Masterplan für Afrika + Chinas Machtdemonstrationen + Saudis unter Druck + Venezuelas klassisches Vorgehen

Sehr gut! https://www.welt.de/wirtschaft/article166277658/Deutscher-Masterplan-soll-Flucht-in-Afrika-bekaempfen.html

Am 5.11.2016 schrieb ich:

Afrika muss selbst die Hausaufgaben machen. Klar. Aber es benötigt Hilfe. Wie? ich hatte das Thema schon häufiger im Blog: zum Beispiel dadurch, dass man den Mittelstrand unterstützt, in Afrika zu helfen (Köhler), dass man Patenschaften verteilt, das heißt, europäische Länder konzentrieren sich jeweils auf ein Land, dem sie Menschen zur Seite stellen, die Gesundheits-, Bildungswesen, Sicherheit und Infrastruktur und klare demokratische Strukturen aufbauen helfen. Es geht nicht ohne Druck, wenn die Korruption bekämpft werden soll – aber eben auf anderem Weg damit Afrika nicht wieder in Kolonien aufgeteilt wird, sondern Hilfe zur Selbsthilfe bekommt. Vielleicht auch, indem Strukturen unterstützt werden über diejenigen, die in Europa studiert haben bzw. ausgebildet worden sind. Verhindern, dass sie sich in das Netzwerk der alten korrupten Strukturen fallen lassen. Ich denke aber auch, dass es nicht unbedingt darauf ankommt, den Export massiv zu steigern, sondern darauf, das System innerhalb Afrikas so auszubilden, dass es funktionieren kann. Wirtschaft im kleinen, lokalen Bereich.

Allerdings muss man berücksichtigen (29.3.2017):

Je mehr ich mich mit Afrika beschäftige, denke ich mir: Afrika muss ganz allein seinen Weg finden. Innovative afrikanische Länder und Stämme müssen unterstützt werden. Aber Afrika muss sehen, dass es einen Weg finden muss, das nicht Europa als Vorbild hat, nicht Nordamerika, nicht aufstrebende Staaten Asiens. Die Menschen in Afrika sind – trotz vielfältiger Stämme – eben Menschen Afrikas, von daher müssen sie einen Weg finden, der ihnen angemessen ist. Die innovativen Afrikanerinnen und Afrikaner müssen wir um der Menschen Willen unterstützen – die klassischen Herrscher und ihre Cliquen soweit wie möglich beiseite lassen?

Zudem muss man nicht auf Regierungen setzen (12.10.2014):

Afrika wird auferstehen – nein, denn Afrika ist nicht tot. Afrika wird aufstehen. Noch überwiegen – wie immer – die negativen Nachrichten: die Islamisten in Nord- und Ostafrika, Ebola in Westafrika, die Potentaten wie Mugabe, die Dominanz von Kriminellen in Südafrika, die Ausbeutung durch fremde Mächte im Kongo…

Aber es gibt auch den Alltag, der für viele äußerst schwer ist – aber eben Alltag. Er ist nicht immer besetzt mit Angst, sondern auch mit Freude, Lachen, Lieben und Tanzen.

Und ich denke an die vielen Christen. Und ich vermute, dass es in Afrika mehr Christen gibt als in Europa – und sie werden mit den asiatischen Christen den christlichen Glauben in der Zukunft stärker prägen. Ich hatte im Blog schon zahlreiche Beiträge zu diesem Thema.

Und so ist es gut, dass wir nicht nur von der EU bzw. unserer Regierung verlangen, dass sie in den jeweiligen Ländern helfen, die Bedingungen zu verbessern, sondern dass es auch zahlreiche christliche Organisationen gibt, die gerade das tun: Brot für die Welt, Misereor, World Vision, Gottes-Liebe-Weltweit, SOS-Kinderdörfer, Christoffel Blindenmission… – man kann sie gar nicht alle aufzählen, auch die vielen Orden der katholischen Kirche, die Missionsstationen der Protestanten… – es wird viel auf der Ebene der Bevölkerung getan – wenn auch nicht genug – ohne, dass es an die große Glocke gehängt wird. Und ich finde es klasse, dass es in unserer Bevölkerung auch kleinere Initiativen gibt, die hier jede auf ihre Weise und in ihrem jeweiligen Gebiet tätig sind.

