Aus Angst, dass die Opfer instrumentalisiert werden – so deute ich das – schweigt man lieber. Aus Angst davor, dass die Opfer dazu führen, dass möglicherweise die falsche Partei davon profitiert – schweigt man lieber. Es ist fatal, was hier abläuft – aber ich hatte es gestern schon im Blog. Hier wird noch einmal darauf hingewiesen: https://jungefreiheit.de/debatte/streiflicht/2017/zeit-fuer-ruecktritte/ Ich denke nicht, dass es Zeit wäre für Rücktritte, das zu fordern, halte ich für billig – es wäre einfach einmal Zeit, zu menschlichen Reaktionen. Trauer muss man zulassen. Wut, Zorn über das schlimme leiden, dass Menschen anderen Menschen zufügen – das muss man zulassen. Auch kollektiv. Wir sind doch keine Gnu-Herde, die dumm aus der Wäsche schaut, wenn es Menschen von uns schlecht geht, wenn sie von anderen Menschen ermordet und verletzt wurden. Der Sieg der Unter-den-Teppich-Kehrer wird auf Dauer ein Pyrrhussieg sein.
*
Interessant finde ich, dass der berliner Politiker Raed Saleh Tacheles redet – während andere seiner Partei die ideologischen Ergebnisse feiern: http://www.focus.de/politik/deutschland/regierungserklaerung-rot-rot-gruen-in-berlin-gilt-als-prototyp-fuer-den-bund-und-wirkt-abschreckend_id_6487225.html Rot-Rot-Grün – in Berlin, das sagt alles: Wenn es um unisex Toiletten geht, kennt die Koalition keinen Spaß.
*
Das ist interessant zu beobachten: Je konservativer die Gesellschaft wird, desto mehr schlagen irgendwelche linken – oder wie auch immer man sie nennen soll – zu. Und das auf fiese Art, indem sie andere Menschen ausmanövrieren wollen. http://vera-lengsfeld.de/2017/01/12/die-abschaffung-der-meinungsfreiheit/#more-822 Das scheint auch so eine Art Volkssport geworden zu sein: Wer sich dazu in seinem kleinen Umfeld dazu berufen fühlt, pinkelt Andersdenkenden gegen das Bein, indem sie sie bei den Arbeitgebern usw. „anzeigen“. http://blog.wolfgangfenske.de/2017/01/12/passt-auf-euch-auf-und-passt-auf-andere-auf-ob-gabriel-das-alles-weiss-spdler-auf-abwegen-politische-korrektheit-br-vs-kopp/ Zivilisierte Menschen sollten mutig zusammenstehen.
Neulich sah ich im Fernsehen einen Ausschnitt von einem Tierfilm. Dort konnte man sehen, wie Gnus doof aus der Wäsche schauen, wenn einer aus ihrer Gruppe von einem Raubtier gejagt und verzehrt wird. Ich denke, wir sollten nicht so dämlich zusehen – sondern dagegen aktiv werden, standhaft bleiben. Je erfolgreicher Raubtiere sind, desto mehr werden es – desto gefährlicher wird es für die Gejagten.
Impressum http://www.wolfgangfenske.de/