Kann man Gott nicht erst dann ablehnen, wenn man weiß, wer Gott ist? Lehnt man dann aber nicht Gott selbst ab, sondern nur das Bild, das man sich von Gott gemacht hat? Kann man sich überhaupt von Gott ein adäquates Bild machen? Lehnen wir nicht immer nur unsere Gottesbilder ab, wenn wir Gott ablehnen?
Im Gegensatz dazu: Wenn wir Gott nicht ablehnen – lehnen wir nur den Gott nicht ab, von dem wir uns ein Bild gemacht haben, dem wir zustimmen können, das uns passt?
Der christliche Glaube sagt: Einem Gott, wie er sich in seinem Volk und in Jesus Christus gezeigt hat, dem kann man als Mensch, der bei Sinnen ist, niemals zustimmen. Ein solches Gottesbild ist irrational. So bleibt der Gott, der in Jesus Christus gehandelt hat, immer eine Provokation, eine Herausforderung, eine Überraschung, weil er sich nicht in ein Schublädchen stecken lässt, das man für ihn gezimmert hat. Das verbirgt sich auch hinter dem Verbot im Alten Testament, sich ein Bild von Gott zu machen. Gott ist ein Geheimnis – das sich in Jesus Christus offenbart hat.
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