Trauer Erdogans – Armenien + Selbstbetrug Al Ghamdis

So sieht Erdogans Trauer und Beileid aus: Er gedenkt aller „Osmanischen Armenier mit Respekt, die unter den Bedingungen des Ersten Weltkriegs ihr Leben verloren haben“. Erst klauen die Osmanen den Armeniern das Land – kommt natürlich im Rahmen von Geschichtsereignissen vor – und ernennen dann die Beklauten zum Teil der Diebe. Und es waren „Bedingungen des Ersten Weltkrieges“… – die Türkei bzw. ihre Regierung – hat noch einen langen, langen Weg vor sich, der Schuld ins Auge zu schauen.

Muslimische Kultur hat eben auch so ihre Schwierigkeiten mit dem Thema „eigene Schuld anzuerkennen“ – Schuld sind immer die anderen. Sich selbst verzeihen sie, aber denjenigen, der die Ereignisse beim Namen nennt, dem wollen sie nicht verzeihen. Eine eigenartige kindliche Weltsicht, die damit zusammenhängt, dass man als türkische Regierung mit Mühe eine Heldenvergangenheit aufzubauen versucht. Unwillkürlich denkt man daran: Wir sind die Größten, schreit der Knirps auf dem Sandhaufen! Staaten wie Individuen, die wirklich groß sind, benötigen nicht solch Machtgedöns: http://www.focus.de/politik/deutschland/werden-nicht-verzeihen-tuerkei-attackiert-gauck-wegen-voelkermord-zitat_id_4637915.html

Mir ist dieses „die anderen sind Schuld“ schon sehr fremd. Denn damit weigert man sich, Verantwortung zu tragen.

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Ein sehr guter Beitrag zum Thema Armenien: http://www.n-tv.de/politik/Ziel-war-die-Tuerkisierung-Kleinasiens-article14964336.html

Es sei auch auf die Karte hingewiesen, die den Expansionsdrang der Osmanen darstellt – und der Kampf gegen Armenien war nur ein kleiner Mosaikstein in diesen Expansionsbestrebungen. Diese haben seit einigen Jahrzehnten einen Dämpfer erlitten – aber die jetzige Regierungsideologie (Erdogans und co.) knüpft an diese „große Zeit“ der Türkei an und sucht sie fortzusetzen.

Und dieser Beitrag greift auf die Beobachtungen einer Augenzeugin der Deportationen zurück: http://www.nzz.ch/international/europa/man-treibt-sie-in-die-wueste-um-ihre-kraft-zu-brechen-1.18519809

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Al Ghamdi, der Imam der Kaaba-Moschee, sieht den Islam als Religion des Friedens und der Barmherzigkeit. http://www.jihadwatch.org/2015/04/imam-of-the-kaaba-islam-is-a-religion-of-peace-love-and-compassion

Da können wir nur sagen: Schön! Beweist es!

Er ist als Vertreter der Saudischen Regierung in Pakistan, als er das sagte. Vielleicht sollte er der Saudischen Regierung diese Worte auch einmal ins Ohr flüstern. Aber vielleicht meint er auch: Der Islam ist eine Religion des Friedens und der Barmherzigkeit für die Sunniten, die unserer saudischen Meinung sind. Dann stimmt die Aussage natürlich.

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Ein Mann wurde in Somalia ermordet. Vorwurf: Mohammed gelästert zu haben: http://www.jihadwatch.org/2015/04/somalia-islamic-jihadists-murder-man-for-insulting-muhammad Solche Nachrichten sind fast schon alltäglich.

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