Satire? Amtsschimmel? + Interview mit Broder: Wir schaffen das nicht + Wertedebatte

Da möchte einer seine Scheune umbauen, damit er dort einziehen kann. Er darf aber nur, wenn er Flüchtlinge reinlässt – drei Jahre lang. Und wenn er sie nach drei Jahren wieder draußen hat, muss er zurückbauen und neu bauen. Kann das echt Realität sein? http://www.nw.de/lokal/kreis_lippe/leopoldshoehe/leopoldshoehe/20904736_Asyl-im-eigenen-Haus.html Da will uns doch einer verhohnepipeln.

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Eines finde ich an Broders Statement interessant – alles andere ist bekannt, habe ich selbst schon gesagt usw…. : dass das Thema Flüchtlinge alles andere besetzt:

Wir diskutieren über Themen, die die Zugereisten uns aufdiktieren, weil sie unseren Werten widersprechen – und wir darum darüber sprechen müssen. Andere wichtige Themen erreichen kaum mehr Aufmerksamkeit – und es geht bei weitem nicht um ProblemThemen weltweit, die sind sowieso kaum Thema in unseren Blättern und Medien, sondern es geht um Themen unseres Landes: Obdachlosigkeit, Infrastruktur – ich würde weitere anfügen, zum Beispiel: Altersarmut, ethische Fragen wie die Abtreibung Behinderter, Rechts- wie Linksextremismus, Alkoholismus und anderen Drogen… Es werden ja nicht einmal wesentliche Themen diskutiert, die nicht nur aber auch mit den Flüchtlingen verbunden sind: Wie geht es zum Beispiel den Lehrerinnen und Lehrern in chaotischen Klassen? Wie geht es den Sicherheitskräften, die an allen möglichen Stellen eingesetzt werden und dabei ihre Gesundheit und gar das Leben aufs Spiel setzen? Wie geht es Feuerwehr und Sanitätern, die vermehrt angegriffen werden? Wie geht es Nachbarinnen und Nachbarn, die sich mit Neuzugezogenen und anderen nicht angepassten Leuten irgendwie arrangieren müssen – und es trotz vielen Bemühungen nicht gelingt?

Wir haben unsere Werte – und diese werden täglich in Frage gestellt – ohne dass man allgemein darauf reagieren kann, sondern man hetzt immer nur von Fall zu Fall, wenn man denn überhaupt öffentlich darüber diskutieren darf.

Eben: Kleidungsfragen, Moscheebau, Selbstisolation aus religiösen Gründen, Begrüßungsriten, Kinderehen, Mädchenbeschneidung, Friedhöfe, Koran – was sagt er, wie wird er von manchen interpretiert -, Rolle von Mann und Frau, islamischer Religionsunterricht, Rücksichtnahmen auf islamische Feiertage und Gebetszeiten/Orte in Firmen, Schulen, Behörden…, Kreuz und andere religiöse Traditionen (Feiertage) in der Öffentlichkeit, Hygienefragen wie Burkini, Gesundheitsfragen wie Burka/Niqab, Männlichkeitsriten anderer (vor allem) muslimischer Kulturen, kriminelle Zusammenballungen (Clans und andere), Tierschutz (Halal) und Schweine, Verhältnis von Scharia und Grundgesetz bzw. unserer Tradition – das und viele andere Themen die den Alltag durchdringen wären noch zu nennen – sie verändern das Land – und die Frage ist: Wollen wir das? Wieweit können wir mitgehen? Was ist inakzeptabel? Was ist akzeptabel? Und bevor überhaupt so eine Frage intensiver mehr oder weniger frei diskutiert worden ist, rennt schon wieder eine neue Sau durchs Dorf.

Und in der Diskussion werden bislang zwei Gruppen erkennbar: Die eine Gruppe sagt: Lasst sie alles machen, was sie wollen, das ist liberal und tolerant – die andere Gruppe sagt: Nein, so geht das nicht, wir wollen nicht hinter unsere mühsam errungenen Werte zurückfallen. Das bedeutet: Bevor diese Detailfragen angesprochen und geklärt werden können, müssen erst einmal diese beiden Gruppen miteinander reden, schauen, wieweit sie übereinstimmen, worin sie übereinstimmen, worin sie nicht übereinstimmen. Diese Grundsätzliche Klärung muss herbeigeführt werden, damit nicht jedes kleine Detail wieder neu diskutiert werden muss.

Hier und da meine ich inzwischen schon eine gewisse Annäherung zu erkennen, dass man überhaupt über Werte reden muss, erkennen ein paar mehr. Selbst manche Grüne äußern sich schon vorsichtig in diese Richtung, auch manche Atheisten wagen sich heraus. Aber: Das ist zu wenig!

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