Mit mehr Hilfsschiffen ist es nicht getan. Sicher, als Anfang, damit die Menschen nicht ertrinken. Aber wie schon häufig im Blog beklagt: Das, was die EU hier abliefert, ist eine Schande. Seit Jahren hätte sie die Möglichkeit, in den jeweiligen Ausgangs-Ländern Strukturen anzuregen, die den Menschenhändlern das Handwerk legen. Aber was wird getan? Wahrscheinlich sind die Menschenhändler auch eng mit den libyschen Islamisten verbandelt, das heißt, man unterstützt durch Nichtstun diese brutalen Gruppen. Die islamistischen Terrorgruppen halten zumindest die Hand auf, wie auch die Stämme, durch die diese Flüchtlingstrecks ziehen: http://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlinge-im-mittelmeer-politik-fordert-mehr-ueberwachungsboote-a-1029408.html
Ich verstehe das einfach nicht. Wer hat in der EU ein Interesse an dieser äußerst schlimmen Situation? Wenn keiner ein Interesse daran hätte, warum gibt es sie? Sie haben viel Muße, sich um irgendwelches Gemüse und Birnen, Toilettenpapier zu kümmern, aber um das, was Menschenleben kostet, das scheint die meisten einfach nicht zu interessieren. Ich kann den Ministerpräsidenten von Malta verstehen, wenn er sauer ist auf die EU – aber er ist doch Teil dieses Systems, ebenso das schon lange unter den unhaltbaren Zuständen leidende Italien. Wer also hat ein Interesse an diesen unmenschlichen Zuständen?
Ist es so schwer, ein Stückchen der libyschen Küste militärisch zu kontrollieren – und zwar das, von dem aus die Boote immer wegfahren? All das freilich mit Unterstützung der guten alten Tante UN. Allerdings: Das ist gefährlicher und sehr viel teurer, als diese Menschen sterben zu lassen, die freiwillig nach dem Motto reisen: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. So mag man in Brüssel und anderswo denken.
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