Nicht wahr: Es scheint, als habe derjenige, der Frauen erniedrigte, nichts dazu gelernt. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/silvester-in-koeln-mutmasslicher-taeter-taucht-unter-a-1078459.html Na so was – jetzt sind sie einfach weg. Wer hätte das gedacht. Wie blöd haltet ihr Verbrecher? Sie warten, bis sie festgenommen werden? Sie lügen natürlich auch nie. Wer käme denn auf die Idee, sie könnten lügen. Verbrecher sagen immer die Wahrheit – auch wenn eine Verurteilung droht. Das sind noch Verbrecher und Kriminelle mit Ehre im Blut!
Man glaubt es kaum, was hier in diesem Land für ein Menschenbild herrscht: Aber, aber, du darfst nicht so böse sein, tue das nie wieder! Du weinst? Ja, du lieber armer Krimineller, du zeigst, wie sehr du deine Taten bereust. Du armer. Sorry, dass wir dich festgenommen haben. Und dann?
Dann wird wieder irgend ein Mensch zum Opfer, wird misshandelt und missbraucht, weil sich Gutglöäubige übertölpeln ließen. Wäre nicht das erste Mal.
(Nachtrag: Habe eine Spiegel TV Sendung gesehen [Facebook] – da ging es um den Fall. Er ist öffentlich, Empörung ist öffentlich.)
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Kirche und Flüchtlinge – Kirchen wenden sich gegen Verrohung der Gesellschaft. http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/kirche/detailansicht/aktuell/kirchen-als-korrektiv-gegen-verrohung-der-gesellschaft-95069/ Eine Verrohung der Gesellschaft tritt aber auch dann ein, wenn man Migrantenströme ins Land lässt – die die Flüchtlinge verdrängen. Von daher ist es nicht nur wichtig, wie der Artikel schreibt, dass auch Kirchen sich an das Recht halten müssen. Sie müssen sich auch der Verantwortungsethik unterwerfen. Flüchtlinge haben für mich oberste Priorität. Und wenn man Migranten und Flüchtlinge in einen Topf wirft, nur weil man sich dann für menschlicher hält als andere, dann ist meines Erachtens keine Verantwortung mehr erkennbar. Wenn man Migranten fälschlicherweise alle zu Flüchtlingen erklärt, um bei der Bevölkerung eine gewisse Akzeptanz zu erringen, dann ist das fahrlässig. Wenn Migranten schon einmal hier sind, muss man sie menschlich behandeln. Aber man muss dann auch akzeptieren, dass der Staat Menschen wieder ausweisen muss, damit die Gesellschaft nicht auseinanderfliegt. Gerade Kirchen, die den Puls der Gesellschaft fühlen, sollten wissen, dass auch unsere Gesellschaft sehr labil ist. Ideologische Scheuklappen mögen eine realistische Sicht verhindern, aber ich denke, dass es genug Menschen in den Kirchen gibt, die die Realität wahrnehmen können. Sie sollten sich auch zu Wort melden, damit Kirchen in unserer Gesellschaft nicht als weltfremd angesehen werden, sondern als Gruppe, die verwantwortlich handelt.
Freilich müssen Kirchen immer diesen Vorwurf der Weltfremdheit in Kauf nehmen – aber nicht dann, wenn eine Gesellschaft auseinanderzufliegen droht.
Diese Frage stellt sich schon seit Jahrhunderten: Darf man der Realität nachgeben, um größeres Unheil zu verhindern? Vor dieser Frage stehen wir ständig (Krieg-Frieden: Augustinus). Meine Antwort ist bekannt, denn Kirchen tragen Verantwortung nicht nur für sich, sondern eben auch für die Gesellschaft. Und das Problem ist die Menge der Menschen, die kommt. Es geht nicht um die Einzelnen. Es sieht so aus, dass die Politik aufgrund der falschen Politik nun nicht mehr nur Migranten ausschließen will, sondern auch Flüchtlinge. Das ist nicht nur grundgesetzwidrig, das widerspricht meinem Verständnis von einer christlichen Gesellschaft. Aber wer kann das der Politik verdenken, wenn vorangegangene falsche Politik keine andere Möglichkeit lässt?
Ich wünschte sehr, es wird ein Modus gefunden, Flüchtlinge ins Land zu lassen und Migranten nur gezielt. Wie ist das zu bewerkstelligen? Dazu habe ich keine wirklich zündende Idee.
Es gibt allgemeine Kriterien: Aus welchen Ländern kommen sie, wenn sie aus islamischen Ländern kommen: gehören sie (religiösen/sexuellen/kulturellen/politischen) Minderheiten an? Dann sollte man sie aufnehmen. Alle Sunniten aus sunnitischen Ländern kann man schon zutrauen, dass sie in anderen sunnitischen Ländern Zuflucht finden können: Libyer in Ägypten, Tunesien, Marokko…; Syrer in Jordanien, Saudi Arabien, Türkei, teilweise im Irak; Schiiten können in schiitischen Ländern (Iran, SüdIrak)… Zuflucht finden. Afrikaner aus Nigeria kann man zutrauen, innerhalb des Landes zu fliehen, aus anderen westafrikanischen Staaten kann man zutrauen in jeweils Nachbarstaaten zu fliehen, je nach Lage, vor allem auch darum, weil ihre Stämme meistens nicht an Landesgrenzen gebunden sind.
Das mag wiederum für manche arrogant klingen – aber das ist ja von internationalen Regeln gedeckt. Die lauten nicht: Flüchtet alle nach Europa. Auch das mag arrogant klingen, aber was ich nicht verstehe: Wenn Menschen wirklich verfolgt werden, lassen Männer dann ihre Frauen und Kinder im Stich und fordern dann, hier angekommen, die Frauen und Kinder nachkommen zu lassen? Diese Haltung ist mir so etwas von fremd. Man lässt doch Frau und Kinder nicht im Stich, wenn sie wirklich Verfolgungen ausgesetzt sind.
Es gibt schon Möglichkeiten zu sieben. Und die sollte man auch anwenden – zumindest auch deutlichst nach außen hin kommunizieren, damit sich Menschen keine falschen Hoffnungen machen und sich auf den gefährlichen Weg in ein vermeintliches Paradies machen, das gar keines ist.
Jeder, der dazu beiträgt, unser Land als Paradies erscheinen zu lassen, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, Menschen wie Quacksalber in die Irre zu führen. So viel Gehirnschmalz sollte man denkenden Menschen schon zumuten, dass sie das wahrnehmen, was sie anrichten, wenn sie falsche Signale in solche Länder senden.
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