Rechtspopulisten beschneiden Kunst + Bedeutung von Kunst

In diesem Beitrag wird gesagt, dass Rechtspopulisten Gelder für Kunst streichen würden http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/rechtspopulisten-und-die-schoenen-kuenste-kolumne-a-1123816.html :

Nicht ohne Grund sind die ersten Handlungen von rechtspopulistischen oder faschistischen Regierungen und Diktaturen die Streichung von Geldern für die Kunst. Die Verbrennung von Büchern, das Schließen von Theatern oder deren strikte Kontrolle. Dabei ist die Finanzierung von Kultur, die von Populisten gerne verteufelt wird, kein Gnadenakt, sondern eine Regierungspflicht.

Leider wird nicht gesagt, an welche – die als Rechtspopulisten der Gegenwart bezeichnet werden – sie denkt. Was schließen wir daraus? Nun ja.

In einem Beitrag, auf den in dem Artikel hingewiesen wird (von 2014), wird gesagt, man solle die Finanzierung der Kunst (Theater-, Opern-, Konzerthäusern, Bibliotheken) nicht Subvention nennen, denn das ist eben Pflicht der Regierung, diese Häuser zu unterstützen. https://derkulturpolitischereporter.wordpress.com/2014/01/08/am-anfang-steht-das-wort-und-das-wort-ist-falsch/

Kunst und Künstler zu unterstützen ist etwas, was in unserem Land wirklich wichtig ist, denn die Kunst öffnet den Blick, sie hilft, dass man nicht im politischen Alltag versinkt, sondern auch noch andere Dimensionen des Menschseins wahrnimmt, sie hilft auch – auch wenn das nicht von allen gerne gesehen wird – politisch nicht opportune Meinungen zu vertreten. Zumindest wenn es gut läuft. Im Augenblick scheint sie eher die mediale und politische Elite wiederzuspiegeln, statt eigene Akzente zu setzen. (Soweit ich das wahrnehme.)

Die Frage ist freilich immer: In welchem finanziellen Umfang muss die Kunst durch den Staat unterstützt werden. Was ist verantwortbar, was ist angemessen? Müssen die Häuser nicht dazu geführt werden, so gut es geht auf eigenen Füßen zu stehen?

Diese Frage ist berechtigt, das Problem ist nur: Wir leben in einem Land, in dem nicht nur die Reichen gebildet sein sollten, sondern auch Menschen, die finanziell an der unteren Grenze leben müssen. Und auch diese müssen die Chance bekommen, andere Dimensionen des Lebens wahrzunehmen – und wahrnehmen bedeutet nicht nur zu rezipieren, sondern die Welt mit ganz anderen Augen zu sehen.

Eine andere Frage: Was ist, wenn diese Häuser zwar unterstützt werden, aber die Bevölkerung kein Interesse an dem hat, was die Künstler darbieten? Das wäre ein Armutszeugnis für die Bevölkerung – darum wollen wir lieber nicht daran denken.

Das wäre allerdings nur ein Armutszeugnis, wenn die Künstler nicht so abgehoben sind, dass sie mit der Welt der Bevölkerung nichts mehr zu tun hat. Reinhard Mey: Zwei Hühner auf dem Weg nach vorgestern:


Man möge mir meine knappen Worte verzeihen. Darum weise ich darauf hin: Die genannte Seite hat auch neuere Informationen: https://derkulturpolitischereporter.wordpress.com/

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