Zuletzt sei noch auf ein Beitrag vom 25.4.2014 von mir hingewiesen:

Afrika-Strategie …: Was können wir dazu beitragen, dass die Verhältnisse stabilisiert werden? Menschenrechte, Bildung, Wirtschaft, Finanzen, Medien, Gesundheit, Sicherheit, Handwerk… Denn ich gehe immer noch davon aus, dass die Flüchtlinge nicht freiwillig fliehen. Wenn stabile Verhältnisse herrschen, dann werden sie in ihrer Heimat bleiben, da, wo sie sich zu Hause und wohl fühlen.

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Ein kritischer Kopf, der sehr schwer krank ist, darf zwar nicht ausreisen – aber gnädigerweise erlaubt die Regierung die Behandlung durch ausländische Ärzte. Liu Xiaobo – um den es geht – muss im Land bleiben – seine Frau bleibt unter Hausarrest. http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-07/liu-xiaobo-china-xi-jinping-krebs-behandlung-aerzte Was mich an der Information stutzig macht: China hat doch sicher selbst exzellente Ärzte und Krankenhäuser. Geht es um die Behandlung?

Diese Lockerung fand statt im Zusammenhang mit dem Besuch von Xi Jinping in Deutschland. Damit hat er ein Problem vom Tisch: oder stehen die Menschenrechte in China noch auf der Tagesordnung? Das ist auch das Problem: Wenn sich die Öffentlichkeit zu sehr auf einen gefangenen konzentriert – und dann die Regierung just zu dem Zeitpunkt Lockerungen bekanntgibt, wenn sie sich auf Reisen begibt, dann ist das leidige Problem Menschenrechte weitgehend vom Tisch. Und dazu gibt es noch ein paar Pandas – Friede, Freude, Eierkuchen sind da.

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Die Saudis stehen unter Druck, weil sie Katar unter Druck setzen: http://cicero.de/aussenpolitik/katarkrise-die-saudis-bewegen-sich-auf-duennem-eis Und nun stehen sie unter dem zwang, einen erfolg vorweisen zu können, indem sie Katar erniedrigen. Aber Katar wird da wohl kaum mitmachen – vor allem. mit den Türken zur Seite.

Nicht nur die Saudis sind dabei, einen großen Fehler zu begehen – die USA macht den Fehler, den sie seit eh und je macht. Diese Gefahr ist nun auch wieder gegeben: In Afghanistan unterstützten sie die Taliban gegen die Russen – und müssen dann gegen die eigenen Waffen kämpfen. In Syrien/Irak kamen möglicherweise über die verbündeten Terrorgruppen Waffen des Westen in die Hände der IS – die dann mit Hilfe des Westen bekämpft werden mussten. Nun werden die Saudis weiter aufgerüstet – und wenn die Herrscherfamilie sich nicht weiter halten kann, werden die USA auf Seiten der Herrscherfamilie gegen diejenigen kämpfen, die gegen die Saudische Herrscherfamilie geputscht hat – und die Waffen der USA besitzen. Dieses Szenario besteht im Rahmen des Möglichen.

Saudi Arabien hat ca. 31 Millionen Einwohner. Ca. 11 Millionen davon sind Ausländer – ausländische Arbeitskräfte. Streitkräfte 230.000 Der Iran hat doppelt so viele plus ca. 280.000 Reservisten. Wobei die Saudis wohl besser ausgestattet sind, eben weil sie von der Anzahl so sehr unterlegen sind. Es ist allein schon aus diesem Grund eine äußerst labile Situation.

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In Venezuela wird nun der Mob durch die linke Regierung ins Parlament gehetzt, um dort die Opposition aufzumischen. Ein klassisches Vorgehen: http://www.spiegel.de/politik/ausland/venezuela-nicolas-maduro-anhaenger-stuermen-parlament-a-1156142.html

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