Es ist doch schön, dass man jetzt auch schreibt, dass die belgische Politik den Saudis die religiöse Erziehung anvertraut hatte. Immer wieder wird der Bock zum Gärtner gemacht – und dieser Leichtsinn kann Menschen das Leben kosten, Bürgern des Staates, die die Politik dafür bezahlen, dass sie zum Wohle des Volkes regiert und nicht zum Wohle eines fremden Staates. Jeder halbwegs in islamischen Fragen Gebildete weiß, dass Saudi Arabien den extremen Islamismus verbreitet, finanziert – aber das ist doch der Politik egal! Genauso Katar: Jeder weiß es, dass Katar Dreck an den Fingern hat – aber das ist doch der Münchener Politik egal! Jeder weiß, dass die türkische Regierung ein böses Spiel spielt – aber das ist doch der Regierung egal! Und das ist das Problem: Man könnte so viel wissen – aber man will es nicht wissen, und lässt Bürger ins offene Messer laufen. Warum? Eine Frage, die ich seit 2007 stelle. http://www.cicero.de/weltbuehne/bruessel-wo-man-saudi-arabien-den-islamunterricht-anvertraute/60673
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Und wieder Mazyek: Solange es sich Muslime so leicht machen, werden sie ihre terroristischen Geschwister nicht los. http://www.n-tv.de/politik/Terror-kennt-keine-Religion-article17295646.html Einfach so etwas dahin geschwätzt – sorry, das muss man so sagen, weil es immer wieder dasselbe ist – heißt Verantwortung abschieben. Es ist derselbe Mazyek, der vor Jahren sagte: Was geht uns der Islam in den anderen Ländern an, als man ihn auf den Terror hin angesprochen hat. Nun ist der islamistische Terror in Europa, dann hören wir immer wieder so etwas wie das im genannten Link.
Ehrlichkeit, das wäre etwas! Versuch, den Koran neu zu interpretieren und die Ahadith – das wäre etwas. Mohammed als den bezeichnen, der er war: Der kriegerische Prophet, der heute noch Menschen animiert, entsprechend zu handeln, das wäre etwas! Statt dessen: Wir dulden nicht solche Überschriften wie `Terror des Islam´. Dann sind wieder die Rechtsextremisten das Thema und diejenigen, die den Spaltpilz in die Gesellschaft treiben. Muslime sind es natürlich nicht, denn fromme Muslime, die sich auf den Koran berufen und darum politisch aktiv sind, und eben zur Waffe greifen – sind keine Muslime. So einfach ist das Weltbild des Herrn Mazyek.
War Mohammed denn ein Muslim, der zur Waffe griff, um die Mekkaner zu besiegen? Natürlich, so die leicht durchschaubare Antwort: Mohammed hat sich nur verteidigt. Ob die Mekkaner die Angriffe dieses Propheten auf die Karawanen auch als Selbstverteidigung angesehen haben? Übrigens: Die Islamisten gehen auch davon aus, dass sie sich selbst gegen die Angriffe der Ungläubigen verteidigen. Und damit hat sich der Kreis wieder geschlossen – und wo in diesem Kreis steckt Herr Mazyek? So einfach kann er ihn nicht durchbrechen, indem er alle Verantwortung von seiner Religion abwälzt. Es ist gut, dass viele Muslime da nicht mehr mitmachen – bei diesen fadenscheinigen Argumenten.
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Konservativer Islam ist gut, so liest man im Artikel von Wulf Schmiese: http://www.cicero.de/weltbuehne/terror-bruessel-der-islam-hat-damit-nichts-zu-tun/60674
Wenn die Gelehrten der Al-Azhar-Universität in Kairo weltweit unter Glaubensbrüdern positive Formen des Islam verbreiten wollen – wer kann etwas dagegen haben? Aber es begegnen Aussagen, die so wischiwaschi sind und als Weisheit angesehen werden, dass man sich doch fragt: Welcher Muslim kann sich auf so etwas einlassen? Oder gibt es wirklich einen Nichtmuslim, der darauf reinfällt? „Der Islam hat ein inneres Potenzial, sich anzupassen und zu verändern. Deshalb besteht nicht die Notwendigkeit, ihm seine Grenzen aufzuzeigen.“ Das heißt auf Deutsch: Hört auf, den Islam zu kritisieren! Oder: Der Islam benötige keine Aufklärung wie das Christentum, da der Islam nicht in Widerspruch stehe zu wissenschaftlichen Erkenntnissen. Was soll man zu solchen Aussagen sagen? Sie sind Ideologie pur und so heißt der Satz auf gut Deutsch: Wenn die wissenschaftlichen Ergebnisse in Widerspruch zum Islam stehen, dann sind sie falsch.
Wie beendet der weise Herr Schmiese den Beitrag: „Das sollten auch Nicht-Muslime im Westen mitnehmen: Wenn sie diesen Deich zwischen den muslimischen Konservativen und den islamistischen Radikalen einreißen, dann erhöhen sie nur für alle die Gefahr.“ Und das heißt auf Deutsch: Haltet gefälligst das Maul und kritisiert die konservativen Muslime nicht, sie könnten zu den Islamisten überlaufen.
Wie klein denkt der Autor von den konservativen Muslimen? Ich traue ihnen da mehr Rückgrat zu.
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Nachtrag: Ein sehr guter Beitrag von Gideon Böss http://boess.welt.de/2016/03/24/jetzt-also-bruessel/
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Zum Thema „schmutzige Bombe“ in den Händen von Islamisten: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/europa/udo-ulfkotte/geheimdienste-zum-terror-in-bruessel-was-deutsche-leitmedien-den-buergern-an-hintergruenden-verschw.html
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Islamistische Anschläge und Attentate in Europa – nur in Europa. Die vielen, vielen anderen habe ich weggelassen:
2004 Madrid, 2005 London, 2009 und 2010 Moskau, 2011 Frankfurt, 2011 Moskau, 2012 Toulouse, 2013 London, 2014 Brüssel, 2015 (2x) Paris, 2015 Kopenhagen, 2016 Brüssel.
Die Islamisten weltweit kämpfen auch gegen Einzelne in den islamischen Ländern, so gegen Asia Bibi: http://www.idea.de/menschenrechte/detail/pakistan-islamisten-setzen-ultimatum-fuer-die-hinrichtung-asia-bibis-94063.html Was einzelne Christen in diesen Ländern ertragen und erdulden müssen, davon können wir uns kein Bild machen – und die Maßgeblichen in den Kirchen? Bloß niemanden auf die Füße treten?
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