologen versuchen Gott zur Sprache zu bringen, sie wissen um die Begrenztheit der Sprache. Gott ist kein Geschöpf – und will dennoch kommuniziert werden. Wie macht man das angemessen? Diese Frage ist keine der Moderne. An dieser Stelle kommt dann die viel geschmähte Trinitätslehre ins Spiel. Sie hängt mit der Philosophie der Griechen zusammen. Christlicher Glaube, den es ursprünglich mit dem Judentum um das Handeln Gottes ging und nicht um das Sein, versuchen nun ihren Glauben auch mit der Sprache griechischer Philosophie, in der sie aufgewachsen sind, zu kommunizieren. Und da ist die Trinitätslehre eine sprachliche Hommage an Heraklit (sage ich mal etwas salopp).