In die Öffentlichkeit gezerrt + Privatsphäre

Wenn man heute etwas in der Öffentlichkeit macht, muss man immer damit rechnen, dass einer einen filmt und das dann ins Netz stellt. Früher konnte man sich sicher sein: Es sehen nur die Anwesenden. Sie konnten alles weitersagen, verändern, aufbauschen – aber die Bilder waren nur den Anwesenden vor Augen. Heute können das Gefilmte 1000de Augen mehr sehen, in allen Details.

Bald wird es darüber hinaus noch so sein, dass wir auf dem Balkon liegen, uns unbeobachtet fühlen, aber durch Drohnen gefilmt in die Öffentlichkeit gezerrt werden.

Es ist eine ganz andere Art zu leben. Vorher war es noch naiv, frei, harmlos, man hatte seinen unbeobachteten Freiraum. Jetzt können freundliche – aber auch bösartige Blicke mit uns machen, was sie wollen.

Neulich sah ich weit entfernt etwas im Gras. Es bewegte sich. Da meine Augen nicht erkennen konnten, was das war, richtete ich mein Objektiv darauf. Und dann sah ich es groß vor mir: ein Pärchen. Wenn man sie kennen würde und bösartig wäre, könnte man damit Unruhe in deren Leben bringen.

Man muss heute auf einer ganz anderen Art und Weise vorsichtig sein. Ob es die Jüngeren schon wissen, das weiß ich nicht. Aber wir älteren müssen uns erst daran gewöhnen, erst einmal daran denken.

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