Christen verändern die Welt (21): Wirtschaft

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Mangalwadi stellt in seinem 17. Kapitel die Wirtschaft dar – und auch hier wieder die Frage: Warum wurden gerade Europa und Amerika so innovativ? Das zeigt er an der McCormick-Firma für landwirtschaftliche Geräte auf.

Die Familie McCormick war sehr fromm, für sie bedeutet körperliche Arbeit, Würde zu haben. Calvin und Luther hatten das gepredigt, dass auch der einfachste Arbeiter so viel Würde hat wie ein Priester. Gott ist da gegenwärtig, wo ein Mensch im Namen Gottes seiner Arbeit nachgeht. Gott gebietet zu arbeiten – also arbeitet man als protestantischer Christ auch. Arbeit war Teil des Sündenfalls – und somit nahm man die Strafe auf sich, aber man konnte dieser dadurch entfliehen, dass man eben gottgefällig im Sinne Jesu lebte. Somit versuchte man sich vom Fluch der Arbeit durch Innovation zu lösen. Man arbeitet sich damit in eine bessere, gottgemäße Zukunft hinein. Das erwirtschaftete Geld musste man sparen und zum Wohl anderer bzw. auch zur Erweiterung des Besitzes einsetzen, was ebenfalls von Gott geboten worden war. Vorbild zur Geldvermehrung war das Gleichnis von den Talenten https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichnis_von_den_anvertrauten_Talenten

Adam Smith hatte das Gleichnis auch verwendet, um freie Marktwirtschaft zu begründen. Unsere äußerst komplexe Wirtschaft hat ihre Wurzeln in diesem einfachen Gleichnis und in Menschen, die fromm und schlicht ihren Glauben lebten.

Im 15. Jahrhundert hatte der Franziskaner-Mönch Luca Bartolomeo de Pacioli die doppelte Buchführung beschrieben wie auch unter anderem ein Buch über Mathematik. Alle wirtschaftlichen Transaktionen sollen im Namen Gottes begangen werden, so P.

Beispiel China: Die Chinesen hatten riesige Schiffe bevor  Europäer große Schiffe besaßen. Aber da sie die Buchführung nicht kannten, haben sie zwar aus fremden Ländern viel importiert, aber um durch Geschenke ihr Ansehen zu steigern. Prestige ging vor Profit – und dann konnten sie alles nicht mehr bezahlen und gingen bankrott. Und das ist auch noch der Fehler heutiger Staaten bzw. auch des Kommunismus gewesen.

Beispiel Japan: Japan hatte die Fähigkeit, besonders gut kopieren zu können. Dann gab es viele Christen auch in den Führungsschichten. Durch die Arroganz spanischer Händler und Soldaten, wurde das Christentum in Verruf gebracht, das Land für Ausländer geschlossen. Im 17. Jahrhundert wurden viele Christen grausamst ermordet. Japan verarmte, Europa wurde reicher. Im 19. Jahrhundert öffnete sich Japan wieder den Europäern und lernte von ihnen. Im 21. Jahrhundert geht es mit Japan wieder bergab, es stößt an seine Grenzen: Korruption, der Ruhetag wurde eingestellt, was Auswirkungen auf die Bevölkerungsstruktur hatte, biblische Werte wurden nicht ernsthaft im Land verbreitet.

Beispiel Indien: Warum erfanden nicht Inder die landwirtschaftlichen Maschinen? Die Sklaven waren billiger, man benötigte keine Maschinen. Und wenn man Geld hatte, dann verbarg man es, um nicht Räubern und Herrschern aufzufallen – und wenn man sehr viel Geld hatte, dann gab man es aus für repräsentative Gebäude, aber nicht für Bildung oder für soziale Zwecke. Zudem: Wer in Indien spiritueller, angesehener Mensch sein will, hält sich von Bauern fern.

Und das alles wird auch den westlichen Ländern das Genick brechen. Statt In God We Trust – In Greed (Gier) We Trust. Wenn der Westen sich von den Werten der Bibel löst, passt er sich den anderen Ländern an, statt ihnen wirtschaftlich voranzugehen.

Was McCormick betrifft: Nach dessen Tod führte seine Frau die Firma weiter. Sie waren ein Team gewesen. Das liegt in der christlichen Vorstellung von Ehe begründet.

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Nachdem ich das gelesen hatte, dachte ich daran:

Man denke da nur an die Wirtschaftskrise, die ja noch lange nicht überstanden ist, weil die Wirtschaft noch immer auf lauter finanziellen Luftblasen aufgebaut ist, statt auf vorhandenen sinnvollen, praktischen Gütern.
Ist Made in Germany wirklich qualitativ so gut, dass Protestanten wie McCormick sich nicht für ihre produzierenden Nachfahren schämen müssten?
Betrug – man denke an VW und andere Autoindustrien,
man denke an Ausbeutung von Menschen armer Länder oder auch in den USA bzw. in US-Firmen von Menschen überhaupt,
man denke an die Ausbeutung der Ressourcen und daran, dass Länder, die nicht ganz so wirtschaftlich gebildet sind, über den Tisch gezogen werden, dass Korruption unterstützt wird?
Und was TTIP betrifft: Man kann sich auch im westen nicht mehr gegenseitig vertrauen, weil jeder versucht, den anderen über den Tisch zu ziehen. Und das zieht uns runter, macht unsere Länder schwach und letztlich marode.

Wir haben uns vielfach von christlichen Werten entfernt – und entfernen uns immer weiter davon. Von daher müssen wir dankbar sein, dass es Whistleblower gibt, die sich für Ehrlichkeit einsetzen, dass es Menschen gibt, die sich aktiv gegen Korruption, gegen moderne Sklaverei, für die Umwelt, für Gerechtigkeit und Gleichheit einsetzen.

Vielfach sind diese Menschen Christen – aber wenn sie es auch nicht mehr sind, so ist es gut, dass die christliche Tradition noch immer Seiten in Menschen zum Klingen bringt, die Menschlichkeit fördern. Das war ein Ziel Jesu, die Menschlichkeit, zu der wir Menschen fähig sind, bewusst zu machen, damit man Sehnsucht danach bekommt und sie für wertvoll achten lernt – und sich entsprechend verhält.

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