Es gibt keinen Kulturpessimismus mehr? http://www.cicero.de/salon/untergang-einer-reflexionskultur-warum-es-keine-kulturpessimisten-mehr-gibt/59702 Ich weiß ja nicht, in was für einer Zeit Alexander Grau lebt – aber mal die Ohren spitzen unter den Menschen, ihnen zuhören, was sie an den Gasthaustischen reden… – wahrscheinlich nimmt er sie in den Feuilletons nicht wahr, weil sich diese elitäre Gruppe fürchtet, als reaktionär, konservativ oder sonstwas verschrien zu werden. Aber auch diese Leute werden wacher werden, wenn ihnen langsam aber sicher dämmert, wie die Zustände tatsächlich sind.
Aber solche Artikel sind typisch für manche: Man nimmt die Menschen nicht mehr wahr. Man redet manches einfach weg, damit auch die Menschen, die die jeweilige Position vertreten. Das macht sie nur pessimistischer – bis sich die Wut entlädt.
Ich bin kein Kulturpessimist – denke nur, so blauäugig sollte man nicht sein, sondern als Optimist muss man Gefahren frühzeitig erkennen, um sie beseitigen zu können.
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Angeblich sagen 91% der deutschen Nein zur EU: http://www.epochtimes.de/91-Prozent-der-Deutschen-sagen-Nein-zur-EU-a1243857.html Zu welcher EU? Pauschal – einfach so Nein? Das zeugt von Naivität. Dass in der EU viel schief läuft, manches zum Haare raufen – da kann wohl keiner dran vorbei. Aber so allgemein Nein zur EU sagen, ist schlecht für das Land.
Aber gut sind solche Umfragen – auch wenn sie wohl von der politischen Elite nicht ernst genommen werden – weil sie doch signalisieren: Es läuft etwas falsch. Nicht nur mit der Vermittlung, sondern grundsätzlich. Und hier muss nachgebessert werden – ein Weg muss gefunden werden, der die Nationen nicht aufhebt, sondern sie eigenständig sein lässt aber miteinander vernetzt.
Was läuft für mich falsch an der EU? Die Flüchtlingsfrage – in dieser Hinsicht scheint die EU-Spitze überhaupt einfach nichts zu verstehen oder es absichtlich so unmenschlich und auf Kosten der Mitgliedsstaaten laufen zu lassen. Man kümmert man sich um Zeugs (Staubsauger…), die jeden aufregen – aber um Wichtiges kümmert man sich nicht. Dann treibt man blauäugige Ideologie (alle Grenzen sind offen), wohl wissend, dass das der Bevölkerung die Grenzöffnung in dieser Art der Durchführung nicht gut tut. Man kann nur froh sein, dass die Innenpolitik und die Außenpolitik noch nicht ganz in die Hände der Brüssler Bürokraten gelangt sind. Leider die Finanzen. Da gibt es sicher bald keinen eigenen nationalen Spielraum mehr. Damit wird auch die Innen- und Außenpolitik immer mehr unselbständig werden. Man wälzt vieles auf die Bevölkerung ab – die wird es schon ertragen und nicht aufmucken. Aber diese Einstellung rächt sich. Erst noch in Umfragen. Später, wenn sie nicht ernst genommen werden, in aktiven Handlungen. So naiv, das nicht zu merken, kann man nur in Brüssel sein.
Wichtig scheint mir eines: Das jeweilige nationale Parlament darf sich nicht so ohne Weiteres einfach ausknocken lassen. Man sollte gerade als Europäer stolz sein und sich nicht als bloßes Stimmvieh missbrauchen lassen. Fraktionszwang hin oder her.
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