Wieder einmal ein sehr anregender Beitrag von Anabel Schunke: http://www.rolandtichy.de/meinungen/offenbarungseid-der-schwarzroten-regierung/ De Maiziere ruft die Bevölkerung zu Wachsamkeit auf – und das sei eine Frechheit. Erst lässt die Regierung sehr viele Menschen unkontrolliert einwandern, dann verbietet sie, einen Bezug herzustellen zwischen Zuwanderern und Terror und fehlender Integration, dann ruft sie auf, die Menschen zu bespitzeln und somit zum Teil der staatlichen Sicherheitsarchitektur werden ohne es werden zu können.
Dabei haben nicht wir ein Problem, sondern der Islam: Da freuen sich Eltern und Community, dass die Kinder muslimisch frömmer werden, sehr viel frömmer, sich vom westlichen Lebensstil abwenden – und dann wundern sie sich, dass die Kinder zu Salafisten werden – ein „Schmierentheater“.
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Es ist ein Problem des Islam – vor allem der muslimischen Verbände in unserem Land. So lange sie nicht in der Lage sind, eine adäquate Koran-Exegese, geboren aus einer neuen, menschlichen Hermeneutik, vorzulegen, wird er mit den Extremisten und sehr Frommen Ärger bekommen. Diese neue Exegese muss aus Koran und Ahadith selbst begründet werden, sonst lassen sich Muslime nicht überzeugen. Ein Islam, der aus dem Geist europäischer Aufklärung (viele Euromuslime) und christlicher Kerngedanken (Khorchide) heraus entwickelt wird, wird sich nicht durchsetzen. Das sieht man ja allein schon an unseren Zentralverbänden. Es hilft auch nicht, einfach nur die positiven Worte aus dem Koran und den Ahadith zu extrahieren, wie es so gerne gemacht wird. Denn fromme Muslime berufen sich eben auf alle. Und es hilft auch nicht, denen, die Muslime kritisieren, weil sie statt der negativen Worte in unserer Gesellschaft nur die positiven Worte verkünden, Fundamentalismus wie den Islamisten vorzuwerfen. Denn die Positiv-Wörtler sind von hier aus gesehen ebenfalls Fundamentalisten. Nur die einen nehmen die positiven Worte und die anderen die negativen Worte. In letzter Zeit wird hervorgehoben, dass der Islam aus vielen Strömungen besteht. Vielleicht muss man sich damit abfinden, dass der Islam nicht insgesamt reformiert wird, sondern muss darauf hinarbeiten, dass der Euro-Islam, der von Aufklärung und Christentum geprägt ist, sich stärker ausbreiten kann. Aber, wie Kelek befürchtet, ist das wohl nur eine minikleine Strömung innerhalb des weltweiten Islam. Und wird immer im Schussfeld der Extremisten bleiben. Zudem: Wenn die Ungläubigen (=Nichtmuslime) diese freieren Muslime unterstützen, geraten sie nicht schon von vorneherein bei den strengen Muslimen in Misskredit?
Manchmal denke ich, soll der Islam selbst sehen, wie er klar kommt. Wir haben als Nichtmuslime nicht die Aufgabe, ihn umzuprägen. Wir haben nur die Aufgabe immer wieder darauf hinzuweisen: Dies und jenes geht nun mal gar nicht! Aus der Perspektive der Aufklärung, des Christentums, somit der Menschenrechte. Und damit Druck aufzubauen in der Hoffnung, dass der Druck Muslime zur Einsicht zwingt, menschlicher zu werden.
Zu diesem Thema habe ich schon sehr viel geschrieben. Konstruktives wie Hoffnungsloses. Im Suchfeld „Hermeneutik“ eingeben.
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Die Menschen im Lande verstehen nicht alle Hintergründe – aber sie merken, wenn sie verscheißert werden. So mag man den besser formulierten Beitrag von Broder – der von „veralbert“ spricht – zusammenfassen: http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article156254456/Politik-und-Medien-leben-in-ihrer-eigenen-Welt.html Es tut mir Leid: Ich muss schon wieder einen lesenswerten Beitrag ankündigen.
Wie kommt es, dass auf einmal so viel vernünftige Beiträge in den Medien zu finden sind?
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