Wer bestimmt Geschichtsschreibung? Bekanntlich tun es die Sieger und die Mächtigen, diejenigen, die die meisten Leute auf ihre Seite ziehen können, weil die Leute kein Rückgrat haben, was sich jetzt wieder in der UNesco zeigte, die den Tempelberg vom “Jüdischen” reinigte. Er ist muslimisch – hat mit Juden nichts zu tun.
Inzwischen findet überall auch der Versuch statt, Geschichtsschreibung zu demokratisieren. Nicht mehr nur die siegreichen und weniger siegreichen Feldherren, Könige und Politiker sind die Protagonisten. Es gibt Geschichte der Philosophie, der Wissenschaft, Literatur, Bildung, Recht, Geschlechter, Wirtschaft, Theologie, Sport… – jeder geschichtet so vor sich hin – werden diese unterschiedlichen Teilbereiche eigentlich noch zu einem Gesamtbild vernetzt, denn Geschichte ist ja ein Konglomerat allermöglichen vernetzter Handlungen. Kann das überhaupt noch einer leisten?
Was seit einigen Jahrzehnten weggedrängt wird, ist Gott in der Geschichtsschreibung. Geschichte ist Menschengeschichte – das, was der Mensch macht. Gott spielt dabei keine Rolle. Eben: Der Mensch fühlt sich mächtig, die Geschichtsschreibung an sich zu reißen und Gott hinauszukatapultieren.
Ich weiß, dass es schwer ist, Gott in der Geschichte wirken zu sehen, weil man sich darüber trefflich streiten kann. Die einen sagen: Hier wirkt er – die anderen sagen: Da wirkt er… Aber das wäre doch nichts Neues für die Geschichtswissenschaften – das Streiten. Warum dann nicht auch über das Thema “Gott”? Das Folgende wäre aber erst einmal das Thema, bevor man Gottes Wirken in der Geschichte überhaupt in den Blick nimmt: über den methodischen Atheismus zu streiten. Ach, lassen wir es lieber, sonst kommen wir Menschen auf überhaupt keinen grünen Zweig mehr – wenn wir auch noch über den Baum streiten wollten.
Aber das ist ja auch eigentlich egal, was sich Menschen so ausdenken. Gott lässt sich sowieso nicht hinausdrängen. Und man darf sich nicht täuschen: Wenn man Gott nicht erwähnt – ist er noch lange nicht draußen. Ist natürlich für alle Gottesbestreiter bitter. Und weil wir Bitternis nicht mögen, sagen wir einfach: Es gibt keinen Gott.
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