Abgesehen von dem stumpfsinnigen AfD-Bashing ist dieser Artikel interessant: Was verstehen Menschen aus den unterschiedlichen Parteien unter „Werte“? http://www.focus.de/politik/deutschland/merkels-wir-schaffen-das-das-sind-deutsche-werte-fuer-die-parteien_id_5917970.html
Es ist weiterführend, so etwas einmal zu vergleichen. Doch hier liegt nun der Hase im Pfeffer begraben: Meinungsfreiheit – was ist Meinungsfreiheit? Darf jeder sagen, was er meint – darf er es in gewissen Rahmen? Wer setzt den Rahmen? Die Amadeu-Antonio-Stiftung mit ihrem Maas (oder umgekehrt)? Das gilt auch für Toleranz. Gleichheit von Mann und Frau / Frau und Mann. Was ist Gleichheit? Angleichung der sozialen Rollen oder jede/jeder darf seine/ihre Rolle ausüben? Wenn Frauen ihre Rolle als Hausfrau und Mutter sehen – akzeptiert der Staat das und sichert auch ihre wichtige Arbeit oder will er sie in ein Arbeitsverhältnis zwingen?
Mehr als die 20 Artikel unserer Verfassung muss man nicht kennen, soll Gabriel gesagt haben. Und: Was bedeutet das nun konkret? Darum geht es ja: Man muss bestimmte Dinge nicht nur rational kennen, sondern wissen, wie unsere Kultur das auslegt. Und darüber streiten wir nicht nur mit dem Islam, sondern darüber streiten sich auch Strömungen in unserem Land.
*
Apropos Werte in unserem Land: Regierung fällt dem Bundestag in den Rücken: http://www.n-tv.de/politik/Regierung-faellt-Bundestag-in-den-Ruecken-article18556191.html
*
Ein guter Beitrag zum Islam in unserem Land von Kristina Schröder: http://www.tichyseinblick.de/gastbeitrag/deutschland-islam-grundgesetz-wie-die-gleichung-aufgeht/
*
Hier heißt es, dass Lucke auf dem muslimischen Kirchentag geredet habe. Ich möchte seine Aussagen nicht kommentieren. Aber die Bezeichnung Kirche ist voll daneben. Kirche kommt von kyriakon – das heißt: dem König (Herrn Jesus Christus) zugehörig. Die Ahmadis sind das nun wirklich nicht und ich vermute, sie wollen es auch nicht sein. Diese Übertragungen eines religionsspezifischen Begriffs auf eine andere Religion ist zwar üblich, aber vollkommen daneben. Übrigens kann man streng genommen auch nicht vom Glauben der Muslime reden. Glauben ist ein spezifisch christlicher Begriff: Vertrauen auf Gott, der in Jesus Christus gehandelt hat – für Muslime passender wäre die Unterwerfung unter Allah. Das heißt: Muslime glauben nicht, sondern unterwerfen sich, geben sich Allah hin (aslama). Christen vertrauen Gott durch Jesus Christus und seinem Geist. Muslime geben sich Allah hin durch den Koran, den Mohammed aufgeschrieben hat. http://www.baden-tv.com/afd-gruender-lucke-redet-bei-muslimischem-kirchentag-147452/
Übrigens würden Sunniten und Schiiten auch etwas gegen die Formulierung haben, weil sie Ahmadis nicht als Muslime anerkennen. Das heißt die Überschrift ist aus der Sicht der Ahmadis formuliert.
Auch was die Ahmadis betrifft – die ich soweit ich sie kenne, allesamt als sehr sympathisch und freundlich erlebe – sollte in einem Zeitungsbeitrag etwas distanzierter gesprochen werden, denn ihr Glaube ist an so manchen Stellen nicht mit unseren Werten – natürlich auch nicht mit unserer christlichen Tradition -kompatibel: http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/die-groesste-moschee-deutschlands
Impressum http://www.wolfgangfenske.de/